Wissenbach (Reuss)

Fluss im Kanton Zürich

Der Wissenbach ist ein rund 9 km langer Bach im Kanton Aargau und ein linker Zufluss der Reuss. Er entwässert einen Landstreifen am östlichen Abhang des Lindenbergs in den Gemeinden Beinwil (Freiamt) und Merenschwand und fliesst in der Reussebene in den Binnenkanal westlich des Hochwasserschutzdamms.

Wissenbach
Wissenbach bei Merenschwand am Rand der Reussebene

Wissenbach bei Merenschwand am Rand der Reussebene

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1059
Lage Schweizer Mittelland

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Reuss → Aare → Rhein → Nordsee
Zusammenfluss zweier Quellbäche unter der Chrüzmatte bei Schloss Horben
47° 13′ 3″ N, 8° 19′ 22″ O
Quellhöhe 824 m ü. M.[1]
Mündung nordöstlich von Merenschwand in den linksseitigen Binnenkanal der ReussebeneKoordinaten: 47° 16′ 37″ N, 8° 23′ 39″ O; CH1903: 672299 / 236654
47° 16′ 37″ N, 8° 23′ 39″ O
Mündungshöhe 381 m ü. M.[2]
Höhenunterschied 443 m
Sohlgefälle 49 ‰
Länge 9 km
Einzugsgebiet 13,59 km²[3]
Abfluss an der Mündung[3]
AEo: 13,59 km²
MQ
Mq
270 l/s
19,9 l/(s km²)
Gemeinden Beinwil, Merenschwand

Geographie

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Die Wissenbachquellen liegen auf der Westseite von Schloss Horben in der grossen Rodungslichtung der Horbenmatt auf dem Lindenberg unmittelbar an der Kantonsgrenze zu Luzern. Die Quellbäche sind als Entwässerungsrinnen begradigt und grösstenteils in Rohre verlegt. Beim Schloss Horben speist der Wissenbach den kleinen Schlossweiher.

Auf dem Lindenberg liegen nahe bei Schloss Horben auch die Quellen des Sembachs und der Bünz, die neben dem Einzugsbereich des Wissenbachs den Ostabhang des Lindenbergs entwässern.

Vom Weiher aus unterquert der Bach einen Strassendamm und fliesst danach in nordöstlicher Richtung in das Horbentobel im Buechhölzli und durch den Rinderwald in das Brandtobel westlich der Ortschaft Beinwil im Freiamt. Er nimmt von links das Rinderweidbächli und mehrere kurze Seitenbäche aus der Feldflur von Brunnwil auf, darunter das Tobelweidbächlein, passiert unterwegs das Tschöpplitobel und erreicht am Nordrand des Dorfes Beinwil die obere, unbewaldete Landschaftsstufe über dem Reusstal. Nordöstlich von Beinwil münden der fast auf der ganzen Länge eingedolte Bach aus der Flur Wiehnacht und ein Bach aus dem Chirchfeld in den Wissenbach, der danach von der Weiermatt nach Norden durch ein flaches Tälchen über einer eiszeitlich entstandenen Moränenstufe nach Benzenschwil, einem Ortsteil der Gemeinde Merenschwand, fliesst. Bei der Eisenbahnhaltestelle von Benzenschwil an der Bahnlinie LenzburgRotkreuz der SBB mündet von Süden der durch Rüstenschwil und Wallenschwil fliessende Büntebach in den Wissenbach.

In einem tiefen Tal durch die untere Seitenmoräne erreicht der Wissenbach das Oberdorf von Merenschwand. Der Bach hat in diesem Abschnitt stellenweise unter der Schotterüberdeckung den anstehenden Molassefelsen angegraben. Südlich von Muri und im Merenschwander Wald mit mehreren Sumpf- und Feuchtzonen entspringen mehrere Bäche, die oberhalb der Ortschaft in den Wissenbach münden. Dieser speist am Waldrand zwei grosse Mühlenweiher und passiert die alte Mühle und Sägerei, den Ortsteil Burg und die untere Mühle von Merenschwand, bevor er östlich der Kirche in einen bei der Sanierung der Reusstalebene angelegten tiefen Kanal einmündet. Der Kanal hat einen geschwungenen Verlauf an den Naturschutzgebieten Schoregrindel, Siebeneiche und Wasserfalle und mehreren Weihern vorbei und endet südlich der Reussbrücke von Ottenbach im Reusskanal.[4] In der Reussebene mündet von links der Entwässerungskanal Güllerigraben in den Wissenbach.[5]

Am Wissenbach befindet sich unterhalb von Merenschwand eine Messstation, die seit dem Jahr 1980 in Betrieb ist.[6]

Einzugsgebiet

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Das Einzugsgebiet des Wissenbachs ist 13,59 km² gross und besteht zu 19,2 % aus bestockter Fläche, zu 68,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 9,8 % aus Siedlungsfläche und zu 2,3 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 513 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 349 m ü. M. und die maximale Höhe bei 851 m ü. M.[7]

Hydrologie

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Bei der Mündung des Wissenbachs in die Reuss beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 0,27 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist pluvial inférieur,[8] und seine Abflussvariabilität[9] beträgt 25.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Wissenbachs in m³/s[10]

Einzelnachweise

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  1. Einzelnachweise im Geoinformationssystem des Kantons Aargau
  2. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  3. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/api3.geo.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Kanäle in der Reussebene (Memento des Originals vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftung-reusstal.ch
  5. Heinrich Jäckli (u. a.): Kanton Aargau. Sanierung der Reusstalebene, ein Partnerschaftswerk. Aarau 1982.
  6. Stationsblatt (Memento des Originals vom 23. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hydroftp.ag.ch
  7. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Wissenbach
  8. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  9. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  10. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Wissenbach, Bundesamt für Umwelt (BAFU)