Bahnstrecke Wismar–Karow

ehemalige Eisenbahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern
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Die Bahnstrecke Wismar–Karow, auch Wismar-Karower Eisenbahn genannt, ist eine etwa 70 Kilometer lange, nicht elektrifizierte und teilweise stillgelegte sowie zurückgebaute eingleisige Nebenbahn, die durch den Westen Mecklenburg-Vorpommerns verläuft.

Wismar–Karow (Meckl)
Bahnstrecke in Dabel
Bahnstrecke in Dabel
Streckennummer (DB):6936
Kursbuchstrecke (DB):156 (1998)
Kursbuchstrecke:105r (1934)
119d (1946)
119c (Wismar – Hornstorf 1946)
Streckenlänge:71,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Kopfbahnhof Streckenanfang
Wismar
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Ludwigslust
Haltepunkt / Haltestelle
4,900
−0,500
Hornstorf
ehemaliger Bahnhof
0,000 Hornstorf
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Rostock
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
B 105
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,700 Warkstorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,700 Neukloster (Meckl)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
14,100 Neumühler Forst
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
Holzverladung
Strecke (außer Betrieb)
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18,300 Warin
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B 192
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Brüeler Bach
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)Strecke von rechts
von Bad Kleinen
Abzweig ehemals geradeaus und von linksAbzweig geradeaus und nach rechts
(Verbindungsgleis)
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofBahnhof
22,100 Blankenberg (Meckl)
BahnübergangBahnübergang
B 192
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach links
nach Rostock
Wechsel des Eisenbahninfrastrukturunternehmens
22,620 Infrastrukturgrenze DB Netz / RIN
ehemaliger Bahnhof
25,700 Brüel
Brücke über Wasserlauf
Brüeler Bach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
29,520 Weitendorf (b Brüel)
Bahnübergang
B 104, B 192
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
33,900 Sternberg (Meckl)
Bahnübergang
B 192
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
40,700 Dabel
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
B 192
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
44,300 Borkow
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
51,000 Below
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
52,800 Zidderich
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
57,400 Goldberg (Meckl)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
B 192
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
B 192
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
60,800 Wendisch Waren
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
B 192
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
66,000 Damerow
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
67,900 Damerower Forst
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Güstrow
Abzweig geradeaus und von rechts
von Parchim
Bahnhof
71,600 Karow (Meckl)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Meyenburg
Strecke
nach Neubrandenburg

Quellen: [1]

Geschichte

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Wismar-Karower Eisenbahn

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Die Wismar-Karower Eisenbahngesellschaft erhielt am 22. Dezember 1886 die Konzession für die Sekundärbahn von Wismar nach Karow. Vom Aktienkapital von 1,777 Millionen Mark übernahmen die Städte Wismar, Warin, Brüel, Sternberg und Güstrow 0,748 Millionen Mark sowie das Eisenbahnunternehmen Lenz & Co. in Stettin 1,029 Millionen Mark. Die Strecke, die in Blankenberg die Friedrich-Franz-Eisenbahn niveaufrei kreuzte, wurde am 14. November 1887 eröffnet. Für die Nutzung des Abschnittes Wismar–Hornstorf war eine Betriebspacht an die Wismar-Rostocker Eisenbahn-Gesellschaft zu zahlen. Am 1. September 1890 wurde die Bahn verstaatlicht. Dabei wurden vier Lokomotiven übernommen.

Betrieb in Staatseigentum

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Die Strecke hatte vor allem lokale Bedeutung. Sie band mit Neukloster, Warin, Brüel, Sternberg und Goldberg zwar gleich fünf Städte an, bot aber keine direkte Verbindung zu den Oberzentren Rostock und Schwerin, auch nicht nach Güstrow und Parchim. Bis zum Ersten Weltkrieg fuhren die Züge über Karow weiter nach Pritzwalk, danach ging die Bedeutung dieser Verbindung zugunsten der Strecke aus Güstrow zurück.

Die Strecke wurde nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Deutschen Reichsbahn durch diese betrieben. Die Durchführung des Personennahverkehrs zwischen Sternberg und Karow wurde am 1. Juni 1996 und zwischen Wismar und Sternberg am 28. Mai 1998 beendet. Am 29. Oktober 1998 erfolgte die Stilllegung der Strecke zwischen dem Abzweig Hornstorf bei Wismar und Blankenberg, dieser Abschnitt ist inzwischen überwiegend abgebaut. Die Stilllegung des Mittelstücks zwischen Dabel und Damerower Forst folgte am 17. Oktober 2000. Auf dem Reststück zwischen Damerower Forst und Karow verblieb eine Zeitlang noch Verkehr zu einem Bundeswehrstandort. Am 12. August 2003 wurde auch dieser Abschnitt stillgelegt.

Entwicklung seit 2007

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Strecke bei Blankenberg, Mai 2009

Am 13. September 2007 übernahm die Prignitzer Eisenbahn GmbH (PEG) die Betriebsführung des Abschnittes BlankenbergDabel im Auftrag des jetzigen Eigentümers, der Firma ecoMotion.[2] Die Strecke wird seit dem 20. August 2007 für den Transport von Biodiesel vom Werk der ecoMotion in Sternberg verwendet, zunächst bedarfsweise. Seit dem 8. April 2008 verkehrt der von der Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) und der DB Cargo traktionierte Zug regelmäßig einmal wöchentlich nach Hamburg.[3]

Die Firma ecoMotion übernahm auch das Sternberger Bahnhofsgebäude und sanierte es originalgetreu. Am 9. Juli 2008 weihte der damalige Ministerpräsident Harald Ringstorff das seitdem als „Haus der Vereine“ genutzte Gebäude ein. Aus diesem Anlass wurden von der PEG Sonderfahrten von Sternberg in Richtung Weitendorf angeboten.[4]

Im Sommer 2011 wurden von Blankenberg kommend bis Dabel Stahlröhren zum Bau der NEL-Pipeline in Ganzzügen angeliefert. Es finden einzelne Fahrten zum Transport von Düngemitteln bis Dabel statt. Seit dem 10. Juli 2012 betreibt die RegioInfra GmbH (RIG), welche die Prignitzer Eisenbahn Infrastruktur GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2012 übernommen hat, den Streckenabschnitt Blankenberg–Dabel.[5]

Zwischen Borkow und Damerow wird die Strecke als Touristenattraktion für den Draisinenverkehr genutzt.

Literatur

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  • Lothar Schultz: Eisenbahnen in Mecklenburg. 3. Aufl., Transpress, Berlin 1992, ISBN 3-344-70732-9.
  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene. 1996–1998. Transpress, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-71091-9.
  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene. 1998–1999. Transpress, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-71144-3.
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Commons: Wismar-Karower Eisenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schienennetz-Benutzungsbedingungen (SNB) der Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIN) – Besonderer Teil (SNB-BT). (PDF; 2,6 MB) In: regioinfra.de. 10. September 2021, S. 36, abgerufen am 22. November 2022.
  2. Trassenpreissystem Bahnstrecke Blankenberg –Dabel (TPS PEG IS_1). (PDF) 1. September 2007, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juli 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/rgv.triangula.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. EGP, Biodieseltransporte ab Sternberg (Meckl) nunmehr als Regelzüge. 28. April 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juli 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/rgv.triangula.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Pressemeldung der PEG vom 30. Juni 2008: Einweihung des Bahnhofs von Sternberg (Meckl) am 9. Juli 2008. (PDF) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juli 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/www.prignitzer-eisenbahn.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. RegioInfra erwirbt Prignitzer Eisenbahn Infrastruktur GmbH. RegioInfra GmbH, 10. Juli 2012, abgerufen am 10. Juli 2012.