Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Wikimedium/Frauen in der Wikipedia

Wikimedium 4/12

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draft: Anastasia Lvova

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Anastasia Lvova (Benutzer:Lvova) ist eine 24 Jahre alte Wikimedianerin. Sie begann im Jahr 2007, in der russischen Wikipedia zu editieren, weil sie ehrenamtliche Arbeit sehr interessant fand und etwas nützliches für die Gesellschaft tun wollte. Seitdem ist sie eine der aktivsten Wikipedianerinnen der russischen Wikipedia. Nachdem sie ihren ersten Artikel über Zertifizierungen geschrieben hatte, begann sie, sich für Wikipedia zu engagieren.

Sie betreibt einen Bot, der automatisierte Aufgaben an Wikipedia ausführt. Dieser ist inzwischen in mehreren Sprachversionen aktiv. Anastasia hat mehr als 2.200 neue Wikipedia-Artikel gestartet und schrieb einige gute und exzellente Artikel über Irland und Kunst. Sie macht mehr als 400 Bearbeitungen pro Tag und kommt damit bereits auf über 60.000 Bearbeitungen insgesamt. Außerdem war sie 2011 eine der Organisatorinnen von Wiki Loves Monuments in Russland.

Neben Wikipedia ist sie Fotografin und Autorin. Sie hat einen Abschluss in Management und macht momentan noch einen in Psychologie. Weiterhin schreibt sie ein Blog, wo sie über all ihre Aktivitäten rund um Wikipedia berichtet.

Anastasia nahm im Mai 2012 am WikiWomenCamp in Argentinien teil und traf sich dort mit Wikimedianerinnen aus der ganzen Welt. „Das WikiWomenCamp hat mir sehr geholfen, nicht nur, weil ich viele neue Menschen kennengelernt habe und eine ganz neue Sicht auf manche Dinge bekam, sondern auch, weil ich dort Mut gefasst habe, mich für mehr Frauen in den Wikimedia-Projekten zu engagieren“, sagt Anastasia. Auch deshalb ist sie dankbar, ein Stipendium von Wikimedia Deutschland erhalten zu haben, um am WikiWomenCamp teilzunehmen.

Nach dem WikiWomenCamp rief Anastasia ein Projekt ins Leben, bei dem neue Wikipedia-Autorinnen Artikel über bedeutende Frauen in der russischen Wikipedia schreiben konnten. In diesem Projekt wurden mehr als 50 Artikel verfasst. Anastasia möchte den Gender Gap in der Wikipedia mit der Hilfe von Männern und Frauen überwinden. „Die Statistik zeigt, dass zwischen 6 und 23 Prozent der Wikipedia-Autoren weiblich sind. Wir können aber nicht sagen, wie viele Frauen sich als Männer ausgeben, weil sie denken, dass die Meinung eines Mannes mehr Gehört findet“, sagt sie. Deshalb möchte sie in Zukunft mehr über die Teilhabe von Frauen in der russischen Wikipedia herausfinden.

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Netha Hussain

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12% weibliche Mitarbeit in der Wikipedia. Das kann nicht so weiter gehen! Um interessierte Frauen zu motivieren, veröffentlichen wir an dieser Stelle. Erfahrungsberichte von Wikipedianerinnen. Heute erzählt die 21jährige Netha Hussain aus Kozhikode von ihren Erfahrungen in der ?indischen? und der englischen Community.


Seit Mai 2010 engagiere ich mich bei Wikipedia. Ich editiere Artikel in der ??? und der englischen Sprachversion und ich lade Bilder auf Commons. Anfangs habe ich versucht meine Artikel besonders simpel zu halten. Es war großartig zu sehen, dass andere meine Artikel verbessern und mit Informationen und Bildern anreichern. Das gab mir Motivation weiter zu machen.


Ich bin momentan Student. Meine Bildung wird von meinen Eltern unterstütz. Wikipedia benutze ich oft für meine Studium. Ich wollte etwas zurück geben. Das war einer der Gründe warum ich begann Wikipedia zu editieren. Ein andere Grund ist, dass ich verbunden bleiben will mit Menschen aus verschiedenen Ländern. Vielleicht bekomme ich irgendwann die Chance mit diesen Menschen zusammen zu arbeiten und Projekte in meiner eigenen Heimat zu organisieren. Ich würde z.B. gerne in eine medizinische Schule gehen und dort für Wikipedia werben um Menschen zum editieren und mitmachen zu motivieren.


Ich habe viele Freunde durch Wikipedia kennen gelernt, die ich online und offline treffe. Wir sind verbunden durch das große Projekt Wikipedia obwohl wir völlig unterschiedliche Hintergründe haben. Einige gehören zum free software movement andere kümmern sich um sozialen Aktivitäten. Ich habe die Ehre all diese interessanten Menschen zu treffen, nur weil ich eine Wikipedianerin bin. Wissen hält alle Menschen zusammen, deswegen ist Wikipedia so wichtig für unsere Gesellschaft. Stellt euch nur mal die Menschen vor, die in abgeschiedenen Regionen leben. Durch Wikipedia bekommen sie Zugang zu Informationen.


Bisher hatte ich keine schlechten Erfahrungen mit Wikipedia, welch ich eine Frau war. Die Community in der ich mich engagiere ist sehr aufnahmefreundlich und geht sehr sensibel mit den Anliegen der Frauen um. Über die Gründe des geringen Frauenanteils in der Wikipedia kann ich nur spekulieren. Der schlechte Zugang für Frauen zu Technologie könnte ein Grund sein. Ein anderer ist bestimmt die Tatsache, dass Frauen, die sich mit Technologie beschäftigen oft belästigt werden. In meinem Land kommt hinzu, dass Frauen traditionell die Rolle als Hausfrau und Mutter zugeschrieben wird. Deswegen habe sie weniger Zeit als ihre Männer um ein Ehrenamt auszuüben.


Aufgezeichnet von Nathalie Köpff

Interview mit Sarah Stierch

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Kurzportrait:

Als Community Fellow der Wikimedia Foundation hat Sarah Stierch das sogenannte Teahouse in der englischsprachigen Wikipedia ins Leben gerufen. Diese Plattform ist als Anlaufstelle für neue, vor allem weibliche, Wikipedianer gedacht. Ihre Arbeit steht ganz im Zeichen der Bekämpfung des Gender Gap und ist auf ein Jahr angelegt. Sie hat Museologie studiert, engagiert sich ehrenamtlich für GLAM (Galerien, Bibliotheken, Archive, Museen) und war Wikipedian in Residence an der Smithsonian Institution.

Teahouse:

Das Teahouse ist ein Anlaufpunkt in der englischsprachigen Wikipedia, wo neue Wikipedianer, vor allem Frauen, Hilfe zu ihren ersten Bearbeitungen in der Wikipedia bekommen können. Nachdem Sarah Stierch viele Wikipedia-Autorinnen interviewt hatte, stellte sie fest, dass es für Neulinge schwer ist, sich in der Wikipedia zurecht zu finden. Die Mehrheit der Befragten erhoffte sich mehr Unterstützung bei ihrer Arbeit. Dieser Wunsch war Ausgangspunkt für Sarahs Fellowship-Antrag bei der Wikimedia Foundation. Das Teahouse sollte die Arbeit an der Wikipedia zu einer sozialeren Erfahrung machen. Hier hat man deshalb die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen, Fragen direkt an eine Pinnwand zu schreiben und mit den Gastgebern des Teahouse in Kontakt zu treten.

Der Erfolg spricht für sich: Ganze 32% der über 400 Besucher des Teahouse sind immer noch in der Wikipedia aktiv – davon sind stolze 28% Frauen. Diese rege Beteiligung wirkt sich auch positiv auf die Stimmung im Teahouse aus. Die Besucher helfen sich gegenseitig beim Editieren und schaffen es, das man sich in den Weiten der Wikipedia gut aufgehoben fühlt.

Interview

Kannst du mir ein bisschen über deine Arbeit bei der Foundation erzählen? Hast du in den Wikimedia-Projekten auch Erfahrungen gesammelt?

Ich bin ein Community Fellow. In den Vereinigten Staaten gib es sogenannte Fellowship-Programme, die vor allem bei gemeinnützigen Organisationen angeboten werden. Diese Programme sind vor allem für Studenten oder Absolventen und beschäftigen sich mit bestimmten Forschungsprojekten. Ich habe einen Antrag eingereicht, um als Gender-Gap-Fellow an einem Projekt mitzuarbeiten, das das Teahouse in der englischen Wikipedia geworden ist. Dieses Projekt ist ein Anlaufpunkt und Outreach-Projekt, das mehr Frauen dazu animieren soll, sich in der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten zu engagieren. Wir versuchen herauszufinden, wie wir das erreichen können.

Die Stelle war erst ein Teilzeit-Job, aber jetzt arbeite ich Vollzeit und bin nach San Francisco umgezogen. Aus Gründen der Transparenz möchte ich noch erwähnen, dass ich zwar bezahlt werde, aber kein Angestellter der Foundation bin. Das Geld, das ich bekomme, kompensiert die Zeit und Mittel, die ich aufwende. Es ist eine befristete Stelle, die auf zwölf Monate verlängert wurde.

Ich editiere Wikipedia seit 2004 und bin seit 2006 registriert. Seit 2009 bin ich auch in der Community aktiv und arbeite an Inhalten, die mit Kunst im öffentlichen Raum beschäftigen und habe mit ein paar Anderen ein Projekt aufgebaut (WikiProject Public art). Dann habe ich realisiert, dass es quasi eine ganz Welt um GLAM und Outreach gibt. Ich habe Erfahrungen als Kuratorin und einen Master in Museologie. Als ich von GLAM erfahren habe, habe ich mich direkt beteiligt. Seit ich vom Gender-Gap weiß, engagiere ich mich auch dafür. Hier bin ich also! Als Freiwillige arbeite ich für GLAM, als Fellow konzentriere ich mich auf Frauen in der Wikipedia.

Was ist das Teahouse?

Die Idee für das Teahouse kam während einer Diskussion bei der Wikimedia Foundation auf. Ich habe als Freiwillige meine eigene nicht-wissenschaftliche Umfrage gemacht, bei der ich mehr als 300 Frauen befragt habe, die Wikipedia editieren. Wir haben darüber gesprochen, warum sie editieren, was sie bei ihrer Arbeit motiviert, wie sie die Atmosphäre in der Community empfinden, wie sie sich davon beeinflussen lassen, wie sie in der Community eingebunden sind, wie sie sich die bessere Einbindung von Frauen in der Wikipedia vorstellen und wie sie denken, dass dies geschehen könnte. Man hört dann oft von Leuten, dass man Wikipedia nicht so leicht versteht. Weißt du, jeder kann Wikipedia bearbeiten, aber nicht jeder weiß, wie. Wir haben Glück, dass es viele Leute nicht so schwierig ist, mit Technik und Sprachcodes umzugehen, aber so sind nun mal nicht alle Menschen. Viele Leute haben sich also über die schlechte Qualität unserer Infomaterialien und Online-Hilfen beschwert. Sie sagten, dass wir die Menschen besser integrieren und unterstützen müssten.

Ich habe meine Ergebnisse also der Foundation und einer Gruppe Freiwilliger präsentiert und nach einem langen Gespräch am runden Tisch wurde daraus der Antrag für mein Fellowship: Ich wollte einen Ort in der Wikipedia schaffen, wo neue Autoren Unterstützung bekommen können. Das wollten wir auch deshalb tun, weil es ja zwei Jahresziele des Strategieplans sind, die Anzahl der weiblichen Autoren zu erhöhen und die Zahl der Autoren insgesamt zu stabilisieren, denn wir verlieren sie langsam. Also sagten wir uns, dass es ziemlich cool wäre, so eine Art Café zu haben. Jeder geht gern ins Café, hängt dort rum und unterhält sich. Gleichzeitig ist Wikipedia aber auch bekannt dafür, kein besonders soziales Medium zu sein. Viele von uns wissen aber auch, dass es ein soziales Konstrukt ist, wie Jimmy Wales mal gesagt hat. Wikipedia existiert ja nur deshalb, weil die Menschen miteinander kommunizieren, um eine Enzyklopädie zu erschaffen, auch wenn diese Kommunikation nicht wie in einem typischen sozialen Netzwerk funktioniert. Wir haben uns also vorgenommen, einen coolen Ort auf Wikipedia zu schaffen, wo Autoren unterstützt werden und der gleichzeitig sozial ist, ohne zu sozial zu sein. Ich habe mit Siko Bouterse zusammengearbeitet, um meinen Antrag zu formulieren. Sie ist die Leiterin des Fellowship-Programms. Mein Antrag wurde dann akzeptiert und Siko erzählte mir, dass es noch einen anderen Fellow gäbe, der gerade seine Doktorarbeit schreibt. Er heißt Jonathan Morgan und er forscht und macht statistische Analysen über Online-Communities und Gemeinschaftsarbeit . Wir sprachen also mit Jonathan und entwarfen ein Projekt, welches wir das „Teahouse“ nannten, weil Tee ja ein bisschen universeller als Kaffee ist. Wir wollten, dass es nicht so aussieht wie der Rest von Wikipedia. Wir wollten, dass es einzigartig und attraktiv ist. Wir erstellten also eine Seite, auf der wir Daten über Neuautoren sammelten und darüber, was die Leute dazu bringt, gemeinschaftlich an Projekten in der ganzen Welt mitzuarbeiten, was Frauen sich vom gemeinschaftlichen Arbeiten erhoffen und welche Unterstützung sie benötigen. Außerdem sammelten wir Daten darüber, was Frauen sich von der Arbeit an einem Gemeinschaftsprojekt erhoffen und welche Art von Unterstützung sie brauchen. Wir haben unsere Ergebnisse präsentiert und gesagt: „Das hier haben wir herausgefunden und wir werden folgendes damit machen.“ Die Pilotphase des Teahouse dauerte von Februar bis Mai in der englischsprachigen Wikipedia und es ist heute immer noch online. Mittlerweile sind wir in Phase zwei und es läuft super! Es ist eine Online-Hilfeseite, die in ihrem Design sehr ruhig ist. Sie ist wirklich sehr ansprechend und sieht nicht aus wie eine typische Wikipedia-Seite. Man kann hier zwei Dinge tun: Man kann andere Wikipedianer finden, die an Artikeln arbeiten und man kann ein Bild von sich machen und ein kurzes Statement über sich selbst und seinen Usernamen abgeben. Man kann dort auch die sogenannten „Gastgeber“ treffen. Das ist also der soziale Aspekt. Es gibt eine Gruppe von Gastgebern, die selbst Wikipedianer und sehr hilfsbereit sind. Die Gastgeber sind selbst sehr daran interessiert, dass sich auf Wikipedia etwas ändert was den Umgang miteinander und die Hilfestellung für Neuautoren betrifft. Man kann Näheres über sie auf ihren Profilen erfahren und sie dort direkt kontaktieren. Dann gibt es auch noch einen „Frage-und-Antwort“-Bereich, wo dann ein Javascript aufpoppt und sagt: „Stell deine Frage hier!“ Man kann seine Frage erst stellen, wenn man sie unterschrieben hat, aber auch das zeigt das Popup. Die neuen Fragen erscheinen, wie in 99% des Internets, am oberen Ende der Liste und man bekommt eine freundlichen Antwort ohne viel Wikisprache: „Hallo, willkommen im Teahouse.“ Wir hatten ziemlich viel Glück: 32% unserer Teilnehmer, mehr als 400 haben teilgenommen, bearbeiten weiterhin Wikipedia. Ihre Bearbeitungen bleiben zehnmal öfter stehen als die Bearbeitungen von Autoren, die nicht am Teahouse teilgenommen haben. Und 28% unserer Teilnehmer sind Frauen. Das ist ja schon mal viel mehr als die 9%, die sonst immer kommuniziert werden. Und wenn man lange genug im Teahouse ist, sieht man das auch. Man sieht Frauen, die anderen Frauen helfen und die dieses gemeinschaftliche Hilfesystem praktizieren, das wir uns so sehr für Wikipedia wünschen.

Was denkst du, wieso so wenige Frauen an Wikipedia mitschreiben?

Das hat meistens mit fehlender Zeit zu tun. Und genau das verstehe ich nicht ganz, denn Frauen verbringen statistisch gesehen die meiste Zeit in den sozialen Medien. Wie können wir diese Diskrepanz also überwinden? Wie können wir Wikipedia genauso wertvoll und cool machen wie die sozialen Medien, die unsere ganze Zeit fressen?

Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass wir ein gemeinnütziger Verein sind und dass sie tatsächlich mitschreiben können. Und es ist notwendig, dass möglichst viele Leute mitmachen. Wir müssen das noch besser an die Öffentlichkeit kommunizieren, müssen zeigen, wie Wikipedia funktioniert und es zu einer attraktiveren, besseren Erfahrung machen. Und das kann man dann z.B. durch solche Projekte wie das Teahouse erreichen. Wir müssen vor allem Frauen klar machen, dass wir es wertschätzen, dass sie mitmachen und ihre Zeit investieren.

Wie können wir deiner Meinung nach die Zugangsbarrieren für diejenigen senken könne, die gern mitmachen möchten, aber nicht wissen, wie?

Ich glaube, es hängt damit zusammen, wie wir uns gegenseitig unterstützen, wie wir Frauen zeigen, dass uns ihre Zeit und ihre Stimme viel wert ist – wir brauchen ihre Stimme, damit die Inhalte von Wikipedia neutral zu bleiben. Der visuelle Editor ist toll, weil man jetzt keine Programmiersprache mehr lernen muss. Wenn man ihn benutzt, klickt man einfach „speichern“ und die Bearbeitung erscheint sofort.

Ich wünsche mir auch eine Art Aktionsraum für Frauen, der mit Wikipedia verbunden ist. Dieser würde total cool aussehen und eine soziale Komponente haben. Ich glaube, wir wollen alle gern mit anderen zusammenarbeiten und es ist doch wirklich toll, mit anderen Frauen an einem Projekt zu arbeiten. Es geht ja auch nicht nur um Wikipedia. Man kann Fotos auf Commons hochladen, an Wikisource arbeiten, sich bei einer Organisation engagieren, bei einem Chapter arbeiten oder ein Verfechter Freien Wissens sein.

Wie können wir den Gender Gap mithilfe von internationaler Zusammenarbeit verkleinern?

Zum Beispiel mit dieser Unterhaltung. Wikipedia-Autorinnen oder Frauen, die auf eine andere Art ihr Wissen teilen, haben z.B. in Deutschland und den USA viele Gemeinsamkeiten. Hier zu sein, ist für mich sehr wichtig und ich habe, z.B. auf der Wikipedia Academy, viel darüber gelernt, wie es für deutsche Frauen ist, sich mit Feminismus auseinanderzusetzen. Das ist hier etwas ganz anderes als in den USA. Es ist schwierig in Kulturen, wo anderen Menschen auf einen herabblicken und denken, man sei eine verrückte, stereotype Feministin.

Es gibt sowohl online als auch offline Organisationen, die Männern dabei helfen, gute Verbündete für Frauen zu sein. Ich denke, das ist etwas, dass auf lokaler und internationaler Ebene von großer Bedeutung sein wird. Wir müssen einander respektieren und unterstützen und wir müssen uns mit Männern verbünden. In einer vor allem männlich geprägten Community wie Wikipedia werden wir Männer brauchen, die uns bei dem unterstützen, was wir tun.

Wir haben trotz der sprachlichen Unterschiede Gemeinsamkeiten. Und ich denke, wenn wir Dinge finden, die in der englischsprachigen Wikipedia funktionieren, dann werden sie auch hier funktionieren. Das Teahouse ist dafür ein gutes Beispiel. Wir haben schon darüber nachgedacht, wie wir es in der deutschen Wikipedia testen können. Das werde ich mir ganz bestimmt nicht entgehen lassen.

Welches Ziel würdest du gern während deines Fellowships erreichen?

Mein Traum ist es, den Frauenanteil auf 11% zu erhöhen, auch wenn sich das nach wenig anhört. Dann würde ich mein Fellowship beenden und denken „wir haben etwas erreicht, die Community hat die Herausforderung angenommen und jetzt wissen wir, wie wir noch mehr erreichen können.“

Ich will außerdem dringend, dass wir diesen Aktionsraum für Frauen einrichten, weil ich darauf schon so lange warte und ich es spannend finde.

Interview: KU