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Löschpanzer, ein Objekt der Begierde vieler vom Löschwahn Betroffener

Der Löschwahn (latein. Deletus communis – Gemeiner Löschwahn; engl. deletive/deletionist delusion, franz. supprimer une démence) ist eine sehr milde Form der Manie. Die Krankheit grassiert besonders unter deutschen Wikipedanten. Die Betroffenen selbst sind sich des Löschwahns häufig nicht bewusst und leiden auch nicht darunter. Insofern sind sie eher Soziopathen als Psychopathen.

Symptome

Der Löschwahn äußert sich im reflexartigen Erstellen eines Löschantrages für Beiträge, die nach den Wikipedia-Löschregeln gar nicht der Löschung bedürfen. In besonders ausgeprägter Form der Krankheit kommt es sogar zur Schnelllöschung solcher Artikel. Auch das stete Rückgängigmachen oder Verschieben von Artikeländerungen bzw. das Hinzufügen überflüssiger Kommentare (z. B. stub) deutet auf Löschwahn oder zumindest eine latente Disposition hierfür hin, sind aber kein Symptom erster Ordnung. Bei Fortschreiten dieser Krankheit nimmt die Produktivität des Betroffenen bei der Erstellung oder Verbesserung von Artikeln ab. Im weiteren Verlauf kann das dazu führen, dass der Betroffene nur noch auf der Lauer liegt nach neu erstellten oder nicht sein Interesse weckenden Beiträgen, um diese der Löschung oder verbalen Abwertung zuzuführen, ohne sich überhaupt mit dem Inhalt hinreichend auseinandergesetzt zu haben.

Sonderformen

 
Zweit- bzw. Drittlöschwahn

Besonders schwerwiegend ist die Unterform des Zweitlöschwahns. Hierbei versucht der Betroffene, einen Artikel zu löschen, obwohl dieser schon einen oder mehrere Löschanträge überstanden hat. Gewöhnlich entwickeln die Betroffenen kein Schuldbewusstsein für diesen Akt grober Unhöflichkeit.

Diagnostik

 
Vom Löschwahn betroffene versuchen meist ihre Kräfte zu bündeln

Nach der ICD-10 kann der Löschwahn unter der Diagnose Wahnhafte Störung (Kodierziffer F22.0) subsumiert werden. Treten gleichfalls Halluzinationen bzw. andere schizophrenieartige Symptome auf, ist die Diagnose nicht zu stellen. Außerdem ist abzuklären, ob eine komorbide paranoide Persönlichkeitsstörung (Kode F66.0) vorliegt.

Ursachen

Die Ursachen dieser wahnhaften Störung sind vielschichtig. Im Grunde ist ein gewisses Maß an labiler Persönlichkeitsstruktur Voraussetzung zur Entwicklung dieses Leidens. Wie auch schon bei der Untersuchung zur Auswirkung von übermäßigem Konsum von Computerspielen auf das äußerliche Verhalten festgestellt wurde, führt ein gewisser Grad an Anonymität, gepaart mit Einfluss auf andere Teilnehmer (siehe auch Macht), verstärkt zu einer Degeneration der Umgangsformen, die Hemmschwelle sinkt, die Qualität des zum jeweiligen Sachverhalt Geäußerten stumpft ab.

Das Verlangen nach innerer Befriedigung und Wohlbefinden und der Stärkung des eigenen Ego wird durch eine starke Verlagerung der Aktivität von Beitragserstellung bzw. -verbesserung hin zu pauschaler Kritisierung jeglicher von anderer Seite verfasster Artikel gestillt – die damit verbundene autosuggestive Wirkung überspielt das eigene Unvermögen des Betroffenen, selbst gute Artikel zu schreiben, indem fast ausschließlich die innere Überzeugung genährt wird, der (in den anderen Nutzern gesehenen) vermeintlichen Konkurrenz doch überlegen zu sein.

Eine weitere Ursache für den Löschwahn ist überzogene Gründlichkeit, gepaart mit einer radikalen Auslegung der Begriffe Plagiat und Privatmeinung. Demzufolge ist jeder Beitrag, dem fremde Gedanken zugrunde liegen, ein Plagiat und jeder, der auf eigenen Gedanken beruht, eine Privatmeinung und deshalb in beiden Fällen unverzüglich zu löschen.

Widerlegte und veraltete Erklärungsmuster

 
Schnelllöschen mit dem Löschhütchen im 19. Jahrhundert

Der Erklärungsansatz, der vom Löschwahn Betroffene sei in seiner letzten Inkarnation ein Radiergummi gewesen und arbeite im heutigen Leben eine karmische Schuld ab, entbehrt hingegen jedweder wissenschaftlicher Grundlage und gehört ins Gebiet der Esoterik wenn nicht gar Pseudowissenschaft. Auch der klassisch tiefenpsychologische Erklärungsansatz, der Täter sei unschuldig, weil ihm in der Kindheit das Herumradieren in den Bildern und Schriften seiner Schulkameraden, Geschwister und Eltern verboten wurde, greift zu kurz. Stichhaltiger ist dagegen der individualpsychologische Ansatz des Adler-Institutes, der Betroffene versuche einen Minderwertigkeitskomplex durch Löschen abzureagieren.

Auswirkungen

 
erstrebter Artikelzustand

Die Auswirkungen des Löschwahns sind verheerend für das Projekt Wikipedia, denn die gestellten Wikipedia-Ansprüche werden durch diese Praxis in Frage gestellt oder gar negiert. Das hat schon jetzt eine massive Abschreckung von (ehemaligen) Wikipedia-Mitarbeitern und eine weitreichende und nachhaltige Schädigung des Rufes der deutschen Wikipedia zur Folge (siehe z. B. Unterschriftenliste). Des Weiteren leiden sowohl Qualität als auch Ansehen des gesamten Projektes unter diesem äußerst kontraproduktiven Verhalten. Auch bindet die Beschäftigung mit den Löschanträgen die Ressourcen einer zunehmenden Anzahl von Wikipedianern.

Behandlung

 
Ergebnis einer erfolgreichen Behandlung

Dem Löschwahn ist am besten zu begegnen, indem die davon befallenen Benutzer ab und zu mal wieder unter Wikipedia:Richtlinien, Wikipedia:Meinungsbilder, Wikipedia:Löschregeln, Wikipedia:Archiv/Themendiskussion und ähnlichen Seiten nachlesen, was Sinn und Anliegen sowie Richtlinien der Wikipedia sind. Für alle Benutzer und ganz Wikipedia nützlich ist auch die VSL-Methode, nach der bei jedem Lösch-Verlangen erst versucht wird, den entsprechenden Artikel selbst so umzuformulieren, dass ein guter Artikel daraus wird und sich das Löschen erübrigt. Das befreit auch andere Benutzer aus den Fängen der ewigen Löschdiskussionen und setzt weitere Ressourcen frei, die für das Voranbringen des Projektes Wikipedia unersetzlich sind. Auch das Zulegen eines zweiten Hobbys soll genesungsfördernd sein.

Bei (zu) erfolgreicher Behandlung können jedoch auch Nebenwirkungen auftreten, wie das Schaubild der drei Feuerwehrleute verdeutlicht.

Siehe auch