Wolfsschlucht (Flurname)
Flurname
Wolfsschlucht ist der Flurname tiefer Täler im deutschsprachigen Raum; im geologischen Sinne handelt es sich aber nur bei einigen um echte Schluchten. Sowohl Klamm- als auch Kerbtäler werden regelmäßig als Schlucht bezeichnet.
Namensherkunft
BearbeitenDer Name Wolfsschlucht wird unterschiedlich hergeleitet, so von einem tatsächlichen Vorkommen von Wölfen, an Wölfe nur erinnerndes Heulen des Windes zwischen engen Felswänden,[1] einer Jagd-Taktik, die Wölfe zwischen Felsen zu treiben und zu erlegen[2] oder auch vom Familiennamen Wolf.[3]
Einigen dieser Schluchten wird nachgesagt, das Urbild der berühmten Wolfsschlucht in Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz zu sein. Gelegentlich dienen sie als Kulisse für Freilichtaufführungen dieser und anderer Opern.
Beispiele
Bearbeiten- in Deutschland
- Wolfschlucht (Zwingenberg)
- Wolfsschlucht (Baden-Baden)
- Wolfsschlucht (Hockstein) im Elbsandsteingebirge bei Hohnstein (Sächsische Schweiz); die 114 m tiefe Spalte führt ins Polenztal
- in einem Seitental des Brohltales zwischen Bad Tönisstein und Wassenach, gebildet durch den Tönissteiner Bach
- in Berlin-Zehlendorf zwischen dem Schlachtensee und der Krummen Lanke
- in Waldbröl
- bei Wildbad Kreuth
- Wolfsschlucht (Märkische Schweiz)
- Wolfsschlucht (Kandern)
- in der Innenstadt von Kassel
- bei Rottenburg am Neckar zwischen Bad Niedernau und Schwalldorf
- im Wiehengebirge beim Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
- in Seppenrade im Münsterland
- in Syke im Friedeholz
- in Berlin-Zehlendorf in einer glazialen Rinne
- in Österreich
- eine Schlucht des Kempbachs im Strudengau, siehe Wolfsschlucht (Bad Kreuzen)
- eine Schlucht des Sarmingbachs in Waldhausen im Strudengau kurz vor dem Badesee und dem Ortszentrum
- in der Schweiz
- auf dem Sonnenberg (Kriens) bei Luzern
- zwischen den Herbetswil und Welschenrohr im Regionalen Naturpark Thal
- im Basler Aussenquartier Bruderholz
- in Luxemburg
- in der Oblast Kaliningrad
- an der Nordküste des Samlands. Ferdinand Gregorovius beschreibt die Wolfsschlucht in seinen Idyllen vom Baltischen Ufer, „die sich (wo niemand sie vermutet) in den berühmten Wanderjahren in Italien finden, jedoch nur in der selten gewordenen ersten Ausgabe, Leipzig 1856.“ (Carl von Lorck, 1947)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolfsschlucht, Wolkensteiner Schweiz. Ins-Erzgebirge.de.
- ↑ Jörg-Thomas Titz: Luxemburg – Saarland. Bergverlag Rother, München 2007, S. 74.
- ↑ Brauerei Gebrüder Reif Erlangen (Erlanger Reifbräu). Erlanger.de, 2. Januar 2010.