Woiwodschaft Białystok (1919–1939)
Die Woiwodschaft Białystok (polnisch Województwo białostockie) war in den Jahren 1919 bis 1939 eine Verwaltungseinheit der Zweiten Polnischen Republik, die südlich von Litauen und Ostpreußen die Region um die Hauptstadt Białystok umfasste. Das westliche Gebiet der damaligen Woiwodschaft liegt heute in Podlachien, die östliche Hälfte in Belarus.
Województwo białostockie Woiwodschaft Białystok
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Woiwodschaftsgrenzen von 1931 | ||
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Polen | |
Hauptstadt | Białystok | |
Fläche | 1931: 32.441 km² | |
Einwohner | 1.305.284 (1921)[1] 1.640.036 (1931) | |
Gebietskörperschaft mit gewähltem Landtag und Selbstverwaltung im Rahmen der Zweiten Republik Polen. | ||
Powiats im Jahr 1931 |
Geschichte
BearbeitenDie neugebildete Woiwodschaft entstand aus vormals russischem Gebiet, welches während bzw. nach dem Ersten Weltkrieg von 1917 bis 1921 deutsch besetzt war. Die Woiwodschaft war Teil der historischen Großregion Masowien. Woiwode war von 1931 an einer der Anführer des oberschlesischen Aufstandes, Alfons Zgrzebniok († 1937).
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Polen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt und mit ihm alle Woiwodschaften aufgelöst. Die Region wurde zuerst von der Sowjetunion besetzt, um 1941 schließlich an Ostpreußen als Bezirk Bialystok angegliedert zu werden.
Größere Orte waren (mit Einwohnerzahl 1921):[1]
Bevölkerung
BearbeitenVolkszählung 1921
BearbeitenDie Volkszählung vom 30. September 1921 ermittelte folgende „Nationalitäten“ (Volkszugehörigkeiten):[1]
Nationalität | Zahl | Prozent |
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Polen | 1.004.370 | 76,95 % |
Juden | 162.912 | 12,48 % |
Belarussen | 119.392 | 9,15 % |
Russen | 7.019 | 0,54 % |
Litauer | 6.872 | 0,53 % |
Deutsche | 4.117 | 0,32 % |
Ukrainer (Ruthenen) | 304 | 0,02 % |
Übrige | 255 | 0,02 % |
Unbekannt | 43 | 0,00 % |
Gesamt | 1.305.284 | 100,00 % |
Die jüdische Bevölkerung konzentrierte sich in den Städten. Der jüdische Bevölkerungsanteil lag im Jahr 1921 in Bialystok bei 48,4 %, in Grodno bei 43,3 % und in Łomża bei 40,6 %.[1]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Główny Urząd Statystyczny Rzeczypospolitej Polskiej (Hrsg.): Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej: opracowany na podstawie wyników pierwszego powszechnego spisu ludności z dn. 30 września 1921 R. I innych źródeł urzędowych. V. Województwo Białostockie. Warschau 1924 (polnisch, online [PDF] Statistisches Zentralamt der Republik Polen: Ortsverzeichnis der Republik Polen: erstellt auf der Grundlage der Ergebnisse der ersten allgemeinen Volkszählung von 30. September 1921 und anderer offizieller Quellen).