Die Wiggertschen Psalmenfragmente (Signatur Magdeburg, Stadtbibliothek, Cod. XII, 18.1) sind Teile eines lateinischen Psalters mit deutschen Interlinearübersetzungen und Glossen in westslawischer, eventuell altsorbischer Sprache (Magdeburger Glossen, sorbisch Magdeburgske glosy) aus dem 12. Jahrhundert.

Beschreibung

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Die Fragmente bestehen aus zwei Pergamentdoppelseiten und zwei Pergamentstreifen in der Größe von maximal 190 × 150 mm (ursprünglich ca. 240 × 150 mm). Sie enthalten Teile der Psalmen in lateinischer Sprache. Zwischen den Zeilen sind Übersetzungen in einem mitteldeutsch-niederdeutschen Mischdialekt eingetragen. Am Rand sind Glossen in westslawischer Sprache angebracht.

Die Handschrift befand sich in der Stadtbibliothek Magdeburg, ist aber verschollen. Sie wurde benannt nach dem Magdeburger Historiker Friedrich Wiggert, der sie 1832 erstmals beschrieb.[1]

Literatur

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  • Ernst Hellgardt: Die deutschsprachigen Handschriften im 11. und 12. Jahrhundert. Bestand und Charakteristik im chronologischen Aufriß. In: Volker Honemann und Nigel F. Palmer (Hrsg.): Deutsche Handschriften 1100–1400. Oxforder Kolloquium 1985. Tübingen 1988, S. 35–81, hier S. 62 (Nr. 114).
  • Kurt Erich Schöndorf: Wiggertsche Psalmen-Fragmente. In: VL 10. 1999. Sp. 1066f.
  • Heinz Schuster-Šewc: Gibt es Beziehungen zwischen der Entstehung der Freisinger Beichtformeln und den St. Emmeramer sowie den Magdeburger Glossen?. In: Zbornik Brižinski spomeniki. Ljubljana 1996. S. 177–123. Wieder in: Ders.: Das Sorbische im slawischen Kontext. Ausgewählte Studien. Bautzen 2000. S. 158–164
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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Wiggert: Scherflein zur Förderung der Kenntniß älterer deutscher Mundarten und Schriften, Magdeburg 1832