Willi Schmidt (Bildhauer)
Willi Schmidt (* 7. Juni 1924 in Marktleuthen; † 1. Dezember 2011 in Schwalbach am Taunus) war ein deutscher Bildhauer. Er war langjähriger Dozent an der Städelschule in Frankfurt am Main.
Werdegang
BearbeitenAls Wilhelm Heinrich Schmidt, Sohn des Glasarbeiters Johann Georg Schmidt geboren, begann er mit 14 Jahren eine dreijährige Lehre als Steinmetz, bevor er als 17-Jähriger 1941 zum Kriegsdienst eingezogen wurde und dann bis 1948 in Kriegsgefangenschaft geriet. Danach besuchte er bis 1950 die Meisterschule für Steinbearbeitung (Granitbildhauerfachschule) in Wunsiedel und schloss als Bildhauermeister ab. Bis 1956 war er als Schüler von Hans Mettel an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt tätig und verdiente seinen Unterhalt unter anderem als Assistent für die Steinausbildung. Seit 1956 war er freier Bildhauer und übernahm Lehrtätigkeiten an der Städelschule, wo er dann auch von 1972 bis 1989 als Dozent in der Ausbildung theoretisch und praktisch tätig war.[1] Schmidt verstarb am 1. Dezember 2011 87-jährig in seinem Wohnort in Schwalbach am Taunus.[2]
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
Bearbeiten- 1976: Große Liegende (im Volksmund auch als Die fett Gret bekannt) in der Freßgass in Frankfurt am Main
- 1978: Runde, bronzene Boden-Gedenkplatte zur Zerstörung Frankfurts im Luftkrieg. Eingelassen in das Kopfsteinpflaster zwischen Technischem Rathaus und der Kunsthalle Schirn in Frankfurt. In Zusammenhang mit den Umbauten für die Neue Frankfurter Altstadt entfernt und für spätere Neuplatzierung (zwischen Dom und Goldener Waage?) eingelagert (Ende 2018 noch nicht wieder zu sehen).[3]
- 1979: Krippenfiguren für den Limburger Dom
- 1986: Helena in der Landeszentralbank
- 1988–1990: Figurengruppe für eine Klinik in Tokio
- 1989: Die Sitzende (Wiese in Schwalbach am Taunus)
- 1992: Marktplatzbrunnen in Schwalbach am Taunus
Ausstellungen (Auswahl)
BearbeitenWilli Schmidt war an mehreren Ausstellungen zusammen mit namhaften Bildhauern beteiligt (Einzelausstellungen sind in diesem Bereich relativ unüblich). Von 1953 bis 1980 waren seine Werke bei internationalen Kunstausstellungen in Mailand, Paris und Lyon zu sehen. Zudem konnte man seine Figuren sehen im:[4]
- 1981: Dominikanerkloster in Frankfurt
- 1982: Galerie am Zwinger, St. Wendel und Rathaus Friedrichsdorf und in der Frankfurter Paulskirche
- 1983: Kunsthalle Darmstadt
- 1984: Alte Oper, Frankfurt und Leinwandhaus in Frankfurt
- 1986: Karmeliterkloster, Frankfurt
- 1995: Nebbiensches Gartenhaus in Frankfurt
- 1997: Leinwandhaus in Frankfurt
- 1998: Evangelischer Regionalverband in Frankfurt
Literatur
Bearbeiten- Alexander Bastek (Bearb.): Von Köpfen und Körpern. Frankfurter Bildhauerei aus dem Städel, Frankfurt a. M.: Städel 2006, ISBN 9783935283113, S. 252–253.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ uni-freiburg.de ( vom 22. Juli 2007 im Internet Archive)
- ↑ Abschied von Willi Schmidt. Nachruf im Höchster Kreisblatt vom 10. Dezember 2011 (abgerufen am 2. Juli 2014).
- ↑ Wie Frankfurt im Luftkrieg zerstört wurde. Informationsbroschüre der Stadt Frankfurt am Main. März 1992
- ↑ uni-freiburg.de ( vom 17. Februar 2007 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Schmidt, Willi |
ALTERNATIVNAMEN | Schmidt, Wilhelm Heinrich (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1924 |
GEBURTSORT | Marktleuthen |
STERBEDATUM | 1. Dezember 2011 |
STERBEORT | Schwalbach am Taunus |