Wilma Popper

Wilhelmina „Wilma“ Popper (geboren am 11. Mai 1857 in Raab; gestorben am 6. November 1944 im KZ Auschwitz) war eine ungarische Schriftstellerin. Sie schrieb in deutscher und ungarischer Sprache.

Leben

Wilma Popper war die Tochter des Arztes Armin Popper und der Josefine Leon. Sie blieb unverheiratet. Popper verfasste bereits in frühen Jahren Erzählungen und Märchen, die in deutschen und ungarischen Journalen veröffentlicht wurden. Sie publizierte zahlreiche Novellenbände, die zum Teil der Kinder- und Jugendliteratur zuzurechnen sind. Teile ihres Werkes sind von scharfer Gesellschaftskritik geprägt.^[1] Max Geißler rühmte 1913 ihr „[f]eines novellistisches Talent in den Qualitäten künstlerischen Erzählertums“, hob aber auch hervor, dass sie „die Grenzen ihrer Begabung erkannt“ habe.^[2]

Von 1894 bis 1920 war Popper Mitglied im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien, dort war sie anlässlich der „geselligen Abende“ eine häufig gelesene Autorin.^[3]

Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde sie im KZ Auschwitz ermordet.^[4]

Werke

Märchen und Geschichten für große und kleine Kinder. Wartig, Leipzig 1891.
Altmodische Leute. Novelletten und Skizzen. Pierson, Dresden 1894.
Miniaturen. Novelletten. Pierson, Dresden 1896.^[5]
Neue Märchen und Geschichten. Pierson, Dresden 1898.^[5]
Sonderlinge. Novelletten. Pierson, Dresden 1899.
Nieten. Novellen. Pierson, Dresden 1900.^[5]
Gegen den Strom. Novellen. Pierson, Dresden 1902.^[5]
Die Fahne hoch. Ein Buch für Knaben. Pierson, Dresden 1902.
Fratres sumus. Novellen. Pierson, Dresden 1903.^[5]
Fünfe aus einer Hülse. Novellen. Stern, Wien 1904.
Kleine Münze. Skizzen und Parabeln. Modernes Verlagsbureau, Leipzig 1906.^[5]
Wintersonne. Novellen. Wigand: Berlin / Leipzig 1907.^[6]
Fromme Seelen. Novellen. Volger, Leipzig-Gohlis 1909.
Feierabend. Ein Buch für die Alten. Novellen. Konegen, Wien 1914.
Fabeln und Parabeln. Pierson, Dresden 1926.

Literatur

Popper, Frl. Wilma. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 149 (literature.at).
Isidore Singer, Frederick T. Haneman: Popper, Wilma. In: Isidore Singer (Hrsg.): The Jewish Encyclopedia. Band 10. Funk & Wagnalls, New York 1905, S. 130 (jewishencyclopedia.com).
Franz Brümmer: *Popper, Wilma. In: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 5. Reclam, Leipzig 1913, S. 327 (deutschestextarchiv.de).
Max Geißler: Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Dunker, Weimar 1913, S. 444.
Popper, Wilma. In: Hans Giebisch, Ludwig Pichler, Kurt Vancsa (Hrsg.): Kleines österreichisches Literaturlexikon. Hollinek, Wien 1948, S. 339 f.
Hans Giebisch, Gustav Gugitz: Popper, Wilma. In: Bio-Bibliographisches Literatur-Lexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1964, S. 308.
Sigrid Schmid-Bortenschlager, Hanna Schnedl-Bubeniček: Popper, Wilma. In: Österreichische Schriftstellerinnen 1880–1938. Akademischer Verlag Hans-Dieter Heinz, Stuttgart 1982, ISBN 3-88099-123-5, S. 139 f.
Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer und Gabriele Mauthe: Kornitzer, Katharina Ottilie. In: Popper, Wilma (Hrsg.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 1067.
Susanne Blumesberger: Popper, Wilma. In: Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Band 2. Böhlau, Wien 2014, ISBN 978-3-205-78552-1, S. 899 f. (library.oapen.org).
Marianne Baumgartner: Wilma Popper. In: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2015, ISBN 978-3-205-79702-9, S. 373.
Susanne Blumesberger: Popper Wilma, Wilhelmine. In: Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3: P–Z. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 2578 f. (fwf.ac.at).

Weblinks

Literatur von und über Wilma Popper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wilma Popper in der Datenbank transdifferenz – Deutschsprachige Literatur von Migrantinnen aus Österreich-Ungarn 1867–1918 der Universität Wien

Einzelnachweise

↑ Christine Glattauer: Autorität und Gehorsam als Thema in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1890 und 1938. Wien 2013, S. 303 (othes.univie.ac.at – Dissertation).
↑ Max Geißler: Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Dunker, Weimar 1913, S. 444.
↑ Marianne Baumgartner: Wilma Popper. In: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2015, ISBN 978-3-205-79702-9, S. 373.
↑ Vila Popper in der Central Database of Shoah Victims’ Names von Yad Vashem.
↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f Kein Nachweis in den Katalogen der OBVSG, der DNB und der Stabi.
↑ Katalogeintrag im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin.

Personendaten
NAME	Popper, Wilma
ALTERNATIVNAMEN	Popper, Wilhelmina
KURZBESCHREIBUNG	ungarische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM	11. Mai 1857
GEBURTSORT	Raab
STERBEDATUM	6. November 1944
STERBEORT	KZ Auschwitz

[1] Christine Glattauer: Autorität und Gehorsam als Thema in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1890 und 1938. Wien 2013, S. 303 (othes.univie.ac.at – Dissertation).

[2] Max Geißler: Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Dunker, Weimar 1913, S. 444.

[3] Marianne Baumgartner: Wilma Popper. In: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2015, ISBN 978-3-205-79702-9, S. 373.

[4] Vila Popper in der Central Database of Shoah Victims’ Names von Yad Vashem.

[:0-5] ↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f Kein Nachweis in den Katalogen der OBVSG, der DNB und der Stabi.

[6] Katalogeintrag im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin.

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