Der Artikel Für Sie getestet. Wie verlässlich ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia? erschien in der Lieferung Juli/August 2005 des Loseblatt-Werks Der neue Redenberater (Verlag Norman Rentrop).
Er leitet mit drei Sachfragen (Namen der Schiffe des Kolumbus?; Amtsvorgänger/in von Elizabeth II.?; Wann war die Jungsteinzeit?) ein. "Wenn Sie eine Rede entwerfen, benötigen Sie oft schnelle Antworten. Ein verlässliches Lexikon gehört deshalb zur Grundausstattung jedes Redenschreibers. Aber sind auch alle verlässlich?"
Zum Zeitpunkt ihrer Recherche habe die deutschsprachige Wikipedia 207.500 Artikel umfasst (zusammengetragen von 7.900 Freiwilligen). Die Benutzung sei einfach, was auch die 126.000 Zugriffe täglich erkläre. "Mit der Zahl der Zugriffe wächst jedoch auch die Zahl der Enttäuschten, die falschen Informationen auf den Leim gegangen sind."
Weiter erklärt der Artikel: "Da jedermann neue Artikel schreiben und bestehende Artikel verändern kann, sind die Angaben unterschiedlich seriös." Scherzbolde würden sogar vorsätzlich falsche Artikel verfassen (konkret erwähnt sind die auf Wikipedia:Denkste erwähnten Beispiele Pfirpfel, Peter_van_Hoelig und Seekatzen). Es würden auch ursprünglich richtige Informationen verfälscht, indem dort eine Jahreszahl und da eine Nationalität verändert werde.
Der Redenberater gibt dann den Tipp: "Verlassen Sie sich nicht auf "Wikipedia". (Das gilt übrigens für jedes andere Lexikon auch!) Machen Sie vielmehr mit einer weiteren Quelle einen Gegencheck, damit Sie sich vor ihren Zuhörern nicht blamieren!"
Kommentar: Das sollten sich wirklich alle Benutzer von Enzyklopädien hinter die Ohren schreiben - und grossspurig ihre angeblich undisputable Qualität ins Feld führende Verlagsherren ebenso.