Der Ausflug
BearbeitenWir werden die historischen Stätten mit dem Zug besuchen und zwischendurch etwas herumlaufen/fahren. Oftmals kann man schriftliche Aufzeichnungen nur verstehen, wenn man die zugehörigen Orte auch sieht. Von der historischen Altstadt Küstin sind nur Grundmauern übrig aber gerade diese sind gespenstig, da heute noch wie vor 70 Jahren erhalten. In Seelow kann man sich gut die Schlachtaufstellung der Sowjetarmee vorstellen und versteht, warum die unterlegenen Deutschen so lange Widerstand leisten konnten.
- Treffpunkt
- 21. Mai 2016; Berlin-Lichtenberg; Bahnsteig 16; 09:37 Uhr
- Fahrt mit der Niederbarnimer Eisenbahn nach Küstrin (Ankunft 10:54) und mit dem Fahrrad zur historischen Altstadt
- Besichtigung der "Festung Küstrin" mit ihrer Geschichte, auch vom Alten Fritz...
- Mittagessen in Polen
- mit dem Fahrrad über die Oder bis zum Bahnhof Küstrin-Kietz
- mit dem Zug nach Werbig, von dort mit dem Fahrrad nach Seelow
- Besuch der Gedenkstätte Seelower Höhen
- Rückfahrt nach Berlin über Frankfurt/O oder Eberswalde
Geschichte
BearbeitenNach der neuesten Literatur (nach 2005) sowie Recherchen in den Memoiren hoher sowjetischer Militärs stellt sich die Frage, inwieweit die historische Geschichtsschreibung bei der Schlacht um die Seelower Höhen korrekt ist. Der Ausgang der Schlacht, die Einordnung in die Berliner Operation, das alles ist unstrittig. Aber der militärische Verlauf, die Taktik der Schlacht wurde jahrzehntelang nicht in Frage gestellt. Dies soll versucht werden, stellt es doch auch unseren Artikel grundlegend in Frage.
Hohe sowjetische Generäle bezeichnen sich gegenseitig für schuldig, einen schnellen Sieg verspielt zu haben. Dabei wird sogar mit Kritik an Stalin und am obersten Befehlshaber nicht gespart. Wie war so etwas 1945 möglich? Was ist in den Tagen Mitte April wirklich zwischen Küstrin und Seelow passiert?
Militärischer Hintergrund
BearbeitenDie entscheidenden Personen in dieser Schlacht sind auf deutscher Seite General Heinrici, über den recht wenig überliefert ist sowie auf sowjetischer Seite Josef Stalin, Georgi Schukow und Wassili Tschuikow, im Hintergrund hat unter anderem Sergej Schtemenko im Generalsstab die Fäden gezogen. Schukow war zum Zeitpunkt der Schlacht bereits Marschall der Sowjetunion und auf der Höhe der Macht. Er hatte keinen Vorgesetzten mehr, von Stalin mal abgesehen. Tschuikow war Generaloberst, er wurde erst 1955 Marschall, stand also deutlich unter Schukow. Beide haben bereits in Stalingrad erfolgreich zusammen operiert und sind in der Armee gemeinsam aufgestiegen, immer etwa 5 Dienstgrade voneinander entfernt. Dabei ist ein Generaloberst keineswegs als niedrig einzustufen, Schukow war nur der absolute Herrscher auf dem Feld, seit Jahren ungeschlagen und auch bei den Alliierten angesehen und hochdekoriert.
Die Schlacht war gegen Ende des Krieges eigentlich nicht mehr erforderlich. Die grob zehnfache Überlegenheit der Roten Armee in allen Belangen sprach zumindest auf dem Papier ganz deutlich für den Ausgang. Allerdings sind einige Punkte zu beachten, die nicht offensichtlich sind bzw. in der Geschichte verschwiegen wurden:
- Etwa 1 Mio. Soldaten der Roten Armee standen sich in einem sehr kleinen Brückenkopf gegenseitig im Wege und behinderten sich auch während der Schlacht gegenseitig
- Eine Umgehung der stark verteidigten Positionen um Seelow wäre möglich gewesen und wurde an anderen Stellen der Front zum gleichen Zeitpunkt auch so gehandhabt
- Die sowjetische Führung hat während der Schlacht gravierende Fehler begangen