Wilhelm Wegner
Wilhelm Wegner (* 15. Januar 1898 in Thorn; † 2. November 1972 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Ophthalmologe und von 1934 bis 1966 Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg.[1]
Werdegang
BearbeitenWegner nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. 1916 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert.[2] Von 1919 bis 1923 studierte er Medizin an den Universitäten Marburg und Greifswald. 1922 legte er an der Universität in Greifswald das erste Staatsexamen ab und wurde zum Dr. med. promoviert. In der Folge assistierte er dort Walther Löhlein.[1] Von 1920 bis 1925 war Wegner Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und des Stahlhelms.[2] Es folgte 1927 seine Habilitation, ehe er 1932 gemeinsam mit Löhlein nach Freiburg im Breisgau wechselte, wo diesem die Leitung der dortigen Augenklinik angetragen worden war.[1] 1933 wurde Wegner Mitglied der NSDAP. Im Januar 1934 wurde er außerdem zum Vertrauensmann der NSDAP an der Medizinischen Fakultät Freiburg ernannt.[2] Als Löhlein 1934 einer Berufung an die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin folgte, wurde Wegner in seiner Nachfolge zum ordentlichen Professor für Augenheilkunde und zum Leiter der Augenklinik an der Universität Freiburg ernannt.[1] Nach Jens Martin Rohrbach war hierbei Wegners NS-Nähe von entscheidender Bedeutung.[3] Bis zu seiner Emeritierung 1966 blieb Wegner Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg.[1] In den Jahren 1935–1937 war er zugleich Dekan der Medizinischen Fakultät.[1][4]
Schüler von Wegner war unter anderem Rolf Marquardt.
Schriften
Bearbeiten- Ein Beitrag zur Amyotrophischen Lateralsclerose. Dissertation, Greifswald 1922.
- mit Karl Wurm: Der Morbus Besnier-Boeck-Schaumann (epitheloidzellige Granulomatose) und seine Bedeutung für die endogenen Augenentzündungen. Ein Beitrag zur Genese der chronisch-rezidivierenden Iridocyclitis. (=Bücherei des Augenarztes, Heft 27) Enke, Stuttgart 1957 ISSN 0068-3361
Literatur
Bearbeiten- Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 181.
- Günter Mackensen: In memoriam – Nachruf für Professor Dr. med. Wilhelm Wegner. In: Freiburger Universitätsblätter. 12. 1973, 39. S. 5.
- Wilhelm Wegner (1898–1972) In: Günter Mackensen, Hanns-Hellmuth Unger, Heinrich Witschel: Die Entwicklung der Augenheilkunde. Ein historischer Rückblick in Freiburg. Schillinger, Freiburg 1997, ISBN 3-89155-204-1, S. 49 u. a.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Geschichte der Augenheilkunde Freiburg. Ärztliche Direktoren der Universitäts-Augenklinik Freiburg. ( des vom 26. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 20. November 2015.
- ↑ a b c Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 181.
- ↑ Jens Martin Rohrbach: Augenheilkunde im Nationalsozialismus. Schattauer, Stuttgart/New York 2007, ISBN 978-3-7945-2512-6, S. 92.
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 659.
Personendaten | |
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NAME | Wegner, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ophthalmologe und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1898 |
GEBURTSORT | Thorn |
STERBEDATUM | 2. November 1972 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |