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„Ja, bin ich denn hier auf dem Piratenparteitag!?“
wiki2013hk
Es war nicht die Lage am Südchinesischen Meer, wo es ja noch Piraten gibt, die diesen Gedanken aufflammen ließ, denn er überfiel mich immer dann, wenn ich - im Auditorium und den Seminarräumen der PolyU - meinen Blick auf die anderen Teilnehmer der Wikimania schweifen ließ. Ein Großteil der Zuhörer hatte ihren Laptop oder ihr Smartphone vor sich und twitterte, haute Edits in die Tasten oder las, was andere geschrieben hatten oder gerade schrieben. Dass diese anderen vielleicht drei Reihen hinter ihnen in der gleichen Veranstaltung saßen, kam mir unvermittelt in den Sinn und dann auch komisch vor.
Eine der ersten Amtshandlung auf der Wikimania ist entsprechend das Eingeben des W-LAN-Passwortes der diesjährigen Konferenz. Offenbar gehört die Möglichkeit, online zu sein, zu den verbrieften Grundrechten dieser Generation.
Dagegen gehöre ich zu einer aussterbenden Art, ein Relikt aus dem letzten Jahrtausend, jemand, der noch Fotoalben anlegt und beschriftet und Schule wie auch Studium ohne Wikipedia durchlaufen hat, also analog. Ungelogen.
Als Frau und jenseits der 45 zähle ich zudem zu der Spezies User, die in der Wikipedia unterrepräsentiert ist. Und da ich dazu noch im pädagogischen Bereich tätig bin, bleibt meine Wahrnehmung entsprechend der allenthalben diskutierten Problemlagen „Allgemeinbildung“, „Chancengerechtigkeit“, „cultural clash“ und „Nutzen und Gefahren des Internets“ sensibilisiert. Aus dieser Perspektive sind folgende Eindrücke entstanden:
Verkehrschaos und Verständnisprobleme im asiatischen Sommer
Meine chinesische Sitznachbarin im Flugzeug, zurück aus dem Urlaub in Deutschland, hatte ihre Verwunderung über die Hitze in Leipzig, das Hochwasser und die fehlenden Klimaanlagen dort und, schlimmer noch, die nicht vorhandenen Ventilatoren, geäußert. So schlimm wird die Hitze in Hongkong dann schon nicht sein, dachte ich. Neben Einkaufstipps hatte sie mir noch den Hinweis gegeben, dass die Telefone am Flughafenausgang kostenfrei seien - sehr praktisch, wenn der Neuankömmling kein Kleingeld zur Verfügung hat.
Da sie ein ausgezeichnetes Englisch sprach, fand ich es umso erstaunlicher, wieviel Bewohner Hongkongs abseits der touristischen Hauptzentren kein Englisch verstehen bzw. sprechen können – und dies nur gut 15 Jahre nach Ende des Status als britische Kronkolonie. Allerdings finden sich Anklänge an den ehemaligen Kolonialherren u.a. im Linksverkehr, der praktischen "Octopus-card", die der Londoner "Oyster-card" ähnelt und der doppelten Beschriftung der Straßennamen. Doch schon wenige Gehminuten von der PolyU entfernt war es bereits ein Glücksspiel, jemanden anzusprechen, der die englischen Straßenbezeichnungen versteht. Im Bus fand sich jedoch immer jemand mit Sprachkenntnissen, im Unterschied zum Personal in meinem 3-Sterne-Hotel in der Wuhu-Street im eher chinesisch bewohnten Teil Hung Homs. Hilfe wurde mir häufig über die App im Handy angeboten, und interessanterweise waren es eher die Frauen, die bereitwilliger und zuverlässiger Auskunft gaben.
Man geht aber offenbar kaum zu Fuß, was angesichts von 35 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90% auch ratsam erscheint und mithilfe des hervorragend ausgebauten Bus- und U-Bahnnetzes und der zahllosen Taxis, die die Straßen Hongkongs in einen roten Fluss verwandeln, sehr leicht durchzuhalten ist. Auf diese Weise ist man dem Gestank und der immensen Luftverschmutzung – die South China Morning Post spricht von „severe pollution“ – nicht so ausgesetzt. Gegen die Sonne schützt man (besser: frau) sich mit dem Regenschirm (der während der zahlreichen Schauer auch noch in seiner originären Funktion eingesetzt werden kann), gegen den Gestank und die Milliarden von Viren in den Menschenmengen mit dem Mundschutz. Die Gesichtsmaske soll auch das übermäßige Bräunen der Haut verhindern, denn eine blasse Haut gilt bei den Frauen als Symbol für Jugend und Schönheit.
Online sein
In den öffentlichen Bussen, den Cafés und auch den restrooms (komfortabel ausgestattete Aufenthaltsräume vor den Toiletten) der großen Kaufhäuser gibt es free Wifi, und das Angebot wird exzessiv genutzt, nach meinem Eindruck stärker als in (Nord-)Europa. Ein Eindruck, der sich auch in den ärmeren südostasiatischen Ländern wie Thailand, Korea, Vietnam und Kambodscha bestätigen wird, wo landesweit erstaunlich gute Zugangsmöglichkeiten bestehen. Facebook und co sind mindestens so beliebt wie in westlichen Ländern, doch bedauerlicherweise üben online-Wettspiele eine fatale Anziehungskraft auf die Männer, nicht nur die jungen, aus und sind für so manchen finanziellen Ruin ganzer Familien verantwortlich, wenn im Rausch selbst der Wasserbüffel und Haus und Hof verspielt werden.
Auch soll die Cyberkriminalität eine reale Gefahr darstellen, Phishing beim Online-Banking und Skimming der EC- oder Kreditkartendaten. Die ATMs erkennen - anders als die „sensibler“ getunten europäischen Geldautomaten - die aus den abgefangenen Daten hergestellten Doubletten nicht als Fälschung und spucken bereitwillig Geldsummen an die Hacker aus.
Dass auch andere Daten von ganz anderer Seite abgefangen werden, wissen wir spätestens, seit Snowden von sich Reden gemacht hat. Auf der Eröffnungsfeier erhielt Jimmy Wales lautstarken Applaus für sein eingeworfenes Bedauern, dass der berühmteste Whistleblower nicht mehr in Hongkong weile, er hätte ihn sonst als Ehrengast eingeladen.
Die schöne neue Welt steckt demnach also voller Gefahren, mit den Möglichkeiten steigen bekanntlich die Missbrauchsmöglichkeiten und meine Bank reagierte darauf, indem die EC-Karte vorsichtshalber gleich gesperrt wurde. Doch worin liegen die eindeutig positiven Möglichkeiten der weltweiten Vernetzung? Und ist das neueste Smartphone nicht in erster Linie ein Statussymbol der westlichen bzw. postindustriellen Gesellschaften?
Wikipedia zero
Für mich war daher ein besonderes Aha-Erlebnis, was ich auf der Abschlussveranstaltung über die revolutionäre Nutzung des Mobiltelefons erfuhr. Eine zunehmend große Anzahl der Edits erfolgt mittlerweile mit dem Handy, und dementsprechend wird fieberhaft an der Verbesserung der mobilen Version der Wikipedia gearbeitet. Warum, machte die charismatische Sue Gardner eindringlich deutlich, als sie in einem sehr bewegenden letzten Auftritt als Managerin einen Filmausschnitt mit diesen Worten ankündigte:
„We want to enable access to free knowledge for every single person on the planet.“
Jeder einzelne Mensch soll freien Zugang zu dem gesammelten Wissen der Menschheit haben. Auch Menschen in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern. Auch Kinder und Jugendliche, die ansonsten keinen Zugang zu Bildung haben, weil die Schulen zu weit weg sind und sie oftmals ohne Bibliotheken auskommen, weil nur wenige Jahre Schulbesuch finanzierbar oder realisierbar sind, weil keine Printmedien verfügbar sind, keine Bücher gekauft und aufbewahrt werden können, weil es vielleicht keinen festen Wohnsitz oder zuverlässige private Stromversorgung, geschweige denn PCs oder genügend Lehrer gibt. Unzählige Gründe, doch institutionalisierte Bildung wie in der Ersten Welt bleibt oftmals nur ein frommer Wunsch.
Umso fantastischer, was die Wikimedia-Foundation in Zusammenarbeit mit einigen Telefonanbietern bzw. Providern ausgehandelt hat, um dem Ziel ein Stück näher zu kommen, nämlich kostenlose Verbindung zu den Wikipedia-Seiten zu ermöglichen. Das Video verschaffte einen plastischen Eindruck, wie Schülerinnen und Schüler den kostenlosen Zugang nutzten, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, zu recherchieren, Projekte vorzubereiten und zu koordinieren und sich eingebunden fühlen in die Welt des Wissens mit Hoffnung auf Teilhabe. Der Hauptfokus liegt dabei auf Afrika, Asien, dem Nahen Osten, Osteuropa und Lateinamerika. Länder wie Serbien, Russland, Saudi-Arabien, Indonesien, Thailand, Bangladesch, Malaysia, Indien, Uganda, Botswana oder die Elfenbeinküste und viele andere sind beteiligt. Die Wikipedia ist in wenigstens der Landessprache, häufig in einigen Hauptsprachen und z.T. in allen Sprachen gratis zugänglich, denn das meint Wikipedia zero, null Kosten, damit auch die, für die der Internetzugang nicht finanzierbar ist, in die Welt des Wissens eintauchen können.
Wenn man bedenkt, dass alles ohne kommerzielle Werbung funktioniert und Wikipedia auf der Liste der weltweit am häufigsten aufgerufenen Seiten die Nummer 5 einnimmt, kann man dem Projekt nur allen erdenklichen Erfolg wünschen.
Diversität
Somit erahne ich allmählich, was Vielfalt heißen kann: nicht nur Einbindung von Frauen oder den Neuen Medien traditionell kritisch gestimmten „Bildungsbürgern“, sondern Einbezug aller: Männer und Frauen, Mädchen und Jungen aus dem sogenannten „global south“, von Menschen, die bislang kaum formale Bildung erfahren haben, aber über einen reichen Erfahrungsschatz mündlich weitergegebenen Wissens verfügen und Einbezug von Bevölkerungsgruppen, die aus Ländern mit staatlicher Zensur kommen und solchen, die ihre Kunstschätze, nicht nur ihr Wissen, bewahren möchten. Und das hoffentlich alles im Sinne eines Lebens in Toleranz und Friedfertigkeit, so, wie ich die Wikimania erlebt habe. Besonders auf der Abschiedsparty am Strand. Kommunikation mal ganz anders. Am Meer, in den Wellen, warm, nicht besonders salzig, der zunehmende Mond sehr dekorativ. Ausgelassen an Land, Lachen, spontane Tanzvorführungen. "Jetzt weiß ich wieder, warum ich den ganzen Mist überhaupt mache" ist zu hören. So kann´s weitergehen. Und auf Dauer vielleicht mit etwas weniger Plastikmüll und Aluminium. --BlaueWunder (Diskussion) 21:48, 8. Sep. 2013 (CEST)
Globale Administration und Wikimania Scholarships
So lauten die Titel der beiden Vorträge, die ich auf der Wikimania gehalten habe. Und das war auch das Thema, das mich am meisten beschäftigt hat: den Austausch zwischen engagierten Wikimedianern weltweit zu ermöglichen. Auf der Wikimania stand wie üblich und doch überraschenderweise nicht die für die Wikipedia doch eigentlich relevante Artikelarbeit, sondern der technische, logistische und organisatorische Austausch vor allem von Wikimedia-Chapters und der Foundation im Zentrum (bspw. mit GLAM, WLM, Wikidata, Visual Editor, Flow, Echo, Tool Labs, Chapters village, Wikipedistik, Gender gap usw. – erstmals auch die Wikimania selbst), welcher die Autoren oft nur indirekt betrifft. Da war es auch nicht verwunderlich, dass, obwohl die Konferenz in Asien war, die Mehrzahl der Teilnehmer zum wiederholten Male die Konferenz besuchten haben, sich also untereinander oft schon kannten, und es, abgesehen von den vielen lokalen Freiwilligen, eher wenige Asiaten gab. Hätte man nicht gewusst, dass man sich in Hongkong befindet, hätte dieses Publikum auch gerade an jedem anderen Ort sein können – was aber auch heißt, dass das Hongkonger Team die Konferenz so organisiert hat, dass man sich sehr heimisch fühlte. Anders als aber beispielsweise bei der Wikimedia Conference, die auf zwei/drei Teilnehmer je Land beschränkt ist, führte die größere Anzahl der internationalen, aber ähnlich interessierten Teilnehmer jedoch dazu, dass es bei der Hauptkonferenz nicht um das gemeinsame Erarbeiten von Inhalten bspw. in Workshops, sondern neben dem privaten Austausch mit langjährigen internationalen Kollegen eher um die Präsentation von Ergebnissen bisheriger Projekte als Anregung für andere Aktive und um die Ankündigung künftiger, vor allem technischer, Weiterentwicklungen ging.
Der erste Vortrag, den ich zusammen mit Hoo man gehalten habe („Global administration and tools“, Folien), verband diese beiden Elemente dann auch: Ich gab zunächst einen Überblick darüber, wer Wikimedia Stewards überhaupt sind, wozu sie überhaupt da sind, wie man sie erreichen kann, wenn man Hilfe benötigt, was sie dann machen und wie sie es machen. Der letzte Punkt wurde durch Hoo man ausführlicher dargestellt, indem er einige wichtige globale Tools vorstellte, die die Stewards verwenden. Dabei stellte er auch Programme vor, die in Zukunft die Arbeit der Stewards prägen werden – bspw. für die SUL-Finalisierung die Funktion, Benutzerkonten global umzubenennen. Weitere Beispiele führten die WMF-Mitarbeiter James Forrester und Chris Steipp in ihrem Vortrag vor (Improving “admin tools” workshop).
Anwesend waren bei diesem Vortrag auch einige weitere Funktionäre (engl. functionaries, also Benutzer mit erweiterten Rechten wie Administratoren, Schiedsrichter, Bürokraten, Oversighter, CheckUser, Importeure, Globale Administratoren, Stewards usw.), die nicht nur an dieser Stelle die Gelegenheit zum Austausch nutzten. Anders als in den letzten Jahren, als sich bspw. die Stewards eigeninitiativ koordinierten, legte gerade die WMF besondere Aufmerksamkeit auf den Austausch von Benutzern mit erweiterten Rechten, indem sie nicht nur einen Vortrag dazu einreichte, sondern die Personen auch zu einem separaten Treffen einlud. So konnten Erfahrungen aus verschiedenen Projekten miteinander geteilt werden, die bspw. im Rahmen der Überarbeitung der Privacy policy relevant werden dürften: m:Privacy policy/Call for input (2013). Bekanntlich ist der Umgang mit Datenschutz und insbesondere die Auslegung der CheckUser-Policy in den verschiedenen Wikimedia-Projekten sehr unterschiedlich – nun kamen Personen aus den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, China, Polen, Russland, Bangladesch, Indonesien u. a. zusammen, um sich darüber auszutauschen.
Diese Vielfalt an Teilnehmern wird aufgrund der doch recht teuren Anreise (bspw. über 750 € für einen Hin-und-Rückflug aus Deutschland, aus Südamerika z. T. über 2000 US-$) und Unterkunft für die meisten Teilnehmer durch eine Vielzahl von Stipendien ermöglicht. So dürfte sicherlich über die Hälfte der Teilnehmer gefördert an der Veranstaltung teilgenommen haben (was auch die Nichtüberrepräsentanz von Asiaten erklären dürfte). Die Förderung geschah durch die Übernahme der Kosten durch den Arbeitgeber (Wikimedia Foundation, Deutschland, UK u. a.) oder durch Stipendien des Heimatchapters oder der Wikimedia Foundation selbst. Für letztere war ich in den letzten beiden Jahren im Stipendienvergabeausschuss tätig und habe dabei jeweils über 1200 Bewerbungen in der ersten und über 700 in der zweiten Runde gelesen, bearbeitet und bewertet. In meinem zweiten Vortrag, den ich auf der Wikimania gehalten habe („Wikimania scholarships“, zusammen mit der Stipendienverantwortlichen bei der WMF, Jessie Wild), ging es genau darum, diesen Prozess zu verbessern, um eine Vielzahl an internationalen Stimmen zu hören. Erfahrene Wikimedianer mit oft hohen Beitragszahlen sollten meiner Meinung nach ihre organisatorisch-logistischen Kenntnisse auch in Workshops teilen, um eher ein Stipendium zu erhalten, wohingegen es auch möglich sein sollte, Artikelautoren ohne viele (halb-)automatisierte Änderungen und neue interessierte Mitarbeiter einfacher zur Konferenz zu bringen, wo sie ihre Einsichten mitteilen – denn zurzeit entscheiden oft noch rein die Anzahl an Beiträgen oder ein besonders guter Bewerbungstext über die Vergabe eines Stipendiums. Zur Diskussion stand im Vortrag darüber hinaus aber auch, wie der Vergabeausschuss arbeiten sollte, welche Regionen der Welt man besonders fördern sollte (aus Afrika haben vielleicht ein, zwei Handvoll Wikipedianer teilgenommen, aus Europa und Nordamerika Hunderte) und Ähnliches.
Alles in allem empfand ich das Wiedersehen und den Austausch mit mir seit Jahren lieb gewonnenen Personen als sehr nett, auch wenn es für mich keine überraschenden Ankündigungen oder Entdeckungen während der Konferenz selbst zu bestaunen gab, zumal auch Hongkong sich als stark europäisch zeigte – halt nur mit sehr vielen Asiaten in den Straßen (wenn auch nicht unbedingt auf der Wikimania). Auf die Spitze wurde dieses Empfinden bei einem Ausflug nach Festland-China getrieben, als zwei Freunde und ich während des sechsstündigen Besuches von Guangzhou die einzigen europäisch-aussehenden Menschen vor Ort waren – und wir dementsprechend bestaunt und fotografiert wurden. Hongkong und die Wikimania selbst empfand ich jedoch letztlich als business as usual (jedoch in Begleitung netter Freunde), sicherlich auch, weil es schon meine vierte Wikimania war und mich mit dem Wikiversum schon seit vielen Jahren beschäftige. (DH, 15.8.)
Ein dickes Dankeschön an alle Freiwilligen, an Kris Cheng und alle anderen Organisatoren!
Ich habe überlegt, ein eigenes Resümee zur Wikimania zu schreiben, aber ich habe so viel Tolles und Neues erlebt, dass es mir wirklich schwer fällt, eine Zusammenfassung zu schreiben. Stattdessen habe ich mich entschieden, hier eine Bilanz von Kris Cheng, einem der Organisatoren zu veröffentlichen, die ich einfach wunderschön fand. Kris hat diesen Text in der Wikimania-Gruppe bei Facebook gepostet, er ist damit einverstanden, dass ich den Text übersetze und hier einstelle:
"(Nach der letzten Party, 3.30 Uhr, ich kann immer noch nicht einschlafen, also schreibe ich ein Feedback) Hallo Leute, ein paar Worte, bevor ihr geht: Ich bin erst 23 Jahre alt und die Leute aus der Wiki-Community haben mir dabei geholfen, mein Leben so spannend wie möglich zu machen. Es gibt nichts, was ich mir sonst noch wünschen könnte, aber die Freiwilligen wünschen sich etwas. Vielleicht wisst ihr ja, dass unser jüngster Volunteer 13 ist, der Durchschnitt ist 16 Jahre alt. Ich war auch mal an ihrer Stelle. Ich war ein ganz besonders schüchterner, nerdiger Coding-Affe, der Spaß dran hatte C++ zu schreiben, aber schon bald wurde mir klar, dass ich in diesem Bereich niemals so gut werden würde wie ihr. Also entschied ich mich, mein Leben sozialer zu gestalten, Leute kennen zu lernen. Die Wikimedia-Leute haben mein Leben insofern bereichert, dass ich jetzt tausend Menschen aus ca. 90 Ländern kenne (trotzdem schäme ich mich nicht dafür, dass ich damals so nerdig und schüchtern war, ha ha!). Unsere Volunteers sind eigentlich wirklich intelligent, aber was die Menschen in Hongkong gemeinsam haben, ist, dass sie viel zu wenig Selbstvertrauen haben und viel zu besorgt sind, um viel zu erreichen (ich bin da wohl die schräge Ausnahme.) Sie sind auch nicht daran gewöhnt, auszugehen, Alkohol zu trinken und mit Leuten zu reden, sie sind ja auch noch minderjährig, hi hi. Also habe ich die Initiative ergriffen, jede Nacht mit euch rumzuhängen, was mir natürlich Spaß gemacht hat. Ich wollte jederzeit sichergehen, dass ihr uns immer finden und fragen könnt, wenn es mal Probleme geben sollte. Es war mir eine Ehre, diesen Job zu machen. Dies war erst der zweite Vollzeit-Job in meinem Leben, und ich denke, ich habe alles getan, was ich kann.
Wir Menschen in Hongkong stellen uns eigentlich immer auf das Schlimmste ein, also muss ich zugeben, dass es meine Schuld war, dass es bei der Welcome-Party zu wenig Essen gab - gebt mir ruhig die Schuld, das hab ich verdient!
Volunteers sind unsere Zukunft! Alles, was ich mir von euch wünsche, ist, dass ihr ihnen jederzeit helfende Hände reicht - denn sie werden wahrscheinlich in zehn Jahren an unserer Stelle sein, wenn sie ihr Studium und ihre Ausbildung absolviert haben.
Lasst uns dazu beitragen, ihr Leben leichter zu machen und lasst uns zusammen stolz darauf sein, was sie hier bei der Wikimania alles geschafft haben - eine perfekte Wikimania! Danke und liebe Grüße, Kris"
So, ein bisschen holpert die Übersetzung vielleicht, sorry, aber ich lass das jetzt mal ohne weitere Worte so stehen. --Siesta (Diskussion) 17:50, 15. Aug. 2013 (CEST)
OpenStreetMap - Mapping party
Es ist schon fast eine Tradition, dass es zu jeder Wikimania auch ein OpenStreetMap-Treffen gibt. Die Wikimedia-Projekte und OSM haben einfach so viele Gemeinsamkeiten.
Nach einem guten Einstiegsvortrag von Aude ging los, was die OSMler eine Mapping-Party nennen. Es handelt sich dabei um einen gemeinsamen Spaziergang bei dem man Dinge erfasst, sich über die jeweilige Arbeitsweise austauscht und Neulingen bei den ersten Schritten des Mappens hilft. Es bildete sich eine Gruppe aus erfahrenen Mappern von den Philippinen, Taiwan und Hongkong sowie Neulingen aus Italien und den USA. Auf dem Weg ergaben sich viele interessante Gesprächsthemen von ganz alleine. So redeten wir über die Gruppe der "AC-Mapper", wobei "AC" für armchair bzw. für air-conditioning stehen kann. Gemeint sind Mapper, die lieber in der kühlen Wohnung, in den Sessel zurückgelehnt, Objekte vom Luftbild abzeichnen, anstatt raus in die wilde, heiße Wirklichkeit zu gehen. Auch wenn es gegenüber dieser Gruppe eine gewisse Art von Verachtung gibt (Weicheier), ist das bei dem feucht-warmen Klima vielleicht wirklich nicht mal die dümmste Arbeitsweise. Schließlich traf auch mich in Hongkong mehrmals fast der Schlag beim Verlassen von Gebäuden. Dabei war das immer ein Temperatursprung von 18 auf 32°C. Gelegentlich beschlug sogar meine Brille und raubte mir so die Sicht. Ein Erlebnis, das man so aus Deutschland nicht unbedingt kennt.
Wir kamen an Apotheken mit chinesischer Medizin vorbei, die mir als Europäer wohl immer ein Rätsel bleiben werden. Unsere asiatischen Begleiter erzählten mir, dass wohl vieles davon auch nur Quacksalberei sei und die Werbung dafür sich z.T. über illegale Radiosender an Senioren wendet. Teilweise wird das aber auch mit Medizin wie wir sie kennen gemischt, um eine Wirkung zu erzielen. Auf der anderen Seite geht es bei unserer Medizin wohl auch manchmal mehr um den Gewinn als die Gesundheit und so viele Chinesen können sich außerdem gar nicht irren.
Auf der technischen Seite konnte ich lernen, dass es jetzt mit go-map auch einen brauchbaren Editor für Apple iOS gibt, vorher war eigentlich nur Android für diese Aufgabe zu gebrauchen. Unsere asiatischen Kollegen halfen auch bei der Erfassung der chinesischen Namen von Geschäften. Wir hätten diese sonst nur per Foto dokumentieren können.
Beim anschließenden Abendessen diskutierten wir dann Themen wie die asiatischen Schriftzeichen und dass deren komplexe Zeichen oftmals viel zu klein auf der OSM-Karte dargestellt werden. Leider besteht die OSM-Entwicklercommunity hauptsächlich aus Europäern und Nordamerikaner und es gibt nur sehr dünne Kommunikationsdrähte nach Asien. So werden spezielle Anforderungen der asiatischen Länder nur nachrangig berücksichtigt. Auch viele Dinge, die wir über die Jahre z.B. auf dem europäischen Toolserver für OSM entwickelt haben, hatten sich kaum bis nach Asien herumgesprochen. So konnte ich über die Verbindung von OSM und Wikipedia mittels Wikipedia-Tags berichten und stieß damit auf starkes Interesse. Auch mein anderes Projekt der mehrsprachigen Karten war für die asiatischen Kollegen noch neu und stieß auf sehr positive Resonanz. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses System bald über Foundation-Server in der Wikipedia Einzug halten kann.
Zum Glück gibt es jetzt Ansätze im asiatischen Raum, dass sich wie in Taiwan die Community selbst Server organisiert und darauf das Rendering der Karte optimiert, Tools entwickelt und sich stärker organisiert.
Insgesamt war der Abend eine der schönsten und interessantesten Mapping-Parties, die ich je miterleben konnte. Kol, 11.8.
Zwischen Spaß und Ernst
Die Wikimania 2013 ist beinahe vorbei und wir haben wieder viel Neues gelernt, aber auch Bekanntes unter neuen Gesichtspunkten betrachtet. Die Breite der Themen ist, wie man am Programm leicht ablesen kann, erheblich; aber auch die Bandbreite der Stimmungen variierte. Dies lässt sich sehr gut an folgendem Beispiel illustrieren: Eben hörte man noch einen Vortrag über SRS BZNSS. Die Schreibweise lässt erkennen, dass es hier im Wesentlichen um Spaß – den Spaß am Editieren – geht. Die Stimmung im Vortrag ist entsprechend gelöst. Nur wenige Sessions später geht es um die (häufig gescheiterten) Versuche, freies Wissen auch den weniger begünstigten Menschen unserer Erde verfügbar zu machen. Hier lacht keiner mehr. Die Zuhörer lauschen betreten und viele fragen sich, weshalb bislang so viele finanzielle Mittel, aber so wenige Gedanken an die gute Organisation dieser Projekte verschwendet wurden.
Immerhin hinterlässt das größte Zusammentreffen der Bewegung damit nicht den Eindruck, es ginge hier nur um Selbstbeweihräucherung. Und genau dies macht es unverzichtbar. MB, 11.8.
Diversity in der Wikipedia - total egal oder unverzichtbar?
"Wir haben unser Ziel, den Frauenanteil in der Wikipedia zu erhöhen, immer noch nicht erreicht." Diese traurige Bilanz zog Foundation-Managerin Sue Gardner heute beim inzwischen schon traditionellen WikiWomen's Luncheon. "Aber wir machen trotzdem weiter, Schritt für Schritt, und zwar nicht mit Wut, sondern mit ganz viel Wiki-Love!" Die gut 50 Besucherinnen des Mittagessens applaudierten kräftig - noch inspirierender und motivierender war allerdings die Session, die danach folgte, denn am Nachmittag ging es um Diversity (Vielfalt), wobei der Schwerpunkt einzig und allein auf dem Thema Geschlechter-Diversity lag.
"Wer denkt, dass dieses Thema für die Wikipedia egal ist?", fragte Ilona Buchem, Professorin der Beuth-Hochschule in Berlin in die Runde. Nur zwei Männer meldeten sich - der Rest war anderer Meinung. Buchem, die in Kooperation mit Wikimedia Deutschland eine große Wikipedia-Diversity-Studie durchführt, zeigte auf, dass Diversity für die Wikipedia unverzichtbar ist. Um weiterhin die Vielfalt des Wissens der Welt abbilden zu können und auch weiterhin einen möglichst neutralen Standpunkt zu garantieren, seien Diversity-Maßnahmen unbedingt notwendig, sagte Buchem. Ob sie damit die beiden Ist-doch-total-egal-Schulterzucker beeindrucken konnte, weiß ich nicht. Vielleicht überzeugte die beiden ja auch eher das Argument, dass das Image der Wikipedia leidet, wenn sie als zu exklusiv erscheint.
Diversity-Maßnahmen, das klingt ja schön und gut, aber wie können die aussehen? Netha Hussain aus Indien und Emily Temple-Wood (Keilana) aus den USA stellten praktische Beispiele vor: Netha organisiert Workshops, Edit-a-thons und eine Menge Online-Aktivitäten für Frauen (ein Besuch ihrer Benutzerinnenseite lohnt sich, dort stellt sie alle Initiativen ausführlich vor!). Emily hat in der englischsprachigen Wikipedia das Wiki-Projekt Women Scientists ins Leben gerufen. Wikipedianerinnen und solche, die es werden wollen, verfassen dort zusammen Artikel über Wissenschaftlerinnen, die noch nicht in der Wikipedia vertreten sind. Tolle Frauen, tolle Projekte - noch mehr davon und eine große Portion Wikilove, so müssten wir das doch irgendwann mal hinkriegen mit diesem "Diversity-Ding", oder? --Siesta (Diskussion) 12:37, 10. Aug. 2013 (CEST)
Paralympics
Das Interessante bei den Wikimanias sind ja mittlerweile nicht mehr unbedingt die Veranstaltungen, sondern die Treffen und Gespräche mit Wikimedianern aus aller Welt. Am gestrigen Freitag hatte ich ein solches Treffen.
Über informelle Wege kam der User:Hawkeye7, ein australischer Militärhistoriker (der auf der en:WP eine sehr große Zahl ausgezeichneter Artikel in verschiedenen Bereichen verfasst hat), auf mich zu. In der Wikipedia beschäftigt er sich auch mit dem Behindertensport, schreibt vor allem Artikel zu paralympischen Sportlern. In Australien gibt es schon seit längerer Zeit eine enge Zusammenarbeit mit dem nationalen Paralympischen Verband, und mit Laura Hale war lange ein Wikimedianerin Wikipedian in Residence beim Verband. Nach ihrem Weggang wird diese Zusammenarbeit unter anderem von Hawkeye7 fortgesetzt, der mit Hilfe des Verbandes schon mehrfach an internationalen Meisterschaften, darunter den Paralympics 2012 in London, als Wikipedianer vor Ort begleitete. Von der derzeitigen Idee in der deutschsprachigen Wikipedia, mit Hilfe des nationalen deutschen Verbandes zu den Paralympics 2014 in Sotschi zu fahren, fand er ganz große Klasse, würde sich dort auch sehr gerne anschließen. Auch sonst habe ich hier nur Gutes zu dieser Idee gehört, die in unserer Wikipedia leider wie fast üblich von einigen Leuten mal wieder dabei ist, zerredet zu werden.
Was Hawkeye7 aber eigentlich wollte, ist herauszufinden, ob es nicht ein Interesse bei uns gibt, seine englischen Artikel zu paralympischen Sportlern zu übersetzen. In Anbetracht der großen Qualität und im Wissen darum, dass es wirklich oft schwer ist, Informationen zu diesen Sportlern zu finden, würde ich dieses Ansinnen jederzeit unterstützen. Nur bräuchte es eine Gruppe von Autoren, die sich dieser Arbeit annähme. MC, 10.8.
"Women edit" in Berlin und das Wikipedia-Bootcamp in Taipeh – passt das zusammen?
Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Silvia Stieneker, seit kurzem auch Honorarmitarbeiterin bei WMDE. Meine Aufgabe dort? Ganz kurz gefasst: Ich versuche, mehr Frauen zum Mitmachen zu motivieren. Zum Beispiel bei den „Women edit“-Netzwerktreffen, die ich zusammen mit anderen seit November 2012 monatlich in Berlin organisiere. Darum habe ich mich sehr über die Session über das „Wikipedia Bootcamp in Taiwan“ gefreut. Organisator Dennis macht nämlich (fast) das Gleiche wie ich! Er hat (genau wie ich) festgestellt, dass es insbesondere für Wikipedia-Newbies toll ist, sich im Real Life zu treffen und gemeinsam zu editieren.
Darum lädt Dennis an jedem zweiten Samstag alle Interessierten in ein Café ein, alle bringen ihre Laptops mit, machen sich einen Wikipedia-Account, und los geht`s! Ganz genau wie bei unseren Treffen in Berlin, abgesehen davon, dass wir uns nicht in einem Café treffen, sondern im FrauenComputerZentrumBerlin. Und das ist meiner Meinung nach auch besser so – denn Dennis hat uns erzählt, dass die Café-Besitzer vom Wikipedia-Bootcamp oft total genervt sind, weil sämtliche Tische mit Notebooks vollgestellt sind. Einmal musste Dennis sogar den Strom bezahlen, den seine Runde angeblich verbraucht hatte. Im FCZB gibt es Strom für lau und für die Kekse müssen die Teilnehmerinnen auch nichts bezahlen. Ansonsten läuft`s in Taipeh genau so ab wie in Berlin: Jedes Treffen beginnt mit einer Bilanz der letzten Wochen: Was haben die Leute editiert? Welche Erfolge sind zu verbuchen und wo hat es gehakt? Danach editieren alle, und zwar genau das, was ihnen Spaß macht. Ein vorher festgelegtes Thema gibt es nicht.
Bei technischen Fragen hilft Dennis aus, aber die Teilnehmer helfen sich auch gegenseitig. Parallel zu den Treffen sind die Bootcamper über Skype miteinander vernetzt und tauschen sich auch in der Zwischenzeit aus – genau wie auf der Diskussionsseite zu „Women edit“ Berlin. Ich hätte nicht gedacht, dass die Aktivitäten in Berlin und in Taiwan sich so ähneln. Ich finde Dennis`Projekt toll und wünsche ihm viel Erfolg! Ich frage mich allerdings immer noch, warum er die Treffen „Bootcamp“ nennt, mit Drill und Gebrüll hat so eine flauschige Aktion doch gar nichts zu tun... Ich frage ihn, wenn ich ihn hier wieder gefunden habe und trage die Antwort nach. Siesta, 10.8.
Wikimania – Die großen Themen
Eines der stärksten Argumente für das jährliche Mammutprojekt Wikimania ist ohne Frage ihre Funktion als Gradmesser für die großen Themen der internationalen Wikipedia/-media-Community – gerade auch für Teilnehmer aus Deutschland. Denn so groß, organisiert und durchinstitutionalisiert die deutsche Community ist und so viele kontroverse Meinungsbildungsprozesse dort auch ohne Wikimania allwöchentlich stattfinden, so stark unterscheidet sich ihre Perspektive bisweilen von der anderer Chapter und Regionen.
Gerade die großen Themen, die jede Wikimania prägen, zeigen damit häufig zugleich, was die internationale Community bewegt und wie weit ihre (freilich selbst heterogene) Wahrnehmung von der Perspektive vieler deutscher Autoren entfernt ist.
Wikimanias 2011 und 2012
So waren die beiden dominierenden Themen in Haifa (Wikimania 2011) – nach der subjektiven Wahrnehmung des Verfassers – die stärkere Einbeziehung des Global South in die Wikipedia/-media-Bewegung sowie Erfolg und Potential der sogenannten GLAM-Kooperationen (deren Ausgangspunkt wohl auf der Wikimania 2008 in Alexandria zu finden ist und die auch in der deutschen Community Wiederhall fanden).
Die Wikimania 2012 setzte ebenfalls einen gewissen Schwerpunkt in diesem Bereich, wobei sie insbesondere im Zeichen der fortgeschrittenen, höchst erfolgreichen Kooperationen mit verschiedenen US-amerikanischen Institutionen, darunter den National Archives in Washington, D.C. Das übergreifende politische Thema war indes eindeutig die Überwindung des sogenannten Gender Gap, der schon dank einer eindrucksvollen keynote speech von Mary Gardiner ganz oben auf der Agenda stand. Hinzu kam – wie stets – die Diskussion aktueller technologischer Herausforderungen (darunter Wikipedia Mobile) und mit dem Wikipedia SOPA Blackout erstmals auch ein echtes realpolitisches Thema.
Wikimania 2013
In Hongkong scheinen solche großen, übergreifenden Themen bisher ein wenig zu fehlen. Das wichtigste Wikipedia-interne Thema kann diesmal wohl in der Einführung des Visual Editor gesehen werden, die in den letzten Monaten stufenweise auf verschiedenen Sprachversionen stattgefunden hat. Die dadurch ausgelöste Kontroverse zeigte sich indes weniger in dem dafür vorgesehenen, vor allem von technischen Fragen geprägten Panel als vielmehr in diversen Flurgesprächen. Diese offenbarten insofern auch einmal mehr eine gewisse Diskrepanz zwischen vielen deutschen Autoren, die dem Visual Editor (jedenfalls in seiner gegenwärtigen Gestalt) mehrheitlich kritisch gegenüberstehen und der internationalen Community sowie der Foundation, die hier vor allem das enorme Potential zur Gewinnung neuer Autoren sieht.
Als politisches Thema scheint daneben die bereits bei der Eröffnung von Jimmy Wales angesprochene Debatte um die Enthüllungen Edward Snowdens (et al.) einige Bedeutung erlangt zu haben, die indes wohl keinerlei Niederschlag in den Panels findet.
Ebenfalls eher hinter den Kulissen findet zudem die Diskussion um das Scheitern (?) der Wikimedia Chapters Association statt, die nicht zuletzt innerhalb WMDEs viele Gemüter bewegt.
Einer der wichtigsten Anreize, die durch die Konferenz selbst gesetzt wurden, war schließlich die seit Jahren überfällige Diskussion über Entwicklung und Zukunft der Wikimania selbst, die zum ersten Mal überhaupt Gegenstand eines eigenen (leider allzu kurzen) Panels war. Zahlreiche Kontroversen, die bisher – wenn überhaupt – über die entsprechende Mailingliste diskutiert wurden, konnten hier zumindest angerissen werden, darunter die Frage der Auswahl der richtigen Location (die in der Vergangenheit unter anderem im Falle Haifas auf viel Kritik gestoßen war), der Größe des nötigen Budgets und einer etwaigen thematischen Fokussierung der über die Jahre gewaltig angewachsenen Konferenz. toblu, 9.8.2013
Eröffnung der Wikimania 2013
Es war ein dynamischer Eröffnungsauftritt im Jockey Club Auditorium der Hong Kong Polytechnic University. Die Wikimania 2013 ist nun offiziell gestartet und die Stimmung steigt weiter. Gestern haben wir ein cooles Aufwärmen auf einer Höhe von knapp 400m über dem Victoria Harbour direkt vor der Skyline (die Bilder dazu kommen noch!). Eine magische Atmosphäre, wo man jede Menge interessante Leute kennenlernen konnte, so wie vorher im Grand Central Bar (das Treffen der deutschen Wikimaniacs fand ich eine tolle Sache, vielen Dank dafür!). Also, das hat gerade angefangen und ich freue mich auf die Teilnehmer und auf die Workshops und Gespräche. So weit aus Hongkong, Poco2, 9.8.
Hongkong an der Spree
Nicht nur in Hongkong wird hart gearbeitet, auch an der Spree. In der Geschäftsstelle von WMDE werden die Kollegen schon heftig vermisst. Doch trotzdem können wir noch lächeln. Damit auch wir hier an chinesischer Kultur und Gastfreundlichkeit teilhaben können, haben wir uns gestern nach getaner Arbeit in der Ming Dynastie zum gemeinsamen Essen getroffen. Catrin versorgte alle an diesem sehr stickig-schwülen Abend mit chinesischen Fächern - obs die wohl auch in Hongkong gibt? Quallensalat, Hühnerfüße und Seetang wurden probiert und mit einem Pflaumenwein heruntergespült. Zum Absacker gab es in der C-base ein Blaubeerbier - ein gelungener Abend. Berlin grüßt Hongkong! CB_WMDE 8.8.2013
Die Wikimania Welcome Party
Nach zwei Tagen vor Ort begann heute mit der offiziellen Welcome Party das Hauptprogramm von Wikimania. Auf der Party traf sich zum ersten Mal ein großer Teil der Teilnehmer direkt. Sie fand im einhundertsten Stock des International Commerce Centre statt. Das ICC ist zur Zeit das höchste Gebäude von Hongkong, und das siebthöchste Gebäude der Welt. 393 m über dem Meeresspiegel ist Sky 100, eine vollumbaute (und vollklimatisierte) Beobachtungsplattform mit Panoramafenstern. Die Aussicht über große Teile von Hongkong ist fantastisch. Die Party dauerte von 18:00 bis 20:30, so dass wir die Kulisse bei Tageslicht, in der Abenddämmerung und bei Nacht zu sehen bekamen.
Neben dem optischen Eindruck war auch der akustische überwältigend. Die Konstrukteure hatten bei der Raumakustik wohl eher an kleine Gruppen von lautlos staunenden Besuchern gedacht, nicht an 1000 Wikipedianer aus aller Welt, die miteinander reden wollten. Alle gleichzeitig. Alle laut. Das Ergebnis war unbeschreiblich ;-).
Einige Mitglieder der deutschen Delegation hatte ich vorher kurz kennengelernt, und einige internationale Teilnehmer erkannte ich an ihren Namensschildern. Jimmy Wales war da - ihn erkannte ich ohne Namensschild, obwohl er in der Realität kleiner als im wirklichen Leben ist. Wegen der Geräuschkulisse waren längere Gespräche sehr anstrengend - statt dessen stürzten sich viele auf das Buffet. Das war zwar interessant gestaltet und gut ausgewählt, dem Ansturm aber leider nicht ganz gewachsen. Trotzdem war die Party insgesamt ein gelungener Auftakt. Stephan Schulz, 8.8.
Wikimanians meet refugees
Zur Konferenz für freies Wissen? Hier, bitte links entlang. Abschiebung in ein vietnamesisches Gefängnis? Bitte nach rechts.
Zugegeben, die Situation war weniger extrem. Subtil war sie jedoch nicht. Beim Betreten der Maschine QR 054, die am 1. August planmäßig um 16:30 Uhr am Flughafen Berlin-Tegel in Richtung Doha abheben soll, merkt man sofort, dass etwas nicht stimmt. Die untentwegt lächelnden Stewardessen am Eingang, die ständig aktivierten Nichtraucher-Zeichen, die stickige Kabinenluft … alles wie gewöhnlich. Ungewöhnlich vielmehr die lautstark schluchzende Frau in der letzten Reihe. Ebenso ihre Sitznachbaren, zwei große, wohlgenährte Männer in Anzügen, mit betont ausdruckslosem Gesicht. Ferner die Familie, einige Reihen weiter vorne; die Mutter diskutiert mit der Stewardess. I will not sit down, as long she is on board, betont sie immer wieder, indem sie auf die Frau in der letzten Reihe deutet. Die bizarre Szene entpuppt sich schnell als Situation, die in den letzten Monaten keine Seltenheit ist: Die Frau in der letzten Reihe ist nicht freiwillig im Flugzeug, sie wird abgeschoben. Die protestierende Familie, mutige Passagiere, wie ZEIT Online sie jüngst bezeichnete. Auch ich will mutig sein und stelle mich dazu. Das sei doch keine würdige Behandlung, ein Unding, was die Frau denn verbrochen habe, und überhaupt. Es wird protestiert, diskutiert, geschimpft. Die Stewardess holt den Steward, der Steward den Captain, der Captain schickt wieder den Steward. Die Entscheidung: Wer fliegen möchte, setzt sich hin. Wer stehenbleibt, wird unboarded. Und wenn die Frau selbst aufstehe? Das werde sie nicht, dafür sorgen die beiden Herren. Weitere Diskussionen, der Steward wird laut, ich ebenso, der Steward stellt ein Ultimatum, binnen 10 Sekunden müssen wir uns entscheiden. Die Frau schluchzt noch immer, einer ihrer Begleiter mischt sich ein und belehrt uns mit Orwellschem Feingefühl, es sei doch gar keine Abschiebung, die Frau werde lediglich zurückgeführt. In ihre Heimat, nach Vietnam, in ein vietnamesisches Gefängnis. Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Polizeibeamte betreten die Maschine; das Flugzeug wird starten, mit oder ohne uns. Wir geben nach.
Wir haben getan, was wir konnten. Zu wenig, um die Abschiebung zu boykottieren. Genug, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Nun heißt es: Hongkong, Sightseeing, Wikimania. Ein fader Beigeschmack jedoch bleibt. Nrk, 8.8.
Ein paar persönliche Eindrücke über Hongkong
Noch hat die Wikimania nicht angefangen, aber ich wollte ein paar Reiseeindrücke mit Euch teilen. Selbstverständlich völlig subjektiv und unbequellt ;-) Ich war bislang bis auf eine Reise nach USA noch nie außerhalb Europas, entsprechend stark fallen mir natürlich die unterschiedlichen Gewohnheiten und Lebensumstände hier auf.
Natürlich kann man nach grade mal etwas mehr als zwei Tagen hier noch nicht sehr viel über eine Stadt sagen, für deren Erkundung man mehrere Monate bräuchte. Einiges drängt sich jedoch schon in den ersten Tagen auf.
Zum einen scheint mir die Stadt nicht mehr so britisch zu sein, wie ich vermutete. Ich habe keinen Vergleich zu früheren Zeiten, aber es gibt mittlerweile sehr, sehr viele Chinesen hier, die kein Englisch können, selbst beim Servicepersonal. Viele Hinweisschilder sind bereits auf Engrish. Dennoch ist die Stadt sicher ein guter Einstieg für den ahnungslosen Europäer, um mit China in Kontakt zu kommen, denn es geht hier doch sehr weltstädtisch und durchaus auch westlich zu. Die Straßen- und U-Bahn-Schilder sind zweisprachig, man kann sich mit Englisch doch meistens irgendwie verständigen, auch wenn es nicht leicht ist, das Englisch der Chinesen zu verstehen, es ist sehr sauber und (gefühlt) auch sehr sicher, Europäer sind zwar im Straßenbild in der Minderheit, werden aber auch nicht bestaunt, es gibt internationale Waren zu kaufen usw.
Ich staune über viele Dinge. Was „billige Arbeitskräfte“ wirklich bedeutet, das geht mir erst auf, wenn ich in der U-Bahn am Anfang einer der vielen Rolltreppen eine Angestellte der Bahngesellschaft stehen sehe, deren einzige Aufgabe es ist, den Passagieren ein please hold the hand rail mit auf den Weg zu geben. Eine Durchsage, die am Beginn jeder einzelnen Rolltreppe auch vom Band kommt. Manche Angestellten stehen auch nur da und weisen die Leute nach links, weil der übliche Weg nach rechts (deutlich mit Schildern als baustellenhalber gesperrt gekennzeichnet) versperrt ist.
Man fragt sich angesichts so mancher Hinweise, was wirklich dahintersteckt. So ähm unbedarft können doch die Chinesen eigentlich nicht sein, dass man ihnen die einfachsten Dinge schriftlich geben muss? (Bild rechts, ich war nach dem Besuch der Örtlichkeit leicht fassungslos.) Vielleicht eine rechtliche Sache? Oder ist das für die Ausländer? Oder liegt es an den Menschenmassen? Wahnsinn, wie viele Leute sich durch diese Stadt bewegen. Und im Dauerlärm telefonieren können – ich würde das nicht mal versuchen.
Es ist hier (Tag und Nacht) schwül-heiß. Daher sind Klimaanlagen überlebensnotwendig. Aber während die Deutschen sich bemühen, energieeffizient zu leben, wird hier auch die Außentemperatur mitgekühlt. Die Läden haben Türen in Garagentorgröße, die sperrangelweit offen stehen und die Passanten auch gleich noch mit kühlen. Nicht auf 26 Grad (wäre völlig ausreichend), sondern auf geschätzte/gefühlte 18 Grad. Ja, ich hätte auch gerne so zuverlässig funktionierende Klimaanlagen in deutschen Bussen. Aber dies hier kann mein deutsches Gewissen nicht mit ansehen.
Man hinterfragt auch, was einem bislang völlig selbstverständlich war, wenn man im Hotel eine ungewohnte Dusche vorfindet. Lacht mich aus, ich hab mich zunächst nicht getraut, sie zu benutzen, denn das komplette Bad wird mitgeduscht. Der Ablauf sah auch nicht sehr vertrauenerweckend aus. First world problems.
Ein wenig schade finde ich, dass ich bislang noch wenig echtes China entdecken konnte, die aus verschiedenen Fernsehdokumentationen bekannte echte Hühnerbrühe (mit Hühnerfüßen zum Knabbern!) konnte ich bisher nicht finden, was serviert wird, ist (habe nachgefragt) Instantbrühe, im Supermarkt kaufen die Einheimischen auch dieselben „Lebensmittel“ aus Zucker, gehärteten Fetten, modifizierten Stärken, Konservierungsmitteln und sonstiger Chemie, wie sie in Deutschland auch verkauft werden. Echten chinesischen Tee (als Reisemitbringsel für die Familie) habe ich noch keinen gefunden, dafür viele westliche Marken in den Supermärkten. Ich hoffe sehr, dass ich bislang nur in den falschen Ecken unterwegs war und noch ein bisschen authentische Ware finden werde.
Und jetzt freue ich mich sehr, ab heute die Wikimania-Teilnehmer kennenzulernen. Das ist ja der eigentliche Grund meiner Reise, bin sehr gespannt darauf, die internationale Crew zu erleben. Schwäbin, 8. August 2013
Education Program Pre-Conference - die erste Session
Nach einer ruhigen Anreise am gestrigen Abend stand heute früh direkt die Education Program Pre-Conference auf dem Programm, zu der sich pünktlich um 9 Uhr etwa 20 Personen einfanden, die wie ich mehr oder weniger gejetlagged waren. Auf diesem Meeting treffen sich regelmäßig alle, die ein Bildungsprogramm in ihrem Wikimedia-Chapter unterhalten oder aufbauen wollen. Rod Dunican und LiAnna Davis von der Wikimedia Foundation organisieren und moderieren diese Treffen, um einen Austausch im Bildungsbereich zu ermöglichen.
Thema waren zunächst die Befürchtungen, die diejenigen mitbringen, die ein neues Programm aufbauen wollen und die anschließend vor dem Hintergrund der Erfahrungen der anderen diskutiert wurden (z. B. die mangelnde Nachhaltigkeit, die Zusammenarbeit mit der Community, die Rollen, die die Beteiligten einnehmen und technologische Herausforderungen wie Moodle).
Danach wurden "best practices" vorgestellt, wie ein Hochschulprogramm aufgebaut werden kann; es folgten Sitzungen zum Aufbau von längerfristigen Kooperationen und zur Gewinnung von Referenten. Eine andere Präsentation widmete sich der Materialien, die im internationalen Bereich bereits erstellt worden sind und im englischsprachigen Bereich schon genutzt werden können.
Cornelia Trefflich und ich beschäftigten uns anschließend in einer interaktiven Präsentation mit anderen Zielgruppen von Bildungsprogrammen, da der Fokus des Treffens im Allgemeinen sehr auf Universitäten gerichtet war. Wir stellten zunächst Aktivitäten mit Älteren (Wikipedia:Silberwissen) und die Projekte zur Gender-Diversity vor. Im Fokus stand dann, dass es wichtig ist, verschiedenste Zielgruppen anzusprechen und sich dabei auch von demographischen oder institutionellen Vorgaben zu lösen. Aufbauend auf das Meeting in Mailand haben wir versucht, zu definieren, was einen "prototypischen Wikipedianer" ausmacht (u. a. genügend Zeit, Motivation und Kenntnisse und Faszination für ein bestimmtes Thema), um die Aktivitäten im Bildungsbereich auf relevante Gruppen auszurichten.
Eine letzte Präsentation widmete sich der Evaluation von Bildungsprogrammen (den Gründen für Evaluation und der technischen Durchführung).
Die Education-Meetings eröffnen immer eine große Zahl von neuen Perspektiven auf den Bildungsbereich und motivieren uns alle unsere Bestrebungen mit erhöhtem Enthusiasmus fortzusetzen und weiterzuentwickeln. (bue, 7.8. )
Unterwegs für eine freie Weltkarte
Nachdem ich in Danzig und Washington auf eigene Kosten gereist war, bin ich ganz froh darüber, dass mich dieses Jahr der Verein bei der Reise unterstützt.
Was mich wie immer rumtreibt sind die Kartenthemen, insbesondere die Kooperation mit OpenStreetMap. Die Kooperation funktioniert nur wenn Server bereitstehen und laufen, die von den Mitarbeitern der Foundation / des Vereins betreut werden. So ist es hilfreich mit diesen Leuten auf den Entwickler-Tagen direkt sprechen zu können.
Die Wikimania ist für mich eine einmalige Möglichkeit Leute zu treffen. So Yug von der französischen Kartenwerkstatt. Auch Daniel Schwen ist da, der ja mit dem WikiMiniAtlas die Alternative zu dem von mir betreuten OSM-Gadget betreibt.
Ein relativ neues Projekt an dem wir seit dem Hackathon in Amsterdam arbeiten nennt sich WikiMaps, dabei geht es darum historische Landkarten von Commons zu georeferenzieren. Dafür werden Passpunkte zwischen der historischen Karten und einer aktuellen OSM-Karte gesetzt, danach erfolgt eine Transformation für eine beste Passung. Die Software dafür stammt ursprünglich von der NYPL, der öffentlichen Bibliothek von New York, bedarf aber einer Anpasssung um gut mit Commons zusammen zu arbeiten.
Neben der reinen Konferenz ist die Hongkong an sich schon ein riesiges Abenteuer und Erweiterung meines Horizontes. Wenn man sich, wie in meinem Fall, mit mehrsprachigen Karten beschäftigt hat und die Karten als globalen Service in der Wikipedia anbietet, sollte man Asia nicht bloß aus dem Lehrbuch kennen.
Auch wenn man an OpenStreetMap denkt ist Hongkong als Stadt eine Herrausforderung. Wenn man über Navigation spricht, so spricht man hier über Indoor-Navigation. Ganze Stadtteile lassen sich hier unterirdisch in klimatisierten U-Bahn Stationen durchschreiten. Andere Stadtteile durchläuft man in überdachten Hochwegen, häufig unterbrochen von großen Shopping-Centern. Daneben sind viele der Hochhäuser extrem an die Berghänge gebaut, mit einer häufig unüberwindlichen Höhendifferenz. Man hat es in der Stadt also fast immer mit verschiedenen Leveln der Höhenschichtung zu tuen. Für die Indoor-Navigation und 3D-Mapping gibt es zwar jeweils experimentelle Ansätze in OSM, ein großflächiger Einsatz und darauf basierende Anwendungen fehlen aber noch. Am Freitag wird es dazu eine OSM-Mappingparty geben, auf die ich schon sehr gespannt bin. Kol, 7.8.
Vier Tage China – Erfahrungswerte in Stichworten
- Taxi fahren! Die Fahrten sind geschenkt. Die ersten 2km kosten umgerechnet 2 Euro, danach kriecht der Betrag langsam nach oben. Für die knapp halbstündige Fahrt hoch auf den Peak haben wir umgerechnet fünf Euro bezahlt.
- Beim Kauf von Wasserflaschen (am besten bei 7-Eleven) darauf achten, dass diese nicht als „pure distilled“ gekennzeichnet sind, wie die grünen Flaschen. Preiswert und trinkbar ist bspw. das Bonaqua (blaue Flaschen). (Anmerkung: Natürlich ist das destillierte Wasser nicht giftig. Ich finde es ungenießbar und rate vom Konsum ab, aber das ist nur meine persönliche Meinung.)
- Reisepass jederzeit mitführen! Ist an vielerlei Stellen vorzuzeigen.
- Octopus-Karte besorgen. Unbedingt.
- Kulturschock erwünscht? → Raus aus Hongkong! Tatsächlich sollte, wer das „echte“ China kennenlernen will, dies außerhalb von Hongkong in Angriff nehmen. Zum Beispiel mit der Fähre nach Guangzhou: Zwei Stunden Schifffahrt, und plötzlich ist man in einer anderen Welt. In einer Welt, in der allerdings niemand Englisch spricht und man sich mit Händen und Füßen verständigen muss. Der Ausflug will geplant sein, die Ausstellung des Visums kann ein paar Tage benötigen. Wer nach der Wikimania nicht sofort abreist, sollte dieses Abenteuer in Erwägung ziehen.
- Baden! Das pazifische Wasser ist herrlich.
- Um Hongkong einmal von oben zu betrachten, empfiehlt sich eine Fahrt auf den Peak. Unbedingt via Taxi (s. o.); die Wartezeit für die Peak Tram beträgt etwa drei Stunden. Idealerweise fährt man kurz vor Anbruch der Dämmerung hoch, um die Aussicht im Hellen und im Dunklen zu erleben. Wichtiger Tipp für die Rückfahrt: Oben gilt es auch für die Taxis, mind. eine Stunde anzustehen. Lösung: Die Straße ein Stück heruntergehen und eines der hochfahrenden Taxis anhalten. Der Fahrer wird im Gegenzug einen Sonderpreis verlangen, etwa 150-200 HKD (statt ~50 HKD), gemessen an deutschen Verhältnissen also in Ordnung.
- Keinen vergleichbaren, aber einen vollständig kostenfreien Ausblick erhält man im Bank of China Tower.
- Für die Fahrt nach Macau benötigt man kein Visum; auch das Eintauschen der regionalen Währung ist nicht erforderlich, es kann überall mit den gleichwertigen HKD bezahlt werden. Die Anreise lohnt sich alleine des Venetians wegen. Auch für Nichtspieler ist das größte Kasino der Welt einen Besuch wert. Im Inneren des beeindruckenden Komplexes befindet sich ein halbes Venedig. Mit echten Kanälen, Gondeln, Einkaufsmeilen und guten Restaurants.
Nachfragen und Ergänzungen werden gerne entgegengenommen. Bilder folgen später. Nrk, 6.8.
Ankunft in Hongkong
Cathay Pacific fliegt vom Frankfurter Flughafen (FRA) nonstop zum Hong Kong International Airport (HKG). Wie bei vielen Fluglinien aus dem Fernen Osten werden die Langstrecken mit einer Boeing 747 bedient. Circa 11 Stunden in der Touristenklasse sind natürlich nie angenehm, aber ich bin schon deutlich schlechter geflogen - Service, Unterhaltungssystem, und sogar Essen waren überdurchschnittlich. Auch die Einreise ging problemlos und zügig vonstatten. Da Cathay Pacific über Nacht fliegt, kommt man allerdings morgens gegen 6 Uhr 30 in Hongkong an.
Der öffentliche Personennahverkehr funktioniert gut. Man zahlt typischerweise mit der Octopus-Karte, einer aufladbaren Geldkarte, mit der man auch kleine Beträge in vielen Geschäften bezahlen kann. Nach dreimal Umsteigen war ich in Tsim Sha Tsui East, wo sich sowohl mein Hotel als auch die Polytechnische Universität Hongkong, der Veranstaltungsort von Wikimania 2013, befinden. Nachdem ich das Gepäck im Hotel deponiert habe, bin ich zur Orientierung schon mal zur Universität gelaufen. Der Campus ist von den lokalen Veranstaltern sorgfältig beschildert worden. Im Jockey Club Auditorium der Universität habe ich die ersten der lokalen Organisatoren getroffen, und wurde sehr herzlich begrüßt.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich die Promenade am Victoria Harbour genommen. Die Aussicht ist beeindruckend. Eben so beeindruckend (oder beeindrückend) ist das Wetter - selbst morgens um 10 Uhr steigen die Temperaturen schon auf über 30 Grad, und die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Einige der Einheimischen schützen sich vor der Sonne mit Regenschirmen, andere gehen trotz der für uns ungewohnten Bedingungen am Hafen joggen. Ich bin allerdings erst mal ins Hotel zurück, wo mittlerweile auch mein Zimmer bereitstand. Die Dusche war sehr willkommen, ebenso die Klimaanlage und das Bett... --Stephan Schulz (Diskussion) 10:12, 6. Aug. 2013 (CEST)
Post aus Fernost
Als ich vor einigen Monaten die Nachricht erhielt, dass mich Wikimedia Deutschland (WMDE) für ein Wikimania-Stipendium ausgewählt hat, hatte ich keine Ahnung, was mich hier erwarten würde. Denn Asien stand bisher noch nicht auf der Liste meiner Reiseziele.
Inzwischen bin ich seit Freitag hier. Was mir seither so alles widerfahren ist, kann man in meinem Blog nachlesen. Die Entscheidung, bereits einige Zeit vor Konferenzbeginn anzureisen hat sich jedenfalls als richtig erwiesen. Ich hatte so die Möglichkeit, die Stadt und ihre Bewohner auf mich wirken zu lassen und begreife so langsam, wie das Leben hier so funktioniert.
Viel wichtiger war jedoch, meinem Körper die Gelegenheit zu geben, sich an das Klima zu gewöhnen. Denn das ist für einem Mitteleuropäer ziemlich anstrengend. Es ist unglaublich heiß und dazu extrem Feucht. Die ersten beiden Tage hat es zudem stark geregnet. Eigentlich hatte ich mir dadurch etwas Abkühlung versprochen. Leider war das Gegenteil der Fall. Die Temperaturen blieben zwar glecih, doch die Luftfeuchtigkeit stieg sprunghaft an, so dass sich alles noch unangenehmer anfühlt. Anstrengend sind auch die Klimaanlagen, welche die Raumtemperatur in nahezu allen Gebäuden und Verkehrsmitteln auf Kühlschrankniveau herunterkühlen. Irgendwie fühlt sich alles an wie eine verkehrtherum gebaute Sauna, bei der sich die Abkühlbecken in den Räumen befinden, das Dampfbad hingegen draußen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran.
Inzwischen mehren sich auch die Anzeichen, dass die Wikimania bald beginnt. Nach und nach tröpfeln Wikipedianer aus der ganzen Welt ein und man sieht häufiger Menschen mit Wikipedia-T-Shirts auf der Straße herumlaufen. Ab morgen werde auch ich meine Verkleidung als Tourist aufgeben und mich mit einem T-Shirt zu meiner Mission hier bekennen.
Mit einigen Wikipedianern habe ich mich gestern Abend getroffen. Dabei habe ich auch unsere Gastgeber kennengelernt. Und die wussten Interessantes zu berichten. Ihren Angaben zufolge haben sich 800 Menschen für die Wikimania angemeldet. Das ist schon eine ordentliche Zahl: Wirklich erstaunt war ich jedoch, als mir Chris Lot-chit Cheng erzählte, dass wir hier von mehr als 300 Freiwilligen betreut werden. Und das sind in der Mehrzahl keineswegs Wikipedianer (jedenfalls noch nicht), sondern Menschen, die sich nach einem Aufruf in Hongkongs größtem Internetforum gemeldet haben. Eine saubere Leistung, wie ich meine. Auch sonst wirkt alles gut vorbereitet und die Gastgeber sehen sehr entspannt aus. Ich jedenfalls freue mich auf die Wikimania und danke WMDE, dass sie mir eine Teilnahme ermöglicht haben. Leider ist das Internet in meinem Hotel alles andere als stabil, so dass ich noch keine Bilder in vernünftiger Auflösung hochladen kann. Das werde ich aber in den nächsten Tagen nachholen. --Matthias Süßen ?! 12:12, 5. Aug. 2013 (CEST)
Wikimania 2013: Autorenvorstellung
Wikimania findet in diesem Jahr vom 7.-11. August in Hongkong statt. Ich hatte mich im Frühjahr um ein Stipendium der Wikimedia Foundation beworben, wurde dann an Wikimedia Deutschland weitergereicht, und tatsächlich als Stipendiat ausgewählt. Ein wichtiger Aspekt der Reise ist für mich, die Teile der Wikipedia-Community einzubinden, die selbst nicht teilnehmen können. Dazu gehört auch, dass ihr wisst, wer hier schreibt. Da ich überwiegend in der englischsprachigen Wikipedia tätig bin, will ich mich kurz vorstellen.
Meine ersten Kontakte mit dem Internet als weitgehend freiem, unzensiertem Medium habe ich während meines Informatik-Studiums gemacht. Damals gab es noch kein Web - unser Netz bestand aus Email, FTP und Usenet, später auch Archie. Freie Software begann für mich mit gcc - jahrelang formal als Beta-Software klassifiziert, aber in Stabilität, Code-Qualität und Sprachfeatures damals schon besser als proprietäre Compiler. Richard Stallmans GPL hat mich damals stark beeinflusst und in einigen Punkten bis heute geprägt. Nach dem Studium ging ich als Doktorand in die Wissenschaft, 2000 habe ich promoviert, und bis 2005 als PostDoc auf der ganzen Welt gelehrt und geforscht. Seitdem entwickele ich hauptberuflich Spezialsoftware (als Designer, Entwickler, Projektleiter, und Spezialist für zu viel), widme mich aber nebenbei immer noch der Wissenschaft, veröffentlich meine Forschungsergebnisse auf Konferenzen, und halte gelegentlich Vorlesungen oder Seminare im Bereich der theoretischen Informatik.
Ich habe die Dynamik, die hinter der freien Software und freiem Wissen steht, nun seit rund 25 Jahren verfolgt, und bin nach wie vor davon fasziniert und begeistert. Meine eigene Software ist frei, und bei meinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen bestehe ich darauf, dass ich sie zumindest selbst frei zur Verfügung stellen kann. Ich kam 2003 mit Wikipedia in Kontakt. Da sich fast mein gesamtes Online-Leben auf Englisch abspielt, und ich auch 95% meiner Texte auf Englisch schreibe, arbeite ich vorwiegend auf der englischen Wikipedia. Dort habe ich gut 20.000 Beiträge gemacht (viele davon klein, aber einige substantiell) und bin seit 2007 Administrator. Hier auf der deutschen Ausgabe bin ich nur gelegentlich anzutreffen, aber einige meiner Fotos liegen auf Commons.
Ein Problem, das ich mit Wikipedia heute habe, ist der Umgang mit komplizierten und zumindest in der Öffentlichkeit strittigen Themen. Als Wissenschaftler bin ich es gewohnt, eher vorsichtig zu argumentieren, und bin mir der Tatsache immer bewusst, dass mein eigenes Verständnis sehr unvollkommen ist. Ich finde es deswegen schwierig, mit Leuten umzugehen, die mit absoluter Überzeugung sehr undifferenzierte Meinungen vertreten, die in krassem Gegensatz zum aktuellen Stand der Wissenschaft stehen.
Soviel für heute. Am Montag fliege ich nach Hongkong. Dort werde ich am DevCamp teilnehmen, danach am Hauptprogramm der Wikimania.--Stephan Schulz (Diskussion) 21:37, 4. Aug. 2013 (CEST)
Extrablatt informiert von der Wikimania 2013
Vom 7. bis 11. August 2013 findet in Hongkong die Wikimania statt, die größte Veranstaltung des Wikimedia-Movements. Aus aller Welt treffen sich dort Menschen aus dem Wikimedia-Universum, ob Autoren, Fotografen, Projektleiter, Gäste verwandter Organisationen, Ehrenamtliche oder Beschäftigte von Wikimedia-Organisationen.
Auch aus dem deutschsprachigen Raum nehmen viele Menschen an dieser Community-Veranstaltung teil. Einige Menschen fahren dort privat hin, das ist aber nur wenigen möglich. Damit es möglichst viele Teilnehmer sind, hat Wikimedia Deutschland 26 Stipendien an in Deutschland ansässige Communitymitglieder vergeben, Wikimedia Österreich hat zehn weitere Stipendien ausgelobt und auch Wikimedia CH ermöglichte weiteren Communitymitgliedern die Teilnahme. Ergänzt um jene, die als Vertreter deutschsprachiger Chapter teilnehmen, ist das eine erkleckliche Anzahl.
Stipendiaten und Vertreter von Wikimedia Deutschland haben sich vorgenommen, die Wikimania auch für diejenigen Communitymitglieder miterlebbar zu machen, die nicht persönlich vor Ort sind. Nur so können die Erfahrungen aus deutschsprachigen Communitys im Wikimedia-Universum hilfreich sein und im Gegenzug neue Ideen und Initiativen anderer Communitys in die deutschsprachige Wikimediawelt einfließen. Diese Energie möchten wir dieses Jahr stärker als je in der Community spürbar machen.
Wo kann man das besser als im Kurier, dem zentralen Medium der Community? Um diesen aber nicht zuzuspammen und der Wikimania einen Rahmen zu geben, dem man gut folgen kann, gibt es dieses "Extrablatt". Wir alle hoffen, es trägt dazu bei, die Wikimania zurückzubringen nach Hause. DB_WMDE, 2.8.2013
Videos sind Online
Die Videos zur Wikimania 2013 kommen langsam auf dem Youtube-Kanal von Wikimedia Hongkong Online. Bis Ende Februar 2014 sollen alle Videos der Wikimania verfügbar sein. df, 19.1.14
Fortgeschrittenes Wikipedia-Reden auf Wikimania: ein Versuch
Jede Wikimania reiche ich ja aus Prinzip einen Hardcore-Nerd-Wikipedia-Talk ein, um zu schauen, ob noch anderen Autoren auf Wikimania anwesend sind. Und jedes Jahr wieder kommt er nicht ins Programm. Dieses Jahr war er im Programm: Der Review in Wikipedias weltweit. Da der Punkt allerdings in einer Session mit "Review des Finanzplans zwischen Chaptern" war, weiß ich nicht, ob die Programmmacher wirklich lasen, was kommt. Egal, der Talk zum Wikipedia:Review fand statt. Insgesamt waren am Anfang 20 Leute im Raum, wobei die meisten sich für Chapter interessierten. Am Ende waren wir fünf, immerhin konnten noch einige Chapter-Leute auch beim Review mitreden. Fazit: Review ist einer der wenigen Orte in allen Wikipedias, wo man friedlich und konstruktiv Rückmeldung kriegt. Allerdings geht er meist etwas unter. Außer in Estland. Die kennen sich alle persönlich, und telefonieren, wenn sie Rückmeldungen wollen. Und ich bastel jetzt an meinem Talk für nächstes Jahr: Einzelnachweise: vor oder hinter die Literaturliste? sp, 28.8.
Ticket-Wahn
Als am ersten Tag jeder Wikimania-Teilnehmer bei Betreten des Auditoriums ein weiteres Ticket (neben dem badge) erhielt, war es überflüssige Bürokratie. Als man am zweiten Tag am Eingang sein Ticket vorzeigen musste und bei Unvermögen, dies zu tun, ein neues Ticket erhielt, wurde es komisch. Heute nun – ich hatte mein Ticket im Hotelzimmer vergessen, woraufhin der Kontrolleur entgegnete: „so you have got one? great!“ – ist es bizarr.
Wird dieses Szenario noch von der allmorgendlichen (automatischen) Durchsage untermalt, unauthorized photographs seien verboten und die Handys sowieso auszuschalten, dann mag sich bei manchem die Frage regen: Warum? Nrk, 11.8.
Taifun Utor kündigt sich an
Zwar wird die Wikimania rechtzeitig enden, doch Teilnehmer, die danach noch einige Tage in Hongkong verbringen, müssen sich auf stürmisches und regnerisches Wetter einstellen. Taifun Utor wird wohl am 14. August westlich von Hongkong auf das chinesische Festland treffen, doch starker Wind und sehr viel Niederschlag dürften bereits einen Tag früher den Aufenthalt im Freien gefährlich machen. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sollten dann befolgt werden. Am 10. August befand sich der tropische Wirbelsturm noch östlich der Philippinen. MaB, 10.8.
Stand des Internets in China und Hongkong
Heute morgen erklärte Internet-Unternehmer Charles Mok in einer spannenden Präsentation die Unterschiede zwischen Festlandchina und Hongkong bezüglich Themen wie Internetregulierung, Redefreiheit und Unternehmenslandschaft. Wer mehr erfahren will, kann die Folien online einsehen. DM, 10.8.
Schlange stehen für den Sitzplatz
Manche Sitten und Gebräuche der Hongkonger sind für Zugereiste nur schwer verständlich. So fanden sich die völlig übermüdeten Teilnehmer des ersten Photowikimeetups nach einer langen Tour durch die nächtliche Stadt am Busbahnhof auf dem Victoria Peak am Ende einer langen Schlange wieder, obwohl der Bus nur halb gefüllt schien. Aus irgendeinem Grund wollte aber niemand einsteigen. Es war unser lokaler Begleiter, der uns schließlich aufklärte: Die Menschen dort warteten auf einen Sitzplatz. Der war uns nun nicht so wichtig, so dass wir an der Schlange vorbei in den Bus einstiegen. Dieser brachte uns schon nach wenigen Minuten Fahrzeit wieder ins Tal zurück. Die Wartezeit auf einen Sitzplatz wäre um ein vielfaches länger gewesen. MS, 10.8.
Wikiprinzip funktioniert
Eine Gruppe von Commonsianern war heute nach Einbruch der Dunkelheit ausgeschwärmt, um Szenen von Hongkong einzufangen, die wirklich atemberaubend sind. Die Ausbeute wird später präsentiert. Hier geht es um etwas Anderes. Ich bin gerade eine Stunde nach Mitternacht in meiner Unterkunft angekommen und fand eine Meldung eines mir völlig fremden Benutzers auf meiner Benutzerdisk. auf Commons. Gestern war ich auf einem etwas höheren Gebäude und habe von der Terrasse im 30. Stock Bilder gemacht. Prophylaktisch habe ich auch erstmal 30 Bilder rundum fotografiert, um später ("irgendwann") daraus ein Panorama zu bauen. Erfahrungsgemäß dauert sowas dann aber immer gleich Monate ;) Und nun hat das jemand gemacht, der sich damit offensichtlich auch weit besser auskennt als ich. Das Ergebnis finde ich echt gut.
Ich habe es nicht darauf angelegt, daß mir jemand die Arbeit abnimmt. Aber ich habe mich sehr darüber gefreut. Merci beaucoup nach Frankreich! RR, 9.8.
Livestreams
Wer den Zeitversatz nicht scheut und sich gern direkt informieren möchte, findet Livestreams hier: [1]. DB_WMDE, 8.8.
Ticker
Auch für das Extrablatt gibt es nun einen Ticker, der idealerweise stets die letzten drei Artikel anzeigt. Bitte hilf auch du mit, den Ticker aktuell zu halten. :-) Nrk, 8.8.
Fotografen schwärmen aus
Auch wenn es nicht zum offiziellen Programm gehört, auf Commons haben sich etliche Fotografen gefunden, die abseits des festgeschriebenen Programmes treffen und gemeinsam ausschwärmen, um Hongkong ansprechend zu bebildern, sei es für Wikipedia, für Wikivoyage oder was auch immer. An zwei Abenden werden wir versuchen, das Typische der Stadt festzuhalten. Bisher haben sich 23 Commonsianer eingetragen, von WMDE gibts Schlüsselbänder und Namensschilder, daß man auch weiß, mit wem man es zu tun hat. RR, 2. 8. 2013
Thematische Ansprechpartner auf der Wikimania
Viele Menschen aus der Community und von den deutschsprachigen Chaptern sind vor Ort. Sie alle bringen eigene Blickwinkel, Schwerpunkte und Interessen mit. Wenn ihr wissen möchtet, ob sich jemand besonders um ein Thema kümmert, das Euch interessiert und wie ihr ihn dazu ansprechen könnt: Schaut vorbei auf der Teilnehmerliste und fragt direkt! DB_WMDE, 2.8.2013
Wikimania - Das Programm
Inhaltlich ist die Wikimania vor allem eine Gelegenheit, Erfahrungen über Sprach- und Landesgrenzen hinweg auszutauschen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die sogenannten „Talks“. Diese Präsentationen / Workshops / Diskussionen dauern in Hongkong im Regelfall nur 25 Minuten und bieten spannende Einblicke. Einen Blick auf das Programm könnt Ihr hier werfen. In diese kann man eigene Erfahrungen weitergeben, aber auch die Ideen und Erfahrungen anderer Teilnehmer abfragen und so mit neuen Anregungen für die eigene Wikimedia-Arbeit heimkehren. DB_WMDE, 2.8.2013