Wikipedia Diskussion:Schiedsgericht/Archiv/2009/September

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Rücktrittsbegründung

Pitichinaccio

Vom Willen aller gewählten Schiedsrichter, ihre Arbeit gut und im Sinne der Wikipedia zu tun, bin ich überzeugt. Der Anstand gebietet es, hier nicht personenbezogen zu argumentieren. Daher zur Begründung nur soviel: Ich halte es für unabdingbar, dass während eines laufenden Verfahrens einzelne Schiedsrichter keinen Kontakt zu den Fallbeteiligten quasi „außerhalb des Verhandlungsraums“, also außerhalb der Fallseite aufnehmen, um den Fall zu erläutern. Einige meiner Kollegen haben eine solche Kontaktaufnahme mehrfach persönlich angeboten, in einem mir bekannten Fall ist sie auch erfolgt. Der Hinweis auf diese meiner Meinung nach nicht richtige Vorgehensweise erfolgte mehrfach und deutlich. Der Verlauf des aktuellen Verfahrens lässt mich an der Einhaltung dieses für mich elementaren Gebots zumindest zweifeln, mit anderen Worten: Mein Vertrauen, alle betreffenden Kollegen enthielten sich direkter Kontaktaufnahme zum Fall mit den Beteiligten, ist gefährdet. Zweitens halte ich das Diskussionsverfahren um einen Fall für so schwierig und komplex, dass ich davon ausgehe, dass nicht wikipediaöffentlich ein „Zwischenstand“ unserer Überlegungen von einzelnen Mitgliedern des Schiedsgerichts erfolgen sollte. Dem wurde auch entgegengehandelt. Ich bedauere sehr, dass nach meiner Ansicht eine Situation eingetreten ist, in der ich glaube, meine Arbeit im Schiedsgericht nicht mehr effektiv erfüllen zu können, und scheide daher aus dem Schiedsgericht aus. Den übrigen Schiedsrichtern wünsche ich eine gute Hand für alle kommenden Entscheidungen. -- Pitichinaccio 23:54, 30. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Zusatz

Nach der offensichtlich an vielen Stellen sehr direkt gemutmaßten Behauptung, ich hätte einen SG-Kollegen aufs übelste gemobbt und beschimpft, indem ich Schimpfnamen auf seinen Nick gesucht hätte, die sich auf den Namen reimen, habe ich mir das betreffende Chat-Protokoll vom 12. August dieses Jahres mal angesehen und veröffentliche hier die betreffende Stelle:

[21:12] Pitichinaccio: was ist mit pédé D. und dem Lover von Aeneas?

Hierzu folgendes: Am 11. August bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen, während dessen ich nur sehr sporadisch Internetzugang hatte. Dies war somit auch mein erster SG-Chat nach drei Wochen. Es ging um das geplante Treffen des Schiedsgerichts in Wuppertal, und meine Frage bezog sich auf Nachrichten, ob sich einer der beiden am Chat nicht teilnehmenden SG-Mitglieder, nämlich PDD und Achates, zu seiner Teilnahme geäußert habe. Das gerade beendete AP mit Achates hatte ich da höchstens peripher mitbekommen – es ging auch gar nicht darum.
Im weiteren Verlauf des Chats erfuhr ich, dass Achates sich hatte deadministrieren lassen, eine wie auch immer geartete Äußerung, die Mobbing gleich kommt, finde ich im weiteren Verlauf nach bestem Gewissen nicht. Die „Schimpfwörter“ jedenfalls waren reine Wortspiele ohne jeden Bezug zu der Person des mit ihnen Bezeichneten. PDD hatte ich auch schon direkt so angesprochen (ohne Beanstandung seinerseits), durch meine berufliche Beschäftigung mit der Aeneis war ich kurz vorher zufällig auf den Namen Achates gestoßen, daher spontan diese Umschreibung. Beides waren (schlimmstenfalls) freundschaftliche Neckbezeichnungen von meiner Seite; wenn ich mit einem der beiden Benutzer auch nur das geringste Problem gehabt hätte, hätte ich sie nicht benutzt. Im übrigen halte ich keine der Bezeichnungen für eine Beleidigung, hielte ich sie dafür, hätte ich sie nicht benutzt. Achates’ Stress und sein ‚Rückzug‘, der, wie ich hernach erfuhr, bereits erfolgt war, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass Achates, als er den Chatlog las oder referiert bekam, sich durch meine Wortwahl herabgewürdigt sah – insbesondere wenn seine Situation außerhalb der Wikipedia zusammen mit dem AP ihn sehr bedrückt hat. All das, Achates, tut mir außerordentlich leid, ganz besonders, wenn du meine Bezeichnung deiner Person derart missverständlich aufgefasst hast. Der de-WP fehlst du, und ich hoffe, dass du wieder locker hier arbeiten kannst und willst irgendwann.
Meine Rücktrittsgründe allerdings bestätigen sich hier einmal mehr, denn es gibt wohl erkennbar mehr oder weniger gut ‚informierte‘ Benutzer, die ihre Infos aus dem Schiedsgericht bezogen haben. -- Pitichinaccio 17:30, 10. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Thogo

Dem möchte ich mich voll anschließen und darüberhinaus noch einige Worte ergänzen. Die knapp zweieinhalb Jahre, die ich in diesem Gremium war, haben viel Spaß gemacht, aber auch viel Nerven gekostet, vor allem, weil es extrem schwierig ist, aufgrund der dem SG auferlegten Beschränkungen und der wenigen Möglichkeiten, effektiv Konflikte lösen zu können. Es hat meist länger gedauert, zu entscheiden, ob wir einen Fall annehmen dürfen oder können, als diesen dann zu beenden. Ich sehe außerdem weder durch die Community, noch, in den meisten Fällen, durch die Antragsteller der Fälle das nötige Vertrauen und den nötigen Rückhalt, hier Entscheidungen zu treffen. Der aktuelle Fall hat deutlich gezeigt, dass die Community es einerseits versäumt hat, klar zu regeln, nach welchen Richtlinien Fälle zurückgezogen werden dürfen, und andererseits, dass es nicht möglich ist, Konflikte zu lösen, wenn eine der Konfliktparteien dem Schiedsgericht so wenig Respekt und Vertrauen entgegenbringt, wie das hier der Fall war. Der Fall selbst ist eigentlich klar, Taxiarchos und Umschattiger haben x-fach gegen die grundsätzlichsten Regeln des Miteinander (KPA, AGF, etc.) in einem Gemeinschaftsprojekt verstoßen und sollten daher beide entweder dauerhaft gesperrt werden oder zumindest nicht mehr gleichzeitig entsperrt sein. Ich empfehle, dass die Community nun selbst darüber befindet, was mit diesen Benutzern geschieht. Ich wünsche dem möglicherweise verbleibenden Schiedsgericht viel Erfolg weiterhin, denke aber, dass das Konzept des Gremiums gescheitert ist. Da die Größe der Community nach einer Konfliktlösungsinstanz bedarf, die nicht nur persönliche sondern auch inhaltliche Konflikte lösen kann (wir hatten ja fast mehr Anfragen solcher Art als andere), empfehle ich, ein neues Gremium hierfür zu schaffen. In anderen WPs funktioniert das ja auch. Grüße, --თოგოD 00:18, 1. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Leithian

Es sind viele Dinge gewesen, die in den letzten Wochen zusammengekommen sind. Inzwischen ist soviel Frust aufgelaufen, dass ich keine andere Lösung mehr sehe, als von meinem Schiedsrichteramt zurückzutreten. Ich danke meinen Schiedsgerichtskollegen für viele interessante Gespräche, sehe aber ohne wirklich tiefgehende Reform der äußeren Rahmenbedingungen für das Schiedsgericht keine ordentliche Grundlage für dauerhaft konstruktive und erfolgreiche Arbeit eines ArbCom. Was mich übrigens persönlich enttäuscht hat, ist, dass die Community dem SG anscheinend nicht mehr das Vertrauen entgegenbringt, dass es bräuchte. Handlungsfähigkeit erfordert Vertrauen, beides scheint nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben. Der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte, war der aktuelle Fall, die Stimmung im Schiedsgericht ist auf einem Tiefpunkt und die Gesamtsituation nicht mehr tragbar geworden. Grüße --Leithian Keine Panik! Handtuch? 00:25, 1. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Abena

Das Schiedsgericht ist aus meiner Sicht ein wichtiges Organ in der Wikipedia zur Lösung von Benutzerkonflikten. Unter Berücksichtigung der aktuellen Ereignisse, Äußerungen und Stimmungen in den geschlossenen Schiedsgerichtsitzungen sowie auf den Seiten des aktuellen Falls sowie der offensichtlichen Durchlässigkeit des Schiedsgerichts lege ich mein Amt als Schiedsgerichtsmitglied nieder. In der aktuellen Besetzung ist das Schiedsgericht bereits seit Wochen handlungsunfähig. Der aktuelle Fall ist hierfür keine Ursache, sondern war lediglich die Manifestation der bereits bestehenden Probleme, die in den letzten Tagen öffentlich ihren Höhepunkt fanden. Ein untragbarer Zustand aus meiner Sicht.

In den letzten drei Monaten wurde neben dem Besetzungsproblem deutlich, dass die dem Schiedsgericht gegebenen Handlungsmöglichkeiten und Handlungsgrundlagen strukturell nicht geeignet sind, die Aufgaben (Lösung von Benutzerkonflikten) durchzuführen. Das Medium der IRC-Chats ist zudem mehr als ungeeignet.

Ich sehe einen dringenden Bedarf an einem geregelten Schiedsgerichtsverfahren. Zudem muss unbedingt an einem Benutzersperrverfahren gearbeitet werden. Insbesondere die infiniten Benutzersperren sowie alternative Bearbeitungsmethoden sollten dringend überdacht werden. --Abena 00:37, 1. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Henriette

Manchmal muß man sich eingestehen, daß eine Sache verloren ist. Dies hier ist so eine Sache. Dieser Fall hat das SG hat sowohl nach Innen wie nach Außen an den Punkt des Nicht-mehr-Leistbaren gebracht. Wir standen hier vor praktisch unüberwindlichen Problemen, weil uns das Instrumentarium (FAQ, Regeln und die konstituierenden MBs) nicht genug Hilfen an die Hand gaben, um ganz zentrale Fragen schnell und ohne Grundsatzdebatten zu klären. Die Notwendigkeit zu Präzedenzentscheidungen zu kommen (1. kann ein Antragsteller einseitig die Einstellung eines Falles verkünden, 2. wie sind die Abstimmungsmodalitäten in Bezug auf Befangenheit einzelner Richter, 3. ist die Diskussionsseite des Falles eine Spielwiese für jeden Agent Provokateur) nahmen hier deutlich Überhand und haben uns als Gremium schlichtweg überfordert. Hinzu kommt eine gewisse Hilflosigkeit angesichts der relativ schlechten Akzeptanz der SG-Entscheidungen in der Community: Keiner von uns war frei immer mal wieder darauf zu schielen, was wohl die Community zu so einer Entscheidung sagen mag. Mich persönlich schmerzt sehr, daß wir diesen Fall nicht zu einer Lösung bringen konnten, denn das hier ein die gesamte Community belastender Konflikt vorliegt, ist überdeutlich.
Das es ein einziger Fall einmal schaffen würde das komplette SG regelrecht zu sprengen und zu schwer erträglichen Streitigkeiten innerhalb und außerhalb des Gremiums führt, hätte ich mir nie träumen lassen. Was in diesem Fall – innen und außen – abgelaufen ist, hat mich sehr verletzt und die Indiskretionen, regelrecht intriganten Verhaltensweisen und die bis zur Respektlosigkeit des Antragstellers vor der Arbeit und den Bemühungen der Richter gehenden Einlassungen lassen mich extrem frustriert zurück.
Ich habe das SG mit sehr vielen Stunden meiner Arbeit unterstützt, aber wenn keinerlei Respekt und Wille zu einvernehmlichen Handeln sichtbar ist, dann gibt es auch keine Vertrauensbasis mehr auf der man handeln könnte. Den Kritikern des SG sei also eine Angst genommen: Das SG ist kein Ministerium für AGF; das hat dieser Fall wohl überdeutlich gezeigt. --Henriette 01:56, 1. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Hans Koberger

Auch ich trete zurück.
Schade! Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass wir die – tatsächlich schwierige – Situation, die sich aus obigen Statements meiner Schiedsrichter-Kollegen ganz gut ablesen lässt, zusammen meistern. Dazu wäre eine große Portion Teamgeist, die aus verschiedenen Gründen letztlich nicht vorhanden war, von Nöten gewesen. Man sollte aus den, sich jetzt offenbarten Unzulänglichkeiten, die Verfahrensregeln betreffend, lernen und diese beseitigen, damit das nächstes Schiedsgericht (die Institution Schiedsgericht sehe ich nach wie vor für sehr sinnvoll an) nicht wieder vor den selben Problemen steht. Dafür werde ich mich gerne verwenden. -- Hans Koberger 09:03, 1. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

elya

Ich mache es kurz: mir ist insbesondere im Verlauf des aktuellen Falls das Vertrauen in eine Zusammenarbeit innerhalb dieses Gremiums abhanden gekommen. Die damit verbundene persönliche und nervliche Belastung macht es mir unmöglich, das Amt weiterhin zu besetzen. [signatur entfernt, da archivierung noch nicht gewünscht]

So, nachdem ein wenig Zeit und Schlaf ins Land gegangen sind, mein Rückblick mit dem Versuch einer Analyse:
  • Ich bin mit wenig „Visionen“, sondern mit dem Gedanken, im Team einen vernünftigen Job zu machen, der der Community nützt, in dieses Amt gegangen. Etwas Spaß war auch dabei.
  • Primär frustrierend - ganz unabhängig vom aktuellen Fall - ist das Gefühl, in einem Moment zu den 10 potentiell vertrauenswürdigsten Community-Mitgliedern zu gehören, und im nächsten Moment der Fußabtreter zu sein, wenn ein Urteil mal nicht den Mainstream- oder Wortführer-Geschmack getroffen hat. Respekt vor den durchaus komplexen Gedanken, die man sich gemacht hat, plus genaues Lesen der Aussagen in den Urteilstexten hätte ich mir oftmals gewünscht.
  • Diese Grundsituation demotiviert wiederum, unkonventionelle oder grenzwertige Entscheidungen zu treffen, die womöglich nicht von dem MB-„Korsett“ abgedeckt sind, die aber vielleicht nötig wären (Stichwort: eigene Regelungen finden, wo sie fehlen).
  • Das ganze geht so lange trotzdem gut, wie ein Team nach innen vertrauensvoll zusammenarbeitet - also „die Chemie“ stimmt. Da fehlen halt ein paar Regeln oder Entscheidungsgrundlagen, oder man ist mal gefrustet, aber insgesamt kommt man - manchmal entnervend langsam, aber immerhin - zusammen weiter. Auch die übliche Kritik oder Beleidigtsein von Betroffenen kann man wegstecken.
  • So, und jetzt ist es offenbar so, daß in der letzten Konstellation „die Chemie“ nicht mehr gestimmt hat - dafür kann keiner was, sowas passiert einfach und vor allem ist es nicht vorauszusehen. Wenn in so einem Moment der formale Rahmen nicht festgezurrt ist, ist es mit AGF oder Vertrauen bald nicht mehr weit her. Selbst ich, die Person mit communityweit vermutlich einem der höchsten AGF-Pegel, fühle mich unwohl und achte auf jedes meiner Worte. Keine Atmosphäre, in dem ich ein Ehrenamt ausüben will.
  • Von wem, an wen und in welchem Ausmaß (und mit welcher Intention) in den letzten Monaten einzelne Aussagen, Interpretationen einzelner Aussagen, Informationen über Urteilsentwürfe oder ganze Chatlogs weitergetragen worden sind, werden wir nie abschließend und quellenbelegt™ klären können – wie zersetzend das jedoch wirkt, haben wir an einigen Stellungnahmen in den letzten Tagen bilderbuchmäßig erleben dürfen. Das mehrfach geforderte Nennen von Namen irgendeines oder mehrerer vermeintlich Schuldigen an dem ganzen Schlamassel wird es von meiner Seite deshalb nicht geben; an öffentlichen Spekulationen und Vermutungen beteilige ich mich nicht.
  • Ich für meinen Teil habe Prioritäten, bei denen ruhiger Schlaf, RL-Privatleben, Arbeit und einiges mehr deutlich über Wikipedia-Streß stehen. Wenn's zu sehr belastet, muß man es abstellen. Das habe ich deshalb am 30.09.2009 um 23:26 Uhr getan.
--elya 18:49, 11. Okt. 2009 (CEST)Beantworten