Woltschansk (russisch Волчанск) ist eine Stadt in der Oblast Swerdlowsk (Russland) mit 10.010 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Woltschansk
Волчанск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Stadtkreis Woltschansk
Bürgermeister Alexander Burgardt
Erste Erwähnung 18. Jahrhundert
Stadt seit 1956
Fläche 63 km²
Bevölkerung 10.010 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 159 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 240 m
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 34383
Postleitzahl 624940, 624941
Kfz-Kennzeichen 66, 96, 196
OKATO 65 445 503
Geographische Lage
Koordinaten 59° 56′ N, 60° 3′ OKoordinaten: 59° 56′ 0″ N, 60° 3′ 0″ O
Woltschansk (Europäisches Russland)
Woltschansk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Woltschansk (Oblast Swerdlowsk)
Woltschansk (Oblast Swerdlowsk)
Lage in der Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Geographie

Bearbeiten

Die Stadt liegt am Ostrand des Ural, etwa 450 km nördlich der Oblasthauptstadt Jekaterinburg. Das Klima ist kontinental.

Die Stadt Woltschansk bildet einen eigenständigen Stadtkreis und befindet sich etwa 15 km nördlich der Stadt Karpinsk.

Woltschansk liegt an der 1935 eröffneten Eisenbahnstrecke (nur Güterverkehr) SerowKrasnoturjinsk (Station Woronzowka) – Sewerouralsk. Die Station der Stadt heißt Lesnaja Woltschanka.

Geschichte

Bearbeiten

Seit dem 18. Jahrhundert war im Bereich des heutigen Woltchansk eine Ansiedlung bekannt, zunächst unter dem Namen Waltscha oder Woltscha, später Lesnaja Woltschanka in Anlehnung an den Namen des hier fließenden und östlich in Soswa mündenden Baches Woltschanka (Adaption einer vor-russischen Bezeichnung an eine Ableitung vom russischen wolk für Wolf).

1942 begann der Abbau der hier entdeckten Braunkohlevorkommen zur Versorgung der Kraft- und Hüttenwerke der Umgebung (wie Karpinsk, Krasnoturjinsk, Serow). Während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren wurden um Woltschansk auch Insassen einer Außenstelle des Krasnoturjinsker Bogoslowski-Straflagers, darunter deportierte deutschstämmige Sowjetbürger, sowie Kriegsgefangene bei der Kohleförderung, im Bauwesen, bei der Munitionsherstellung und in der Forstwirtschaft eingesetzt.[2]

1956 erhielt der Ort Stadtrecht unter dem heutigen Namen. In Folge ging jedoch die Kohleförderung zurück und Bedeutung wie Bevölkerungszahl sanken erheblich.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner
1959 25.031
1970 18.257
1979 14.819
1989 14.814
2002 11.043
2010 10.010

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Straßenbahn in Woltschansk

Seit 2000 gibt es in Woltschansk ein kleines Heimatmuseum.

Wirtschaft und Verkehr

Bearbeiten

Neben der Braunkohlenförderung gibt es Betriebe der Bau- (Asphalt, Ziegel) und Holzwirtschaft.

Woltschansk ist eine der kleinsten Städte mit einer eigenen Straßenbahn: die 7 km lange Linie wurde am 31. Dezember 1951 eröffnet und befördert pro Jahr etwa 400.000 Fahrgäste.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Bogoslowski-ITL im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e. V.
Bearbeiten
Commons: Woltschansk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien