Wiktor Wladimirowitsch Iwanow (Boxer)

sowjetischer Boxer

Wiktor Wladimirowitsch Iwanow (russisch Виктор Владимирович Иванов; * 8. Oktober 1956 in Donezk; † 23. November 2007) war ein sowjetischer Boxer. Er war 1976 Olympiateilnehmer in Montreal.

Werdegang

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Wiktor Iwanow begann als Jugendlicher mit dem Boxen. Er wurde dazu Mitglied des Sportklubs Dynamo Donezk. Er trat in die Rote Armee ein und gehörte der Militärpolizei an. Gegen Ende der 1970er Jahre, als er schon nicht mehr der sowjetischen Nationalmannschaft der Amateurboxer angehörte, wurde er nach Usbekistan versetzt und startete für den Sportklub Urozhai Namangan. Bei einer Größe von 1,86 Metern startete er als Erwachsener immer im Schwergewicht und ab 1981 im Superschwergewicht.

1975 wurde er sowjetischer Juniorenmeister im Schwergewicht in der Altersgruppe U 20. Im gleichen Jahr startete er auch bei einem internationalen Turnier in Halle (Saale) und besiegte dort im Finale Roland Köber aus der DDR durch techn. KO in der 3. Runde. Im November 1975 nahm er an einer Wettkampfreise der Nationalmannschaft in die Vereinigten Staaten teil. Dabei ging er in drei Länderkämpfen in New York, Cincinnati und Las Vegas an den Start und besiegte seine US-amerikanischen Gegner Greg Sorrentino, Deron Anthony und Richard Schanner jeweils in der 1. Runde durch KO bzw. durch Abbruch.

1976 wurde er im Alter von knapp 19 Jahren sowjetischer Meister im Schwergewicht. Er besiegte dabei Wjatscheslaw Alexejew nach Punkten, kam zu einem kampflosen Sieg über Dimitri Tichomolow, schlug Juri Sudakow nach Punkten und besiegte den erfahrenen Pjotr Sajew durch Abbruch in der 1. Runde. Aufgrund dieser guten Ergebnisse wurde er dann bei den Olympischen Spielen in Montreal eingesetzt. Er kam dort in der Vorrunde zu einem Punktsieg über Jürgen Fanghänel aus der DDR (3:2 Richterstimmen), verlor aber im Achtelfinale gegen Atanas Suwandschijew aus Bulgarien nach Punkten (1:4), womit er ausschied und nur auf den 9. Platz kam. Im Dezember 1976 musste Wiktor Iwanow bei der Ermittlung des sog. „absoluten Meisters“, bei der die besten Boxer der drei schweren Gewichtsklassen am Start waren, eine KO-Niederlage in der 3. Runde im Kampf gegen Nikolai Axjonow hinnehmen.

1978 gewann Wiktor Iwanow in Lodz den Meistertitel bei der 19. Meisterschaft der Polizeien der Warschauer-Pakt-Staaten. Er kam dabei im Finale zu einem Sieg über Jerzy Skroczek aus Polen.

Bei den sowjetischen Meisterschaften war er erst wieder in den Jahren 1980 bis 1983 am Start. Er konnte dabei aber nicht mehr an den Erfolg von 1976 anknüpfen. In diesen Jahren gewann er nur im Jahre 1982 mit einem 3. Platz im Superschwergewicht, das im Jahre 1981 eingeführt worden war, eine Medaille. Auch auf internationaler Ebene kam er zu keinem Einsatz mehr.

Internationale Erfolge

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Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
1975 1. 11. Freundschafts-Turnier in Halle (Saale) Schwer nach einem techn. KO-Sieg in der 3. Runde über Roland Körber, DDR
1976 9. OS in Montreal Schwer nach einem Punktsieg (3:2) über Jürgen Fanghänel, DDR und einer Punktniederlage (1:4) gegen Atanas Suwandschijew, Bulgarien
1978 1. Meisterschaft der Polizeien der Warschauer-Pakts-Staaten Schwer nach einem Sieg im Finale über Jerzy Skoczek, Polen

Länderkämpfe

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Jahr Ort Begegnung Gewichtsklasse Ergebnis
1975 New York City USA gegen UdSSR Schwer KO-Sieg in der 1. Runde über Greg Sorrentino
1975 Cincinnati USA gegen UdSSR Schwer Abbruch-Sieg in der 1. Runde über Deron Anthony
1975 Las Vegas USA gegen UdSSR Schwer v KO-Sieg in der 1. Runde über Richard Schanner

Sowjetische Meisterschaften

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Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
1975 1. Schwer Anm.: Juniorenmeisterschaft U 20
1976 1. Schwer nach Punktsieg über Wjatscheslaw Alexejew, kampfl. Sieg über Dimitri Tichomolow, Punktsieg über Juri Sudakow und Abbruch-Sieg in der 1. Runde über Pjotr Sajew
1976 9. Schwer Ermittlung des "absoluten Meisters": KO-Niederlage in der 3. Runde gegen Nikolai Axjonow
1980 9. Schwer nach Punktniederlage im Achtelfinale gegen Wassili Schub
1981 5. Superschwer nach Punktniederlage im Viertelfinale gegen Alexander Krasko
1982 3. Superschwer nach Punktniederlage im Halbfinale gegen Andrei Oreschkin
1982 9. Superschwer Ermittlung des "absoluten Meisters": nach Punktniederlage im Achtelfinale gegen Sergei Solkin
1983 5. Superschwer nach Punktniederlage im Viertelfinale gegen Sergei Kormilizin

Erläuterungen

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  • OS = Olympische Spiele
  • Gewichtsklassen: Schwergewicht, damals ab 81 kg und seit 1981 bis 91 kg, Superschwergewicht, seit 1981 ab 91 kg Körpergewicht
  • Fachzeitschrift Box Sport
  • Website "www.amateur-boxing.strefa.pl"
  • Website "www.sports-reference.com"