Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen
Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen ist ein Studentenlied aus dem Jahr 1813. Das Lied entstand in der Zeit der Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Mit einem kriegerischen und patriotischen Impetus findet es sich heute noch im Allgemeinen Deutschen Kommersbuch der Studentenverbindungen.
Geschichte
BearbeitenDie Melodie des Liedes basiert auf einem französischen Lied von Souvent (Le Voltigeur Française. Mouvement de Marche. Le Chant, Luth in C#). Die Anfangsstrophe lautete:
Französisch | Deutsch |
---|---|
Brûlant d’amour et partant pour la guerre, |
Von Liebe entflammt und zum Kriege bereit, |
Dessen Melodie wurde 1814 im Almanach Lyrique des Dames publiziert. Eine Variation des Titels (Romance du vaillant Troubadour oder Le Vaillant troubadour, romance, pour piano forte ou harpe) wurde 1820 von Goulding, D'Almaine, Potter & Co und 1823 von Chappell & Co publiziert.
Der deutsche Text stammt von dem Corpsstudenten Carl Hinkel, (Corps Saxonia Leipzig). Vorgetragen wurde es erstmals zur Begrüßung des aus preußischer Gefangenschaft zurückgekehrten Königs Friedrich Augusts I. von Sachsen am 7. Juni 1815.
Die Melodie wurde von vielen Studentenverbindungen für ihre Bundeslieder übernommen. Der Text wurde im Lauf der Zeit zum Teil leicht geändert und in unterschiedlichen Versionen abgedruckt. In geringfügig veränderter Form fand die Melodie auch Verwendung für die Hymne der Baltendeutschen, „Heimatland“.
Melodie
BearbeitenText
BearbeitenOriginalversion
Bearbeiten1. Wo Mut und Kraft in deutschen Seele flammen, |
2. Weiß wie des Königs Haupt ist unser Zeichen |
3. Wir wissen noch den treuen Stahl zu schwingen, |
4. So schwört es laut bei unserm blanken Schwerte: |
5. Und du, mein Liebchen, die in süßen Stunden |
6. Trennt auch Geschick des großen Bundes Glieder, |
Alternativversion
Bearbeiten- Rot wie die Liebe sei der Brüder Zeichen,
- Rein wie das Gold der Geist, der uns durchglüht,
- Und dass wir nie, im Tode selbst nicht weichen,
- Sei schwarz das Band, das unsre Brust umzieht!
- Ob Fels und Eiche splittern,
- Wir werden nicht erzittern!
- ¦:Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
- Fürs Schwarz-Rot-Gold in Kampf und Tod zu gehn.:¦
Oder auch:
- […]
- ¦: Den Burschen reißt es fort mit Sturmeswehen,
- Im Lebenskampfe seinen Mann zu stehn.:¦
Literatur
Bearbeiten- Hirth, Fritz, Liederbuch für deutsche Studenten, 6. unveränderte Auflage, Verlag L.V. Enders, Wien
- Gauturnrat Ostmark-Turngau Nieder-Österreich, Liederbuch, 9. Auflage, 1911, Wien
- MKV, ÖCV und KÖL, Das Österreichische Kommersbuch, Edition Helbling, 1984, Innsbruck
- Gesellschaft für Studentengeschichte und studentisches Brauchtum, CV-Liederbuches mit Noten, 3. Auflage, 1994, München, ISBN 3922485073
Weblinks
Bearbeiten- Weise
- Weise ( vom 13. März 2007 im Internet Archive)