Wilhelm Asche (Schriftsteller)
Wilhelm Asche (* 29. Juni 1882 in Fallingbostel; † 11. Juni 1955 in Tietlingen) war ein deutscher Landwirt und Saatzüchter, Komponist, Schriftsteller und Heimatdichter. Er stiftete den Tietlinger Wacholderhain als letzte Ruhestätte für den Heidedichter Hermann Löns und das Hermann-Löns-Denkmal.[1]
Leben
BearbeitenWilhelm Asche übernahm nach dem Tod seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder August die 1876 gegründete Landesproduktengroßhandlung Asche. Sein Bruder kümmerte sich um den kaufmännischen Teil des Unternehmens, während Wilhelm Asche sich der Pflanzenzucht annahm. Bald erwarb er sich als Saatzüchter einen bedeutenden Ruf.[2]
Asches interessierte sich privat vor allem für Literatur und Musik. Er verfasste zahlreiche Gedichte über die die Landschaft seiner Heimat, die Lüneburger Heide, für die er teilweise selbst die Melodien komponierte. Seine Lyrik wurde aber auch von anderen Komponisten vertont wie etwa Hans Dreyling oder Wilhelm Bein. Zwei Lieder Asches kamen auch als Schallplatte heraus.[2]
Neben seinem lyrischen Werk publizierte Asche eine Reihe humoristischer Erzählungen, die sich mit den Menschen der Heidelandschaft beschäftigten. Zugleich sah er sich als Bewahrer des gesamten Dichter-Erbes der Heide, förderte insbesondere die plattdeutschen Sprache.[2]
1929 stiftete Asche die Fläche für das Hermann-Löns-Denkmal und 1935 für den Tietlinger Wacholderhain.[2]
Anlässlich der Verleihung der Stadtrechte für Asches Geburtsort Fallingbostel in der Nachkriegszeit komponierte er für die im April 1949 abgehaltene Festsitzung des Rates ein „Heimatlied“. Fünf Jahre später veröffentlichte er das von ihm gedichtete und komponierte Stück „Mein Fallingbostel“. Aus Asches Feder stammen aber auch Stücke wie „Mein Hannover“ oder „Mein Bad Pyrmont“.[2]
Nach seinem Tod Mitte 1955 wurde Wilhelm Asche auf dem Hilligenberg im Tietlinger Wacholderhain nahe dem Löns-Grab bestattet.[2]
Glockenspiel in Fallingbostel
BearbeitenEine der vier regelmäßig vom Turm des Bad Fallingbosteler Rathauses erklingenden Melodien stammt von Wilhelm Asche: Täglich um 11:45 Uhr gibt das Glockenspiel das von Asche gedichtete und vertonte Stück „Mein Fallingbostel“ wieder.[2]
Werke (Auswahl)
BearbeitenIn niederdeutscher Sprache:
- Hein und Trien: En drullig Book, 192 Seiten, 1. Auflage, Hannover: Engelhard, 1927
- Hoch un platt – nu wähl di wat, 136 Seiten, Walsrode: Gronemann: 1936
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Brandes: Fallingbostel in der Literatur. / Powerpoint-Präsentation / von Wolfgang Brandes, Bad Fallingbostel: Stadtarchiv, 2009[1]
- „Hoch un Platt, nu wähl Di wat.“ Ein Wilhelm-Asche-Abend in der Stadtbücherei Fallingbostel am Donnerstag, dem 25. März 1993, Fallingbostel: Stadtbücherei, 1993[1]
- Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch, begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang, hrsg. von Konrad Feilchenfeldt. Band 1, Bern u. a.: Saur, 2000, Spalte 358[1]
- Deutsches biographisches Generalregister. Fundstellennachweis für mehr als 1000 biographische Nachschlagewerke, die zwischen 1950 und 2000 erschienen sind, hrsg. von Willi Gorzny, Pullach im Isartal: Gorzny, 2001, S. 374[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e o. V.: Asche, Wilhelm in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 23. April 2010, zuletzt abgerufen am 14. Mai 2020.
- ↑ a b c d e f g o. V.: Archivalie des Monats August 2018: Wilhelm Asche dichtete und vertonte „Mein Fallingbostel“, Artikel auf der Seite badfallingbostel.de [ohne Datum, August 2018], zuletzt abgerufen am 14. Mai 2020.
Personendaten | |
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NAME | Asche, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landwirt und Saatzüchter, Komponist, Schriftsteller und Heimatdichter |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1882 |
GEBURTSORT | Fallingbostel |
STERBEDATUM | 11. Juni 1955 |
STERBEORT | Tietlingen bei Walsrode |