Wilhelm Friedrich Wiechowski

böhmischer Pharmakologe

Wilhelm Friedrich Wiechowski (* 6. Mai 1873 in Prag; † 1. Dezember 1928 in Baden, Niederösterreich) war ein böhmischer Pharmakologe.

Als Sohn eines Lehrerehepaares Alexander und Wilhelmine Wiechowski studierte er in Prag an der deutschen Universität Medizin und wurde 1898 promoviert. Nach seiner Habilitation in Pharmakologie in Prag 1906 wurde er 1909 zum außerordentlichen Professor berufen. Seit 1910 wirkte er am pharmakologischen Institut der Universität Wien. 1912 wurde Wiechowski ordentlicher Professor an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag. In der Tschechoslowakei gehörte er als Abgeordneter der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei von 1920 bis 1925 dem Senat an.

Wiechowski wurde bekannt durch die Einführung der Knochenkohle als Medikament, klärte auf über den Purinstoffwechsel und über die Wirkung der Ernährung und der Mineralwässer auf den Mineralstoffwechsel.

Seine Frau Anna Marie Wiechowski (geborene Tausch von Glöckelsthurn; 1867–1938) war Vorsitzende der Deutschen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Prag sowie Vorstandsmitglied der Deutschen Liga für Völkerbund und Völkerverständigung in der Tschechoslowakei. Ihr Sohn ist der Dozent für Theoretische Elektrotechnik Withold Wiechowski.

Literatur

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  • Johann C. Poggendorff: J.C. Poggendorff's Biographisch-literarisches Handwörterbuch für Mathematik, Astronomie, Physik mit Geophysik, Chemie, Kristallographie und verwandte Wissensgebiete. Chemie, Berlin 1936–1939. Band VI: 1923–1931.
  • I. Fischer (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Urban & Schwarzenberg, Berlin u. a. 1932–1933.
  • Wilhelm Friedrich Wiechowski. In: Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 1. Auflage. Band 10: Thibaut–Zycha. K. G. Saur, München 1999, ISBN 3-598-23170-9.
  • Wiechowski, Wilhelm Friedrich. In: Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991, S. 364.
  • Wiechowski, Wilhelm. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 16. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2022, ISBN 978-3-7001-9334-0, S. 179 f.; Direktlinks auf S. 179 (PDF), S. 180 (PDF).