Wilfred Asciak
Wilfred Asciak oder Wilfrid Asciak (* 30. März 1930; † 22. Januar 2016) war ein maltesischer Billardspieler, Verleger und Journalist. Sowohl in den Disziplinen English Billiards als auch Snooker erfolgreich, gewann er sechzehn Mal die maltesische English-Billiards-Meisterschaft und sechsmal die maltesische Snooker-Meisterschaft. Ferner gehörte er zu den besten Teilnehmern der Amateurweltmeisterschaft 1958 im English Billiards. Beruflich gesehen arbeitete er über Jahrzehnte hinweg in der Medienlandschaft Maltas.
Wilfred Asciak | |
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Geburtstag | 30. März 1930 |
Sterbedatum | 22. Januar 2016 (85 Jahre) |
Nationalität | Malta |
Erfolge im Snooker | |
Aktive Zeit | bl. 1951–1970[1] |
Nationale Meisterschaften | 6× Maltesischer Meister |
Erfolge im English Billiards | |
Aktive Zeit | bl. 1951–1972[2] |
Weltmeisterschaften | Amateur-WM: Teilnahme 1958 |
Nationale Meisterschaften | 16× Maltesischer Meister |
Karriere
BearbeitenAsciak wurde am 30. März 1930 geboren und hatte mindestens eine Schwester. Er wuchs im Raum Valletta. Bereits als Jugendlicher spielte er Billard und es zeichnete sich ab, dass er dafür großes Talent besaß.[3] Tatsächlich erreichte er zwischen 1951 und 1972 17 Mal das Finale der maltesischen Meisterschaft im English Billiards. Nur 1971 gegen Paul Mifsud verlor er, ansonsten gewann er jedes Endspiel. Elf Titelgewinne konnte er von 1951 bis 1961 ununterbrochen verbuchen.[2] Laut Nachrufen nach seinem Tod soll Asciak 1958 auch den zweiten Platz der English-Billiards-Weltmeisterschaft belegt haben,[4] der zuständige Verband IBSF führt als Zweitplatzierten der als Jeder-gegen-jeden-Turnier ausgetragenen Ausgabe aber den Engländer Leslie Driffield an (mit dem Inder Wilson Jones als Turniersieger).[5] Fast im selben Zeitraum wie im English Billiards gehörte Asciak auch den zu besten Snookerspielern Maltas. Zwischen 1951 und 1970 erreichte er nämlich elf Mal das Finale der maltesischen Snooker-Meisterschaft, sechs Mal wurde er auch Meister.[1] Für seine sportlichen Verdienste wurde er 1966 und 1971 zu Maltas Sportler des Jahres ernannt.[6]
Beruflich arbeitete Asciak über 50 Jahre lang in Maltas Zeitungsbranche, insbesondere für die Times of Malta. Dort wurde er unter anderem im Sport- und im Werbebereich sowie in der Redaktionsleitung beschäftigt.[4] Seit 1972 war er geschäftsführender Direktor der Herausgebergesellschaft der Zeitung, der Progess Press Limited. In dieser Funktion wurde er am 15. Oktober 1979 im Rahmen des Black Monday von Demonstranten der Malta Labour Party, die das Gebäude der Times of Malta nach einer außer Kontrolle geratenen Kundgebung gestürmt hatten, gezwungen, diese zum Maschinenraum zu führen. Intendiert war die Zerstörung der Druckmaschinen, um den Betrieb der Zeitung einschneidend zu stören. Asciak führte geistesgegenwärtig die Maschinenstürmer in den alten Maschinenraum, wo die alten Druckmaschinen zerstört wurden. Die erst neu angeschafften eigentlichen Druckmaschinen blieben so unbeschadet.[7] Neben dem Posten des Geschäftsführers bei der Progess Press saß Asciak auch im Vorstand der Allied Press,[4] der Eigentümergesellschaft der Progress Press.[8] 2003 ging Asciak in den Ruhestand.[4] Sein Nachfolger als Geschäftsführer bei Progress Press wurde Adrian Hillman, der später gleichzeitig Geschäftsführer von Allied Press war. Das stellte ein Novum dar, welches die später ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia nur für möglich hielt, weil sich mit dem damaligen maltesischen Präsidenten Guido de Marco der Vater von Hillmans Jugendfreund Mario de Marco immens für Hillman einsetzte.[9] Caruana Galizia hatte zudem recherchiert, dass Hillman in korrupte Geschäfte mit dem führenden Labour-Politiker Keith Schembri verwickelt war.[10] Aus diesem Grund musste Hillman 2016 zurücktreten und sich später vor Gericht verantworten.[8]
Asciak starb nach kurzer Krankheit[4] am 22. Januar 2016 im Alter von 85 Jahren.[7] Er hinterließ seine Ehefrau Marion, seine vier Kinder und deren Partner sowie fünf Enkelkinder.[4] Sein Sohn Gordon Asciak, dessen Frau Helen Asciak und deren gemeinsamer Sohn Matthew Asciak sind allesamt professionelle Tennisspieler geworden.[11]
Erfolge
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Wilfrid Asciak bei CueTracker
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b National Snooker Championship – Roll of Honour. (PDF) In: mbsa.org.mt. Malta Billiards & Snooker Association, abgerufen am 31. Juli 2021.
- ↑ a b National Billiards Championship Roll of Honour. (PDF) Malta Billiards & Snooker Association, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Andrè Zammit: Wilfrid Asciak. The Times of Malta, 27. Januar 2016, abgerufen am 4. August 2021 (englisch).
- ↑ a b c d e f Wilfrid Asciak passes away. Times of Malta, 24. Januar 2016, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Past Champions. International Billiards & Snooker Federation, 2019, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Winners Sport Malta Awards Sportivi Nazzjonali. Malta Sports Journalists, 2020, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ a b Anthony Manduca: Farewell to those who died in 2016. Times of Malta, 30. Dezember 2016, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ a b Progress Press takes legal action to recover $5 million from Keith Schembri, two former MDs. Malta Independent, 19. Mai 2021, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Daphne Caruana Galizia: Mario Demarco should go out of his way to publicly distance himself from Keith Schembri instead of doing the opposite of that. Running Commentary, 27. Januar 2017, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Daphne Caruana Galizia: Prime Minister’s chief of staff went into business with Allied Newspapers managing director and government contractor AFTER March 2013. Running Commentary, 25. Mai 2016, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Simon Farrugia: 50 Shades of Greats: ‘You have to be a horse and a half to make it’ - Gordon Asciak. Malta Independent, 14. Juni 2020, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Asciak, Wilfred |
ALTERNATIVNAMEN | Asciak, Wilfrid |
KURZBESCHREIBUNG | maltesischer Billardspieler, Verleger und Journalist |
GEBURTSDATUM | 30. März 1930 |
STERBEDATUM | 22. Januar 2016 |