Wolframsdorf (Adelsgeschlecht)
Wolframsdorf oder Wolfframsdorf ist der Name eines alten vogtländisch-meißnischen und thüringischen Adelsgeschlechtes mit dem Stammhaus Teichwolframsdorf am Krebsbach bei Greiz.
Geschichte
Bearbeiten907 erscheinen ein Hermann und 934 ein Heintzen von Wolframsdorf. Ob diese zu den Vorfahren des ritterlichen, später auch freiherrlichen und gräflichen Uradelsgeschlechts gehören, das erstmals urkundlich am 29. Dezember 1278 in Weida mit dem Ritter Luppoldus de Wolframsdorf[1] erscheint, ist unklar. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt Georg von Wolframsdorff, urkundlich 1423, Herr auf Peritz, Zoppoten und Neumark.
Wappen
BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber einen schwarzen (oder natürlichen) aufspringenden Wolf, ein am Grind blutendes Hirschgeweih im Fang tragend. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener Flug, der linke Flügel von Silber und Rot schräglinks, der andere schrägrechts geteilt.[2]
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Wappen in Siebmachers Wappenbuch, 1605
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Wappen auf einem Epitaph in der Wenzelskirche von Naumburg (Saale)
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Hans von Wolframsdorf, 1413 und um 1430 hohenzollerscher Amtmann von Thierstein[3]
- Wolf Ernst von Wolframsdorf (1552–1624), sächsischer Hofmarschall und Oberstallmeister
- Hermann von Wolfframsdorff (1630–1703), sächsischer Hofbeamter und Oberhofmarschall
- Georg Dietrich von Wolfframsdorff (1643–1696), sächsischer Jurist und Hofbeamter
- Heinrich Christoph von Wolframsdorf (1646–1689), Fürstpropst der Fürstpropstei Ellwangen
- Adam Heinrich von Wolfframsdorff (1722–1799), preußischer Generalleutnant sowie Gouverneur von Mainz
- Otto von Wolframsdorf (1803–1849), königlich sächsischer Hofbaumeister
Withego II. Hildbrandi
BearbeitenWittich von Wolframsdorf ist bis in die moderne Literatur die fälschliche Bezeichnung[4] für Withego II. Hildbrandi, 1372 Bischofelekt von Würzburg und anschließend Bischof von Naumburg von 1372 bis 1381. Die Bezeichnung geht zurück auf den Geschichtsfälscher Johann Georg Rauhe.
Literatur
Bearbeiten- Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 3, Berlin 1899, Verlag von W. T. Bruer, S. 53 ff. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, S. 351–352, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408
- Otto Magnus von Stackelberg: Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 1, Görlitz [1931], S. 159
- George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Band 6, 4. Abt.: Abgestorbener Preußischer Adel, Provinz Preußen, Nürnberg 1874, S. 110, Taf. 79 (Digitalisat)
- Genealogisches Taschenbuch des Uradels, 2. Band, 1893, S. 606 ff. (briefadelige Linie)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Urkundenbuch der Vögte von Weide, Gera und Plauen 1, herausgegeben von Berthold Schmidt, Jena 1885, S. 96, Nr. 187.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, C. A. Starke Verlag, 2005.
- ↑ Harald Stark: Burg und Amt Thierstein. In: Selber Hefte. Band 12. Selb 1993.
- ↑ Heinz Wießner: Das Bistum Naumburg 1 - Die Diözese 2. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Germania Sacra. NF 35,2: Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg. Berlin / New York 1998, S. 862–867.