Willi Bölke

deutscher Gewerkschafter und aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Willi Theodor Fritz Bölke (* 6. März 1900 in Berlin; † 5. Mai 1948 ebenda)[1] war ein deutscher Gewerkschafter und aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Willi Bölke wurde als Sohn eines Schlossers in Berlin-Kreuzberg geboren.

Er war von Beruf Dreher. Bis zum Verbot der Partei im Jahr 1933 war er Mitglied der SPD. Als Funktionär des 1933 zwangsweise aufgelösten Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) war er Mitglied der erweiterten Ortsverwaltung Berlin.[1]

 
Bölkes ehemalige Wohnung in Berlin-Wedding (2. Etage, angelehntes Fenster)

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte sich auf Initiative von Mitgliedern der KPD-O in Berlin ein überparteilich zusammengesetztes gewerkschaftliches Metallarbeiter-Widerstandsnetzwerk gebildet, das illegale Kader in verschiedenen Berliner Großbetrieben besaß. Hauptorganisator war Walter Uhlmann. Bölke, der seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zu Kollegen der KPD-O unterhalten hatte,[2] schloss sich der Gruppe an.

 
Die illegale Zeitung „Der Metallarbeiter“

Man gründete den Aktions-Ausschuss „Gruppe Metall“ und Bölkes Wohnung in Berlin-Wedding, in der Schulstrasse 55, Hinterhaus, 2. Stock, wurde ein illegaler Treffpunkt.[3] In Bölkes Wohnung wurden auch die illegale Zeitung Der Metallarbeiter, Organ des Aktions-Ausschusses der „Gruppe Metall“ mit Berichten und Materialien und Flugblätter hergestellt. Nicht weit davon entfernt befand sich in der Liebenwalder Straße in einer Kohlenhandlung eine Auslieferungsstelle für Schriftenmaterial.[3] Dank geschicktem Vorgehen und der Verschwiegenheit seiner politischen Freunde wurde Willi Bölke nie verhaftet.[3]

„Jeder musste sich immer vor Augen halten: Werde ich bei der Weitergabe des Metallarbeiters geschnappt oder auch nur beobachtet, dann gefährde ich nicht nur mich, sondern auch viele andere. Am Ende stehen KZ, Gefängnis, Zuchthaus.“

Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand[2]

Seit 1936 war Bölke mit der aus Berlin-Wedding stammenden Ella Margarete Bölke, geborene Reich (* 1906; † 1955), verheiratet.

Willi Bölke nahm sich am 5. Mai 1948 durch Einatmen von Leuchtgas das Leben.

Literatur

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  • Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand. Informationszentrum Berlin; Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstrasse, Berlin 1982 (Reihe: Beiträge zum Thema Widerstand, Heft 21), als PDF-Datei auf der Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
  • Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Wedding und Gesundbrunnen. Herausgeber: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1987, 2. Auflage (1. Auflage 1983) (Band 14 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945), als PDF-Datei auf der Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Einzelnachweise

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  1. a b Gedenkstädte Deutscher Widerstand, registrierte Person 4095.
  2. a b Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand. Informationszentrum Berlin; Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstrasse, Berlin 1982 (Reihe: Beiträge zum Thema Widerstand, Heft 21).
  3. a b c Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Berlin 1933–1945. Band 14: Widerstand in Wedding und Gesundbrunnen. S. 100.