Hier kommt die Wikimedia:Woche 10/2019. Darin geht es unter anderem um einen offenen Brief gegen die Vorverlegung der Abstimmung über die europäische Urheberrechtsreform und gegen Artikel 13, zwei neue Mitglieder im Präsidium von Wikimedia Deutschland und ein Tool, das Wikipedia-Artikel zum Video werden lässt.

Wikimedia:Woche 10/2019

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Foundation und Organisationen

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  • Das ehrenamtliche Präsidium von Wikimedia Deutschland hat sich entschieden zwei Mitglieder in das Gremium zu berufen und damit die in der Satzung geschriebene Möglichkeit der Kooptation zu nutzen. Nach einem Ausschreibungsprozess, in dem Menschen nicht-männlichen Geschlechts gesucht worden waren, hat das Präsidium nun Helene Hahn und Mirjam Stegherr berufen (Ankündigung von Lukas Mezger, mehr Information auch im WMDE-Blog). Helene Hahn ist im Kontext des Freien Wissens vor allem für die Mitgründung von Coding da Vinci bekannt. In den letzten fünf Jahren war Helene als Projektleiterin für Community- und Technikprojekte in den Bereichen Open Government, Data Literacy und Open Culture bei der Open Knowledge Foundation Deutschland tätig. Aktuell ist sie im Masterstudiengang „Governance and Human Rights“ an der Leuphana Professional School eingeschrieben und berät freiberuflich private und öffentliche Einrichtungen bei der Entwicklung einer menschenrechtskonformen digitalen Strategie. Mirjam Stegherr ist seit 20 Jahren in der Medien- und Kommunikationsbranche tätig und verfügt über umfassende Erfahrungen auf allen Ebenen strategischer Kommunikation. Seit 2016 arbeitet Mirjam als freie Journalistin, Moderatorin und Kommunikationsberaterin.
  • Eine von der Wikimedia Foundation beauftragte Marketingagentur ist zu dem Schluss gekommen, dass „Wikimedia“ als Marke nicht gut funktioniert. Stattdessen – so das Fazit – wird empfohlen die stärkste Marke der Organisation – Wikipedia – als Brand für die gesamte Organisation zu verwenden. Die Wikimedia Foundation hat nun einen Konsultationsprozess begonnen. Im Mai wird Resümee gezogen und das Feedback ausgewertet. Dazu mehrere Links:
  • Die Arbeitsgruppe „Roles & Responsibilities“ (Rollen und Verantwortlichkeiten) des globalen Strategie-Prozesses haben mit gut 25 Wikimedianerinnen und Wikimedianern Interviews zur aktuellen Macht- und Organisationsstruktur des Wikimedia-Netzwerkes geführt. Eine Zusammenfassung der Interviews findet sich auf Meta (Englisch).
  • Die jährliche, globale Wikimedia-Konferenz Wikimania findet (die Wikimedia:Woche berichtete) vom 14. bis 18. August 2019 in Stockholm statt. Nachdem bereits das Motto bekannt gegeben worden war (Stronger together: Wikimania, Free Knowledge and the Sustainable Development Goals), gab Programmkoordinator Liam Wyatt nun auch mehr Details für das Programmgerüst bekannt: Im Gegensatz zu Wikimanias zuvor, für die ein zentrale Programmkomitee alle Vorschläge sichtete, auswertete und annahm, wird es 2019 verschiedene kleine Programmstränge (Spaces) mit eigenen Programm-Teams geben. Ziel soll es sein, praktisch mehrere kleine thematische Mini-Konferenzen mit Bezug zu Wikimedia unter dem Dach der Wikimania anzubieten. Des Weiteren ist es auch Ziel, praktisch keine Präsentationen mehr zu haben, sondern die Zeit zu nutzen, um Diskussionsrunden und Workshops anzubieten. Wer Ideen für deartige Programmstränge (Spaces) hat, kann diese bis zum 15. März im Wikimania-Wiki einreichen.
  • Passend dazu: Die Wikimedia Foundation hat intern ein neues Veranstaltungsteam (Events Team) geschaffen, das für die Koordination der von der Wikimedia Foundation organisierten Veranstaltungen (Wikimania, Wikimedia Hackathon usw.) verantwortlich sein wird. Das Team wird von dem neu eingestellten Joël Letan geleitet, im Team sind auch Isabel Cueva (für Wikimania, Nachfolgerin von Ellie Young) und Rachel Farrand dabei.
  • Zwei Mal im Jahr vergibt die Wikimedia Foundation Projektförderungen zwischen 2000 und 100.000 US-Dollar. Die aktuelle Vergaberunde ist nun abgeschlossen und 20 Projekte sind aus 42 Anträgen ausgewählt worden. Die Ankündigung auf Englisch gibt es hier, die Anträge selbst sind hier nachlesbar. Die Vielfalt der Wikimedia-Projekte zeigt sich auch in den geförderten Anträgen: Von verschiedenen Software-Projekten, die Autorinnen und Autoren das Pflegen und Erstellen von Inhalten erleichtern sollen, über verschiedene Online-Kampagnen, bis hin zu zehn (!) Projekten, die Wikimedia in der realen, sprich Offline-Welt bekannter machen sollen, ist alles dabei.
  • Die Wikimedia Foundation hatte am vergangenen Donnerstag ihr monatliches „Monthly Activities Meeting“. Themen des einstündigen Meetings, das u. a. auf YouTube und Wikimedia Commons nachgeschaut werden kann, waren eine Nutzerstudie über die Wikimedianerinnen und Wikimedianer in Indien sowie ein Update zum aktuellen Stand des Movement-Strategie-Prozesses.

Projekte und Initiativen

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Politik und Recht

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Offener Brief zur Abstimmung der Urheberrechtsreform im Europäischen Parlament

Bildung, Wissenschaft und Forschung

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  • Es gibt einen internationalen Call for Papers für die Konferenz „Wikipedia and the wikis, objects of mediation and transmission of knowledge“, die in Paris am 18. Juni 2019 stattfindet. Deadline ist der 30. März 2019
  • James Heilman hat auf der Wikimedia-Mailingliste wikimedia-l ein neues Projekt vorgestellt: „VideoWiki“ ist ein Tool, mithilfe dessen Wikipedia-Artikel vorgelesen werden. Zusammen mit einer Slideshow der Fotos des Artikels entsteht gewissermaßen ein „Video eines Wikipedia-Artikels“.
  •   Die vergangene Ausgabe der „Tech News“ (Englisch) berichtet über die letzten Ereignisse aus der Technik-Community.

Presse, Blogs und Webseiten

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  • Heise berichtete über einen Offenen Brief, den Wikimedia Deutschland gemeinsam mit 13 weiteren Netzorganisationen an EU-Parlamentarier und -Parlamentarierinnen geschickt hat. Darin ging es u.a. um Bedenken rund um den umstrittenen Artikel 13 der EU-Urheberrechtsreform.
  • Der NDR hat mit einigen Hamburger Wikipedianern über die Motivation hinter ihrem Engagement und den Rückgang in der Zahl der Wikipedia-Freiwilligen gesprochen.
  • Netzpolitik.org berichtete über die laufende Diskussion in der Wikimedia-Community (siehe auch Foundation und Organisationen) über ein Umdenken des Wikimedia-Brandings.

Eine ausführliche Übersicht zu Presseberichten ist über den Wikipedia:Pressespiegel zu finden.

Eine ausführliche Übersicht aller Treffen rund um die deutschsprachige Wikipedia ist hier zu finden:

  • Montag, 11.03.: OK Lab (Berlin)

Jede Woche treffen sich im Rahmen von Codefor.de in ganz Deutschland Code-for-Germany-Gruppen – die Open Knowledge Labs (OK Labs) – um gemeinsam an nützlichen Anwendungen und Visualisierungen rund um offene Daten zu arbeiten und um digitale Werkzeuge für Bürgerinnen zu entwerfen.

Wir, das Open Knowledge Lab Berlin, treffen uns bereits seit Februar 2014 jede Woche (zurzeit immer montags um 19.00 Uhr) bei Wikimedia Deutschland. Während unserer Treffen arbeiten wir ehrenamtlich gemeinsam an Projekten, tauschen uns zu Themen rund um Civic Tech und Open Data aus, organisieren themenspezifische Abende mit Gästen – und sind generell Ansprechpartner für alle Interessierten. In Schwerpunkten haben wir in der Vergangenheit an Projekten zu Citizen Science, Digitalen Werkzeugen für Refugees und auch an Wahldaten gearbeitet.

Mit Wikidata arbeiten wir besonders gerne zusammen und haben schon eine Reihe von Veranstaltungen zusammen durchgeführt. Wir fördern die Verbreitung von Wissen und Fähigkeiten rund um diese Themen und wollen mithilfe unserer Projekte zeigen, welche Möglichkeiten in offenen Daten und digitaler Partizipation stecken.

Zeit: 19:00 - 22:00 Uhr
Ort: Wikimedia Deutschland e.V., Raum: MOSAIK, Tempelhofer Ufer 23-24, 10963 Berlin
https://codefor.de / #codeforde

  • Dienstag, 12.03.: Wikimedia Salon "V=Vertrauen. Wer rettet die Demokratie - Institutionen oder Communities?”

Das Netz hat Räume für demokratische Teilhabe geschaffen. Doch was folgt daraus, wenn das Vertrauen in Institutionen der Demokratie zunehmend schwindet?

Verstärkt wird auf selbstorganisierte, unabhängige Plattformen wie Wikipedia als Orientierungsgeberin geschaut. Aber was können Communities wirklich leisten, wenn es um die "demokratisierte Wahrheit" im Netz geht? Wo sind sie besonders gut und sollten gesellschaftlich viel größere Rollen spielen, wo sind sie besonders schlecht? Können (Wikimedia-)Communities unterwandert werden?

Gäste: Tania Röttger, Leiterin Faktencheck, correctiv Michael Seemann aka msprO, Kulturwissenschaftler und Autor, otherwise network Alice Wiegand, langjähriges Vorstands-Mitglied der Wikimedia Foundation, Open-Data-Expertin

Moderation: Vera Linß, freie Medienjournalistin

Zeit: 19:00 - 21:00 Uhr
Ort: ALEX Offener Kanal Berlin, Rudolfstraße 1-8 (Eingang: Ecke Ehrenbergstraße), 10245 Berlin
https://www.wikimedia.de/wiki/Wikimedia-Salon_-_Das_ABC_des_Freien_Wissens / #wmdesalon

  • Mittwoch, 13.03.: Wikipedia für Bücherfrauen & Co.

Mehr weibliche Präsenz in Wikipedia!

Die Veranstaltung, die von WomenEdit in Kooperation mit den Bücherfrauen e. V., dem Journalistinnenbund und dem Landesverband deutscher Archivarinnen durchgeführt wird, will gerade Frauen, die auch beruflich im publizistischen Sektor tätig sind, eine Einführung in die Mitarbeit an Wikipedia geben, offene Fragen beantworten und eventuelle Vorbehalte abbauen.

Zeit: 19:30 - 22:30 Uhr
Ort: Wikimedia Deutschland e.V., Raum: MOSAIK, Tempelhofer Ufer 23-24, 10963 Berlin


Dieser gemeinschaftlich von Projektaktiven und Wikimedia Deutschland erstellte Newsletter soll Faszinierendes, Amüsierendes und Anregendes aus der deutschsprachigen wie internationalen Wikimedia-Welt nahe bringen und zum Weiterlesen anregen. Der Newsletter kann hier abonniert werden.

Frühere Ausgaben sind archiviert unter:

Die Liste der Beitragenden kann der Versionsgeschichte der jeweiligen Ausgabe im Archiv in der Wikipedia entnommen werden.

Wenn du Wünsche zur Woche im Allgemeinen oder Anregungen zur Abdeckung spezieller Themen hast, melde dich gerne in den Kommentaren. Auch kannst du gerne jederzeit selbst Einträge verfassen. Einträge für die kommende Ausgabe können bereits jetzt hier eingetragen werden.

Allen Mitwirkenden gilt hier wie gewohnt besonderer Dank.

  = wöchentlich wiederkehrender Verweis auf Newsletter