Wilhelm Haspel
Wilhelm Haspel (* 29. April 1898 in Stuttgart; † 6. Januar 1952) war von 1942 bis 1952 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG.
Leben
BearbeitenWilhelm Haspel, der Sohn eines Stuttgarter Werkmeisters[1], nahm im Wintersemester 1918/19 das Studium des Maschinenbaus an der TH Stuttgart auf. Im gleichen Semester schloss er sich der Stuttgarter Burschenschaft Ghibellinia an.[2] Haspel promovierte 1926 mit dem Thema „Unkostenerfassung und Selbstkostenrechnung in einem Werk der Fahrzeugindustrie“. Ab 1924 war er Mitarbeiter bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft, zunächst verpflichtet als Leiter der Kalkulationsabteilung.[3] 1927 übernahm er die Leitung des Daimler-Benz Werkes in Sindelfingen. Nach Angriffen der NSDAP gegen ihn wegen seiner „halbjüdischen Frau“ wurde er Ende 1935 nach Untertürkheim versetzt. Am 28. Februar 1936 wurde Haspel in den Vorstand berufen, zunächst als stellvertretendes Vorstandsmitglied, ab 1941 als ordentliches Vorstandsmitglied. Nach dem Tod von Wilhelm Kissel übernahm er im August 1942 den Vorsitz des Vorstandes.
Haspel war kein Mitglied der NSDAP.[4] Haspel war auch der einzige im Vorstand von Mercedes-Benz, der sich nie mit dem NS-Regime „persönlich und öffentlich“ identifiziert hatte.[5] Er leitete unter anderem den Daimler-Benz-Flugmotoren-Sonderausschuss im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition.
Aufgrund eines Entnazifizierungsverfahren musste Haspel im Oktober 1945 seinen Vorstandsposten niederlegen. Im Spruchkammerverfahren als entlastet eingestuft, konnte er im Januar 1948 wieder den Vorstandsvorsitz übernehmen. In den folgenden Jahren gelang Haspel der zügige Wiederaufbau der Daimler-Benz AG. Im Januar 1952 starb Wilhelm Haspel im Alter von 53 Jahren an einer Hirnblutung.
Ehrungen
Bearbeiten- 1951: Ehrendoktor der TH Stuttgart und der TH Berlin.
- 1951: Ehrensenator der TH Darmstadt.
- Ehrenbürger von Sindelfingen.
- In Sindelfingen wurde die Wilhelm-Haspel-Straße nach ihm benannt.
Literatur
Bearbeiten- Hans Pohl, Stephanie Habeth, Beate Brüninghaus: Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933 bis 1945. In: Hans Pohl, Wilhelm Treue (Hrsg.): Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beiheft 47. Franz Steiner, 1987, ISBN 3-515-04733-6.
- Trauer bei Daimler-Benz. In: Die Zeit, Nr. 2/1952
- SPIEGEL special 1/2006 vom 21. Februar 2006, Seite 110
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: abendblatt.de (
- ↑ Bekannte Ghibellinen - Stuttgarter Burschenschaft Ghibellinia. In: Stuttgarter Burschenschaft Ghibellinia. (ghibellinen.de [abgerufen am 19. November 2017]). Bekannte Ghibellinen - Stuttgarter Burschenschaft Ghibellinia ( des vom 7. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: abendblatt.de (
- ↑ Hans Pohl, Stephanie Habeth, Beate Brüninghaus: Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933 bis 1945. In: Hans Pohl, Wilhelm Treue (Hrsg.): Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beiheft 47. Franz Steiner, 1987, ISBN 3-515-04733-6. S. 18
- ↑ Neil Gregor: Stern und Hakenkreuz. Daimler-Benz im Dritten Reich. Propyläen, Berlin 1997, ISBN 3-549-05604-4, S. 216.
Personendaten | |
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NAME | Haspel, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Manager, Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG |
GEBURTSDATUM | 29. April 1898 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 6. Januar 1952 |