Wortkunst
Die Wortkunst ist eine Form des Dadaismus, die aus der Sprachskepsis um 1900 entstanden ist.
Das literarische Merkmal der Dadaisten war das Spiel mit Worten und Buchstaben. Da in der Sprachskepsis um 1900 noch festgelegt war, dass man die Welt nicht in Worten abbilden könne, sind diese Worte nun als Assoziationsräume und als Lautqualitäten interessant, die im Sprachmaterial eigene Welten bilden.
In der Wortkunst August Stramms stellt er in seinen Gedichten Substantive und Verben in der Infinitivform nebeneinander, optisch gleicht es dem Telegrammstil. Das Ziel ist, Wortkaskaden zu bilden, die sämtliche grammatikalische Regeln unterwandern. Wörter sollen somit „ausgewürfelt“ werden (Aleatorik) und in neuen Zusammenstellungen neue Bedeutungen ergeben.
Literatur
Bearbeiten- Benedikt Jeßing, Ralph Köhnen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-04493-9.
- Cornelia Klinger, Wolfgang Müller-Funk (Hrsg.): Das Jahrhundert der Avantgarden. Fink, Paderborn 2004, ISBN 3-7705-3821-8.
- Gerhard Plumpe: Avantgarde. Notizen zum historischen Ort ihrer Programme. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Aufbruch ins 20. Jahrhundert. Über Avantgarden. edition text & kritik, München 2001, ISBN 3-88377-685-8, S. 7–16.
- Kurt Rothmann: Kleine Geschichte der deutschen Literatur. 20. Auflage. Reclam, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-017685-6.
- Roberto Simanowski (Hrsg.): Literatur.digital. Formen und Wege einer neuen Literatur. (CD-ROM) dtv, München 2002, ISBN 3-423-24302-3.