Wolfgang von Plotho (Landrat)
Wolfgang Werner Edler Herr und Freiherr von Plotho (* 24. Februar 1849 in Zerben; † 24. September 1926 in Berlin) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Verwaltungsbeamter und Schriftsteller.
Herkunft
BearbeitenSeine Eltern waren der Freiherr Felix von Plotho (1822–1864) auf Zerben und dessen Ehefrau Maria, geborene Freiin von Welling (* 1822), eine Tochter des preußischen Oberst Karl August von Welling. Seine Schwester Elisabeth (1853–1952) war mit dem späteren preußischen Generalleutnant Armand von Ardenne verheiratet.
Leben
BearbeitenNach dem Besuch der Klosterschule in Roßleben studierte er an Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Rechts- und Kameralwissenschaften. 1868 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als Leutnant im Brandenburgischen Husaren-Regiment Nr. 3 teil. Später wurde er Oberleutnant der Landwehr.
Von Plotho wurde Besitzer des Rittergutes Pennigsdorf bei Güsen. Im Landkreis Jerichow II war er Landratsamtsverwalter, Deichhauptmann, Kreisdeputierter und Mitglied des Kreistags. Von 1901 bis 1904 war er Landrat des Landkreises Jerichow II. Er war Mitglied des Bezirksausschusses in Magdeburg und Kirchenpatron der Kirchen zu Zerben, Reesen und Gütter.
Von Plotho betätigte sich schriftstellerisch. Seine Schriften waren historischer und dramatischer Natur. Zerben als Besitz wurde verkauft und die Erlöse in ein Geldfideikommiss übernommen.
Er wurde 1884 als Ehrenritter in den Johanniterorden aufgenommen und erhielt 1896 Rechtsritterschlag, mit weiteren Honoratioren wie Friedrich Graf Zeppelin, in der Johanniterkirche zu Sonnenburg.
Familie
BearbeitenEr heiratete am 26. September 1874 auf Briesen[2] Bernhardine von Bredow (* 1851), eine Tochter des Generalleutnants Adalbert von Bredow. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Gabriele (1875–1964), unvermählt
- Hans-Gebhard (1877–1945)
- Wolfgang (1879–1946), Generalleutnant
- Gertrud (1882–1975), verheiratete von Willich (geschieden 1922)
- Joachim (1886–1964) ⚭ Frieda Meyer (1891–1967)
Auszeichnungen
Bearbeiten- Ehrenmitglied des Corps Borussia Bonn[1]
Schriften
Bearbeiten- Die Stände des deutschen Reiches im 12. Jahrhundert und ihre Fortentwicklung bis zum Schlusse des Mittelalters unter Berücksichtigung der Werke des Freiherrn O. von Dungern. 1900.
- Irmgard von Hammerstein: Geschichtliches Schauspiel in 5 Aufzügen. 1902.
- Waren die Ministerialen von Rittersart frei oder unfrei, und welchen Geburtsständen sind die entstammt?
- Familiengeschichte der edlen Herren und Freiherren von Plotho. 1922. Berlin. DNB
Literatur
Bearbeiten- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1885. Jg. 35, Justus Perthes, Gotha 1884, S. 682.
- Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 174–175
- Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905, Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 34 ff.
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Selbstverlag, Aschaffenburg 1928, S. 168. Porträt Digitalisat
- Erich-Christoph Freiherr von Plotho: Ritter, Domherren und Obristen – Familienchronik der Edlen Herren und Freiherrn von Plotho. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2007, S. 204 ff. ISBN 978-3-7980-0579-2. (Mit Bildnis des Ehepaares).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Kösener Corpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck und Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 9, 549.
- ↑ Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels 1893. Band 2, Bernhardine von Bredow-Briesen. Fried. Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1893, S. 115–117 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 6. Oktober 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Plotho, Wolfgang von |
ALTERNATIVNAMEN | Plotho, Wolfgang Edler Herr und Freiherr von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rittergutsbesitzer, Verwaltungsbeamter und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1849 |
GEBURTSORT | Zerben |
STERBEDATUM | 24. September 1926 |
STERBEORT | Berlin |