Wissenschaftsladen Hannover

ökologische Initiative aus Hannover-Linden
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Der Wissenschaftsladen Hannover e.V. (WILA Hannover) ist eine ökologische Initiative aus Hannover-Linden. Unter dem Slogan „Zukunft und Umwelt“ vermittelt der Verein Wissen in den Bereichen Umweltschutz, Gesellschaft und Nachhaltigkeit. Zu diesem Zweck veranstaltet der Wissenschaftsladen Hannover zahlreiche eigene Projekte. Seit 2019 besitzt der Verein zusätzlich ein Büro im Umweltzentrum Hannover.

Wissenschaftsladen Hannover e.V.
(WILA Hannover)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1986
Sitz Hannover-Linden
Zweck Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe
Vorsitz Anni Rahlmeyer, Cedric Niemann
Website wissenschaftsladen-hannover.de

Geschichte

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Ursprünglich wurde der Wissenschaftsladen Hannover e.V. im Jahre 1986 von Studierenden der Universität Hannover gegründet, hauptsächlich aus naturwissenschaftlichen Studiengängen. Schon im Gründungsjahr wurden sozialwissenschaftliche Aspekte miteinbezogen. Prominentestes Gründungsmitglied war der Buchautor und Soziologe Harald Welzer. Das Hauptziel war es, der Bevölkerung akademisches Wissen zur Verfügung zu stellen und sie in Umweltthemen zu beraten. Nach einer produktiven Zeit in den 90er Jahren, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Ecolog-Institut,[1] zog der Wissenschaftsladen 2007 in das Kulturzentrum Faust um.

Projekte

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Utopianale Filmfestival

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Die Utopianale ist ein Dokumentarfilmfestival, das jährlich im Freizeitheim Linden veranstaltet wird. Unter verschiedenen Motti werden, über ein Wochenende hinweg, Dokumentarfilme zu Nachhaltigkeit und umweltpolitischen Themen präsentiert. Neben den Filmen werden verschiedene Workshops und Mitmachaktionen angeboten. Die Utopianale gibt es seit 2013, damals wurde sie noch im Kulturzentrum Faust veranstaltet, mit wachsenden Zuschauerzahlen allerdings ins Freizeitheim Linden verlegt.[2]

Cinema del Sol

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Das Cinema del Sol ist ein mit Sonnenenergie betriebenes Kino. Seit 2017 wird es in den warmen Monaten an verschiedenen Orten der Region Hannover veranstaltet. Da es Open-Air stattfindet, können die Filme auf einer mobilen Leinwand gezeigt werden.[3] Gefördert wird das Projekt von der Region Hannover, der Sparkasse Hannover sowie Enercity pro Klima.

Treffpunkt gute Zukunft

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Beim jährlichen Straßenfest „Lust auf Linden Süd“ informiert der Wissenschaftsladen Hannover über die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Zusätzlich bietet der WiLa Aktions- und Infostände zu dem Thema an und interviewt geladene Experten auf einer Bühne.

Mit der Technischen Universität Dortmund und dem WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH arbeitet der WiLa seit 2019 an einem Forschungsprojekt als lokaler Vernetzungspartner. Ziel ist die Beleuchtung der Wechselwirkung zwischen Raum und Mobilität und die Veränderungen dieser, gerade hinsichtlich Klima- und Umweltzielen in Zeiten der Digitalisierung.[4]

Vergangene Projekte

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  • Die WILA-Box war ein Projekt in den Jahren 2020–2021. Es handelte sich um einen Container auf dem Platzprojekt Hannover, den der Verein als neuen Raum zur Entfaltung nutzen wollte. Der Container sollte als neuer Standort für den Wissenschaftsladen dienen und bot Platz für kreative Ideen.
  • Das Projekt Zukunftsdiskurse Gesellschaftlicher Zusammenhalt endete im Jahr 2021 und hatte das Ziel, die Debatte um gesellschaftlichen Zusammenhalt sachlich zu gestalten, Praxisrelevante Impulse für eine bundesweite Forschung (FGZ) zu liefern, die Vernetzung zwischen Akteuren aus Wissenschaft und Praxis zu stärken, sowie Öffentlichkeit für das Thema, für relevante Fragestellungen und für Akteure herzustellen.
  • Limmer Nachbarschaft in Transition 2.0: Von 2018 bis 2020 war der WILA außerdem Verbundpartner des Projektes Transition 2.0, bei dem sich Nachbarn aus dem Stadtteil Hannover-Limmer für mehr Klimaschutz einsetzen. In Zusammenarbeit mit Transition Town Hannover veranstalten der Wissenschaftsladen ein Co-Coaching Projekt, bei dem verschiedene Ideen der Anwohner gesammelt und gegebenenfalls realisiert werden.
  • Das Cafe-S für Solidarität war ein Projekt, bei dem von den ehrenamtlichen Helfern Fragen zu Leistungsrechten und -pflichten im Sozialbezug beantwortet wurden.
  • Im Jahr 2015 durften wir Trägerverein des LeineHeldenJams sein. Dieses in der Üstra-Remise veranstaltete Event war die lokale Variante des SustainabilityJams, der weltweit stattfand. Mit den Mitteln des DesignThinking-Verfahrens haben die Teilnehmer verschiedene Projektideen entwickelt und durchdacht.
  • Hauptsache in Bewegung: In einem Projektzeitraum von drei Jahren, unterteilt in vier Projektphasen, setzten sich 100 Jugendliche mit dem öffentlichen Raum auseinander. Die Teilnehmer nutzen Freiräume und haben diese unter verschiedenen künstlerischen Aspekten inszeniert, gestaltet und verändert.
  • Die MitMachküche war ein nachhaltige Kochevent. Es ging darum, sich mit saisonalen Gemüse zu auseinanderzusetzen, gemeinsam zu kochen und die mitgebrachten Lebensmittel zu einem veganen Gericht zu machen.
  • Forschungsjahr Permakultur: Ab August 2014 befanden sich die beiden Mitarbeiter des Wissenschaftsladens Hannover e.V., Cheryl und Thom Meiseberg, auf einer Forschungs- und Entdeckungsreise in Italien. Das Thema war Permakultur.
  • Quartier der Zukunft 2030: In diesem Projekt ging es um die Frage, wie man die Stadt wieder zugänglicher und attraktiv für Menschen macht, und wie das Quartier der Zukunft aussehen könnte.
  • StadtLabor – Wünsche für die Nordstad: Im Sommer 2015 fand in der Nordstadt Hannovers das Stadtlabor statt. In diesem Projekt ging es um die Wünsche der Teilnehmer für die Stadt und man wurde aktiv zum mitgestalten motiviert.
  • Macht.Wachstum.Glück: 4 Tage gab es in diesem Projekt Workshops, Diskussionen, Theater und viel mehr. Bei dem Kongress beschäftigte man sich mit Fragen rund um Macht, Wachstum und Glück mit jungen Menschen aus ganz Niedersachsen.
  • Bei dem Projekt „Gönn dir: Smartes Schreiben“ handelte es sich um eine virtuelle Schreibwerkstatt für Jugendliche, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschrieben und in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Faust e.V., dem Wissenschaftsladen Hannover e.V. und der IGS Linden realisiert wurde.
  • Kontext des Projektes Wunschproduktion war die Frage nach der Entwicklung auf dem Weg zu einem guten Klima im Stadtteil und zur klimaneutralen Stadt Hannover im Jahr 2050. Kooperiert wurde bei dem Projekt mit dem Verein Ökostadt e.V. sowie mit Stadt und Region Hannover, mit dem Ziel, allen Interessierten die Möglichkeit bietet eigene Ideen, Wünsche und Visionen zur Stadt im Wandel einzuschreiben.
  • Das Zuckerprojekt motivierte Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Workshops und Methoden des politischen Aktionstheaters entwicklungspolitische Themen in der Öffentlichkeit plakativ darzustellen und den Dialog auf den Straßen und in den Schulen zu suchen. Drei Schulgruppen haben am Projekt mitgearbeitet und an den inhaltlichen und methodischen Workshops mit teilgenommen.

WiLa als Herausgeber und in der Literatur

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Auch als Herausgeber verschiedener Schriften hat sich der Wissenschaftsladen Hannover betätigt, hauptsächlich zur Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.[5][6] Außerdem fand der WiLa Erwähnung in dem Buch Selbst Denken, welches von Mitbegründer Harald Welzer verfasst wurde („Ich war - abgesehen von einer Phase als Anti-AKW-Protestierer und später als Mitbegründer eines Wissenschaftsladens - nie öko [...]“)[7] Des Weiteren wird in dem Sammelband Stadt als Möglichkeitsraum auf mehreren Seiten über den WiLa berichtet.[8]

Finanzierung

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Der Wissenschaftsladen Hannover ist ein gemeinnütziger Verein. Er arbeitet kostendeckend und nicht gewinnorientiert. Die Einrichtung wird im Förderverzeichnis der Landeshauptstadt Hannover (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün) seit 2017 mit einer institutionellen Förderung unterstützt. Der Verein finanziert den Großteil seiner Arbeit aber über Projektmittelförderungen. Gefördert werden die Projekte des WILA Hannover aktuell (Stand 2019) von der Kommune, Ministerien, Stiftungen und privatwirtschaftlichen Förderprogrammen. Ein Eigenanteil aus Vereinsbeiträgen oder Kooperationsbeiträgen von Partnerorganisationen komplettiert die Finanzierungen.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. 25 Jahre ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung. Ecolog-Institut, abgerufen am 16. Dezember 2019.
  2. Felix Kostrzewa: Utopianale Filmfestival - Weil es ein Morgen gibt. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  3. Volker Stahnke: Cinema del Sol - Gut zu wissen. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  4. MoveMe – Die sozio-räumliche Transformation zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten. In: Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA). Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 16. Dezember 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019.
  5. Verena und Volker Stahnke: 12 grüne Schätze. Hrsg.: Wissenschaftsladen Hannover e.V.
  6. Silke Kleinhückelkotten und Thomas Meiseberg: Ausstellungen mit Kindern und Jugendlichen gestalten. Hrsg.: Wissenschaftsladen Hannover e.V.
  7. Harald Welzer: Selbst Denken. 6. Auflage. S.Fischer, Januar 2014, S. 89.
  8. Sacha Kagan, Volker Kirchberg, Ursula Weisenfeld (Hrsg.): Stadt als Möglichkeitsraum: Experimentierfelder einer urbanen Nachhaltigkeit. 1. Auflage. transcript Verlag, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4585-9, S. 131, 139, 190, 209.