Wolfsegg (Gemeinde Heidenreichstein)

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Gmünd

BW

Wolfsegg (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Katastralgemeinde Wolfsegg
Wolfsegg (Gemeinde Heidenreichstein) (Österreich)
Wolfsegg (Gemeinde Heidenreichstein) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Heidenreichstein
Koordinaten 48° 49′ 32″ N, 15° 8′ 55″ OKoordinaten: 48° 49′ 32″ N, 15° 8′ 55″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 93 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 65 (2001f1)
Fläche d. KG 2,89 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03743
Katastralgemeinde-Nummer 07141
Zählsprengel/ -bezirk Wolfsegg (30916 009)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
93

Wolfsegg ist ein Ortschaft und gleichzeitig eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel mit 93 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Geographie

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Wolfsegg grenzt an nachstehende Katastralgemeinden der Stadtgemeinde Heidenreichstein: Im Norden an Seyfrieds, im Westen an Haslau und im Süden an Guttenbrunn.[2] Wolfsegg grenzt auch an die Katastralgemeinde Artolz in der Gemeinde Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya und an die Katastralgemeinde Edelprinz in der Gemeinde Waidhofen an der Thaya-Land. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 67 Adressen.[3]

Die höchste Erhebung der Katastralgemeinde wird mit 593 m ü. A. angegeben.

In Wolfsegg befindet sich das Naturdenkmal „Steinernes Weib“. Es handelt sich um einen Felsblock mit einer Höhe von etwa 1,7 Metern und mit einer Dicke von rund 0,4 Metern. Der Stein ist an der Basis 1,2 Meter dick und verjüngt sich nach oben. Einer Sage zufolge soll eine Frau zur Strafe in einen Steinblock verwandelt worden sein, nachdem sie während der Fronleichnamsprozession Gras gesichelt hatte. Wahrscheinlicher ist allerdings eine Bearbeitung durch einen Steinmetz aus dem unmittelbar daneben befindlichen Steinbruch.[4]

Geschichte

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Im Schremser Urbar von 1499 wird der Flurname Wolfsegkh als Grenzpunkt des Landesgerichtes Schrems bezeichnet. In Propsteiurbaren von 1523 und 1563 wird ein Gehölz mit der Bezeichnung Am Wolfseckh beim Hasselauerteiche genannt.

Die Ortschaft ist eine Streusiedlung aus dem 18. Jahrhundert, deren Höfe teilweise zur Herrschaft Heidenreichstein und zum Stift Zwettl untertänig waren. Ein Grenzstein auf dem Acker eines Bauern trägt die Jahreszahl 1720. Im Jahre 1784 wurde die Ortschaft als eigene Katastralgemeinde eingerichtet und der gleichzeitig wieder errichteten Pfarre Seyfrieds zugeordnet. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Amt mit 35 Häusern genannt, das nach Seyfrieds eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Heidenreichstein besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[5] Wolfsegg konstituierte sich 1850 gemeinsam mit Guttenbrunn als eigene Gemeinde. Im Jahre 1934 hatte sie 370 Einwohner, 1939 waren es 368 Einwohner. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Wolfsegg zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, ein Schneider, ein Schuster und ein Landwirt mit Direktvertrieb ansässig. Außerhalb des Ortes betreeb die Bau- und Terrain AG einen Steinbruch.[6] Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Wolfsegg per 1. Jänner 1975 der Stadtgemeinde Heidenreichstein bei.[7]

Literatur

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 86 (WolfseggInternet Archive).
  • Erich Geppert, Karl Pichler: Wolfsegg, in: 800 Jahre Heidenreichstein, Waldviertel – Kultur und Geschichte, Heidenreichstein 2005, S. 371

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Niederösterreich Atlas 4.0 Auf Atlas.NOE.gv.at, abgerufen am 11. Januar 2019.
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  4. Steinernes Weib. In: Erich Geppert: Naturdenkmäler Heidenreichstein. Hrsg.: Berg- und Naturwacht Heidenreichstein, Heidenreichstein 1992.
  5. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 420 (Wolfsegg in der Google-Buchsuche).
  6. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 517
  7. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 54. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. November 2024.