Wolfgang Blendinger
Wolfgang Blendinger (* 1955 in Coburg) ist deutscher Geologe und war von 2000 bis zum 30. September 2019[1][2] Professor für Erdölgeologie an der Technische Universität Clausthal.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b1/Aspo.jpg/220px-Aspo.jpg)
Leben
BearbeitenWolfgang Blendinger studierte Geologie und Paläontologie in Würzburg und Tübingen. In seiner Diplomarbeit 1982 und der anschließenden Promotion 1985 untersuchte er Kalk- und Dolomitmassive der Dolomiten auf Zusammensetzung und tektonische Deformationen. In den nächsten 15 Jahre arbeitete Blendinger in der Erdölindustrie, davon 7 im außereuropäischen Ausland wie Oman und Venezuela. Tätig war er in Exploration, Produktion und Forschung bei VEBA und zuletzt bei Shell.[3]
Im Jahr 2000 wurde Blendinger durch Rektor Peter Dietz zum C4-Professor für Erdöl- und Erdgasgeologie ernannt. Am Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal beschäftigte er sich unter anderem mit der Bildung von urzeitlichen Riffen und deren petrographische Einordnung sowie der Erstellung von 3D-Modellen zur räumlichen Darstellung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten, um Ausbeuteskonzepte in Hinblick auf Porosität und Permeabilität in Kohlenwasserstoff-Lagerstätten zu optimieren.[3][4]
Blendinger war 2006 Gründungsmitglied und bis 2012 Vorsitzender der deutschen Sektion der Association of the Study of Peak Oil and Gas (ASPO).[5] Hier beschäftigte er sich mit den Problemen des globalen Öl- und Gasfördermaximums. Die Gewinnung von Erdöl aus Ölsand, Ölschiefer und durch Bohrungen in der Tiefsee und den Polargebieten hält er für unwirtschaftlich.[6] Zur Frage, wann das globale Ölfördermaximum erreicht sein würde, ging Blendinger im April 2006 von einem Zeitpunkt in den darauf folgenden drei Jahren aus. Peter Gerling, Experte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), bezeichnete diese Ansicht wiederum als eher pessimistisch.[7]
Blendinger ist zudem Liebhaber des deutschen Fachwerkbaus, weshalb er in mühevoller Arbeit einen Fachwerk-Bauernhof in seiner Heimat, der Schwäbischen Alb restaurierte.
Blendinger ist verheiratet und hat drei Kinder.[3]
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Wolfgang Blendinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vortrag „Erdöl – ein brisanter Rohstoff“ von Prof. Dr. Blendinger. In: YouTube. Hochschule Karlsruhe, 14. April 2016 (deutsch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Arbeitsgruppe Erdölgeologie und Geothermie. TU Clausthal – Institut für Geologie und Paläontologie, archiviert vom am 6. Februar 2025; abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑ Christian Ernst: Zahlreiche Clausthaler Professoren verabschiedet. Technische Universität Clausthal, 28. November 2019, abgerufen am 6. Februar 2025 (deutsch).
- ↑ a b c Jochen Brinkmann: Professur für Erdöl- und Erdgasgeologie mit Prof. Dr. Wolfgang Blendinger besetzt. Informationsdienst Wissenschaft, 8. Mai 2000, abgerufen am 6. Februar 2025 (deutsch).
- ↑ Forschungsschwerpunkte und Projekte der Abteilung Erdölgeologie. TU Clausthal – Institut für Geologie und Paläontologie, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2016; abgerufen am 26. Juli 2016 (deutsch).
- ↑ Langjährige Vorstandskollegen. ASPO Deutschland, 9. September 2005, abgerufen am 6. Februar 2025 (deutsch).
- ↑ Die theoretische Ölreserve. Deutsche Welle, 9. September 2005, abgerufen am 12. Januar 2018 (deutsch).
- ↑ Angst vor der zweiten Halbzeit. Die Zeit, 20. April 2004, abgerufen am 12. Januar 2018 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Blendinger, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geologe, Professor für Erdölgeologie |
GEBURTSDATUM | 1955 |
GEBURTSORT | Coburg |