Wilków (Głogów)
Wilków (deutsch Wilkau; 1937–1945 Wolfau) ist ein Dorf an der Oder in der Landgemeinde Głogów (Glogau) im Powiat Głogowski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Durch Wilków verläuft die Droga krajowa 12 von Głogów nach Leszno (Lissa).
Wilków | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Głogów | |
Gmina: | Głogów | |
Geographische Lage: | 51° 42′ N, 16° 12′ O
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Höhe: | 76 m n.p.m. | |
Einwohner: | 709 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 67-200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 76 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Głogów–Leszno | |
Verwaltung (Stand: 2017) | ||
Bürgermeisterin: | Weronika Ochałek |
Geografie
BearbeitenDer Ort liegt zehn Kilometer nordöstlich von Głogów (Glogau) nahe der Grenze zur Woiwodschaft Lebus. Umliegende Ortschaften sind Gola (Guhlau) im Norden, Zamysłów (Hinzendorf) im Nordosten, Szlichtyngowa (Schlichtingsheim) im Osten, Wojszyn (Woischau) im Süden, Klucze (Klautsch) im Südwesten, Stare Serby (Lerchenberg) im Westen und Krzekotów (Klein Vorwerk) im Nordwesten.
Geschichte
BearbeitenWilkau wurde erstmals im Jahr 1357 urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist nach dem deutschen Linguisten Heinrich Adamy auf „Wolf“ zurückzuführen und wurde später aus phonetischen Gründen zu Wilkau geändert, wodurch allerdings die ursprüngliche Bedeutung verloren geht.[2] Während des Dreißigjährigen Krieges wurde im Jahr 1632 die damalige Dorfkirche zerstört.[3]
Durch seine Lage nahe der Oder wurde Wilkau mehrfach überschwemmt. Vom 9. März bis 11. März 1838 wurden während eines Hochwassers 20 von 33 Wohngebäuden zerstört. Der Ort war völlig überflutet.[4] Im Jahr 1863 wurde das Dorf nach einem Brand stark beschädigt.[3]
1906 wurde ein Bahnhof errichtet, durch den Wilkau an die Strecke Guhrau–Glogau angebunden war. Der Personenverkehr wurde 1991 eingestellt.[5]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Wilkau im Jahr 1742 an Preußen. 1816 wurde es dem Landkreis Glogau im Regierungsbezirk Liegnitz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb.[6] 1937 wurde Wilkau im Zuge der Germanisierung zur Zeit des Nationalsozialismus in Wolfau umbenannt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Wilkau 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Wilków umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht vorher geflohen war – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner kamen teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Bürgermeisterin von Wilków ist Weronika Ochałek; in der Landgemeinde Głogów wird Wilków von Piotr Cypryjański und Sebastian Urbański vertreten.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
- ↑ Heinrich Adamy: Die Schlesischen Ortsnamen - Ihre Entstehung und Bedeutung. Verlag von Priebotsch`s Buchhandlung, Breslau 1888.
- ↑ a b Wilków. In: ugglogow.com.pl. Abgerufen am 29. April 2017.
- ↑ Geschichte der Stadt und Festung Groß-Glogau, Band 2, S.380
- ↑ Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. E3
- ↑ Wilków in der Datenbank des Vereins für Computergenealogie. Abgerufen am 29. April 2017.