Winrich von Kniprode (Bischof)

Bischof, gest. 1419

Winrich von Kniprode, auch Heinrich von Kniprode oder Heinrich IV., (* wohl in Mainz; † 5. November 1419 in Arensburg) war Bischof von Ösel-Wieck.[1]

Bischofsliste in der Bischofsburg Kuressaare
Burgschloss der Bischöfe von Ösel-Wiek
Bischofsburg in Arensburg

Herkunft und Familie

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Winrich entstammte einem niederrheinischen Rittergeschlecht, das seinen Namen dem Stammgut Kniprath, einem vormaligen Ortsteil von Monheim am Rhein entlehnt. Seine Eltern waren Wilhelm von Kniprode und Margarete von Uexküll. Der gleichnamige Hochmeister des Deutschen Ordens Winrich von Kniprode († 1382) war sein Onkel, der bergische Landdrost Johann Quadt von Buschfeld († nach 1452) war sein Schwager und er stand ebenfalls in einem nahen Verwandtschaftsverhältnis zu Wilhelm von Fahrensbach († vor 1443), dem Vogt von Arensburg.

Werdegang und Wirken

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Kniprode ist zuerst in einer Supplik seines Onkels vom 31. Januar 1363 bezeugt, worin dieser Urban V. bittet, ihn für eine Pfründe in Lüttich vorzusehen, da eine von Innozenz VI. gewährte Provision nicht ausgeführt worden sei. Im Jahr 1372 ist er in Preußen bezeugt, als Mainzer und Lütticher Kanoniker, als der er 1374 zum Prokurator der deutschen Nation in Bologna gewählt wurde. Er studierte seit 1376 mit Unterbrechungen, bedingt durch das abendländische Schisma, kanonisches Recht in Orléans und Bologna und erwarb schließlich den Doktorgrad. Im Zeitraum 1378 bis 1379 war er als Bischof von Samland vorgesehen.[2] Nachdem er bereits 1383 Provisor der Kirche von Ösel war, wurde er 1385 in Königsberg zum Bischof von Ösel-Wiek geweiht.[3]

Der von Hermann Buxhoeveden begonnene Bau der Bischofsburg in Arensburg fand unter Kniprode im Wesentlichen seinen Abschluss.[4]

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Einzelnachweise

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  1. Ernst Friedrich Mooyer (Hrsg.): Verzeichnisse der deutschen Bischöfe seit dem Jahr 800 nach Chr. Geb. Minden 1854, S. 75.
  2. Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon, Berlin 2001, S. 496–497.
  3. Karl Eduard Napiersky: Index corporis historicodiplomatici Livoniae, Esthoniae et Curoniae, Band 2, Riga und Dorpat 1835, S. 362.
  4. Volker Seresse: Handbuch Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Band 15.I, 2003, S. 16–17. (Memento des Originals vom 12. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/adw-goe.de
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich III.Bischof von Ösel
1385–1419
Kaspar Schouwenflug