Winfried Platzgummer

österreichischer Rechtswissenschafter und Hochschullehrer

Winfried Platzgummer (* 16. Oktober 1930 in Hofgastein; † 12. Dezember 2024)[1] war ein österreichischer Rechtswissenschafter auf den Gebieten Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie. Von 1979 bis 1981 war er Rektor der Universität Wien.

Winfried Platzgummer wurde im damaligen Hofgastein (ab 1936 Bad Hofgastein) als Sohn des späteren Tiroler Landtagspräsidenten Adolf Platzgummer (1893–1951) geboren.[2] Sein älterer Bruder war der Provinzial der österreichischen Jesuiten Helmut Platzgummer (1929–2017).[2] Winfried Platzgummer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck, wo er 1955 zum Dr. iur. promovierte. Anschließend war er als Assistent am Institut für Kriminalwissenschaften und von 1962 bis 1965 Richteramtsanwärter in Innsbruck. 1964 habilitierte er sich bei Friedrich Nowakowski auf den Gebieten Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie.[1]

1965 hatte er eine Gastprofessur an der Georg-August-Universität Göttingen inne, 1966 wurde er als außerordentlicher Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien berufen, wo er 1968 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Nach Inkrafttreten des Universitäts-Organisationsgesetzes 1975 (UOG 1975) gründete er mit dem neu berufenen Professor für Strafrecht und Kriminologie Manfred Burgstaller ein gemeinsames Institut für Strafrecht und Kriminologie.[1]

In den Studienjahren 1975/76 und 1976/77 war er Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, in den Studienjahren 1979/80 und 1980/81 gewählter Rektor der Universität Wien. In dieser Funktion war er Vorstandsmitglied des Universitätsbundes Alma Mater Rudolphina. 1999 wurde er emeritiert, Nachfolger als Ordinarius wurde der spätere Justizminister und Vizekanzler der Republik Österreich Wolfgang Brandstetter, der zuvor ab 1981 Assistent bei Platzgummer war.[1] Sein Werk Grundzüge des österreichischen Strafverfahrens wurde von 1984 bis 1997 acht Mal aufgelegt.

Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KÖHV Leopoldina Innsbruck (seit 1964), KaV Norica Wien (seit 1981) und KÖHV Amelungia Wien (seit 1982).

Er starb im Dezember 2024 im Alter von 94 Jahren.[1]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Publikationen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Katharina Kniefacz: Winfried Platzgummer, o. Univ.-Prof. Dr. jur. Universität Wien, 15. Dezember 2024, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  2. a b ÖCV-LT-Präs. Dr. Adolf Platzgummer. In: ÖCV. Österreichcher Cartellverband, 2024, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. a b Winfried Platzgummer, Auszeichnungen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien