Wikipedia:WikiProjekt Umgang mit bezahltem Schreiben/GLAM und Paid Editing

Das Verhältnis GLAM zum Paid Editing sollte so definiert werden, dass jedem Verdacht, GLAM-Teilnehmende seien unter Umständen für unsaubere Arbeit (seien es Artikel oder Bebilderungen) anfällig, begegnet werden kann. Dazu ein paar Gedanken, die Teil einer Diskussionsgrundlage sein könnten.

GLAM ist ein wichtiges Aushängeschild für die Chapter und Wikimediavereine

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Das Projekt GLAM mit seinen Aktivitäten wie GLAM on Tour, Wikipedianische KulTour, GLAM digital, andere und die Kulturkooperationen mit allen möglichen Einrichtungen und Institutionen sind für die Wikimediachapter im deutschen Sprachraum ein wichtiges sinnstiftendes Themenfeld, das einerseits eine positive Außenwirkung für die Chapter und Vereine hat (und damit auch das Spendenaufkommen sichert), andererseits sowohl der fotografierenden Community ein sinnvolles Betätigungsfeld bietet als auch für Autor*innen. Die können von GLAM-Aktivitäten profitieren, sei es als Wikimedian in Residence oder einfache Autor*innen, die womöglich auf Einladung der Institutionen, manchmal vor Ort mit von den Institutionen bereitgestelltem Material, Artikel verfassen.

Einladung durch Kulturinstitutionen und -einrichtungen und die damit verbundene Gefahr

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Wenn jedoch eine GLAM-Institution die Wikipedia-Community zum Artikel schreiben oder Fotografieren einlädt und womöglich bewirtet, können Probleme entstehen, die Auswirkungen auf Artikelinhalte und Fotoauswahl haben.

Fehlende ethische Distanz zum Thema oder zu große Nähe zur Institution kann zu einer unneutralen Darstellung in Wort und Bild führen. Die sogenannte „Befreiung des Wissens“, immerhin der Leitspruch des Vereins WMDE, wäre damit kompromittiert. Das Gleiche gilt für das GLAM-Format Wikip(m)edian in Residence. Bekommt eine solche Person beispielsweise ein Honorar, oder andere Vergütungen, besteht auch hier die gleiche Gefahr und der Verdacht der Käuflichkeit könnte aufkommen. Daher ist Vorbeugung nötig.

GLAM unangreifbar machen

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Um den Komplex GLAM vor diesen Gefahren zu schützen, ist es nötig, für alle Teilnehmenden einen verbindlichen Verhaltenskodex zu schaffen, der aus eigentlich selbstverständlichen enzyklopädischen Grundlagen besteht. Das sind besonders:

  • Ausreichende Distanz zum Thema und zur Institution.
  • Absolut neutrale Darstellung, auch wenn die Institution sich etwas anderes vorstellt oder inhaltliche Wünsche äußert
  • Keine Annahme von irgendwelchen Vergünstigungen seitens der Institution
  • Eine moralisch-idealistische Grundeinstellung (hört sich zwar merkwürdig an, ist aber eine unverzichtbare Charaktereigenschaft für Enzyklopädist*innen)
  • Fotos unter eine geeignet formulierte Lizenz einstellen, damit auch eine einfache Nachnutzung ermöglicht wird, ohne Gefahr, in eine Commons-Abmahnfalle zu geraten

Natürlich sind das Forderungen, die nicht jedem gefallen müssen, aber nötig sind, um Wikipedia nicht dem Verdacht der Käuflichkeit auszusetzen. Wünschenswert wäre auch, dass es „Redaktionen“ für GLAM-Aktivitäten gäbe, die alle im Rahmen einer GLAM-Aktivität entstandenen Texte und Fotos auf ihre Enzyklopädiefähigkeit prüft. Auf die ehrenamtlichen Teilnehmenden darf kein Druck ausgeübt werden - weder von den GLAM-Einrichtungen noch von den Wikimedia-Chaptern in Form von Ergebnis- oder Editanzahl.

Handreichungen

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Auf dem Treffen im Juni 2023 in Kassel wurden folgende vorläufigen Handreichungen erarbeitet: