X Wohnungen
X Wohnungen ist eine Veranstaltungsreihe, die zwischen theatraler Führung, Konzert und Performance bewegt. Konzipiert wurde sie 2002 von Matthias Lilienthal, dem damaligen künstlerischen Leiter des Festivals Theater der Welt.
Inhalt
BearbeitenEs handelt sich um eine ortsspezifische Performance, die in mehreren Privatwohnungen einer Stadt bzw. eines Stadtteils mehrere ca. zehnminütige Performances, Konzerte und Theaterstücke für zwei Zuschauer zur Aufführung bringt. An einem Abend werden mehrere kleine Zuschauergruppen durch sieben Wohnungen geführt und bekommen so Einblicke in ihnen sonst unbekannte Stadtteile und das Leben derer Bewohner. Die spartenübergreifenden Aufführungen in den Wohnungen behandeln dabei Geschichten und Themen des Ortes oder seiner Bewohner.
Veranstaltungsorte
BearbeitenSeit seiner erstmaligen Aufführung 2002 in Duisburg-Marxloh/-Bruckhausen/-Duissern (Dramaturgie: Arved Schultze/ Steffi Wurster) wurde das Format mehrfach realisiert, so 2004 in Berlin-Kreuzberg und -Lichtenberg (Dramaturgie: Shermin Langhoff/ Arved Schultze), 2005 in Berlin-Schöneberg und im Märkischen Viertel (Dramaturgie: Matthias Rick/ Arved Schultze) und 2006 in Caracas (Dramaturgie: Arved Schultze) als Apartmentos Equis. Es folgten weitere internationale Umsetzungen unter den Namen X Apartments und X Homes, darunter in Wien, São Paulo, Johannesburg, Warschau, und Istanbul. 2011 fand X Wohnungen im Rahmen der Schillertage in Mannheim statt, 2013 im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt in Košice.
Beteiligte Künstler (Auswahl)
BearbeitenPeaches, Heiner Goebbels, Anna Viebrock, Götz George, Hans-Peter Boeffgen, Raumlabor Berlin, Åsa Frankenberg, Anri Sala, Tellervo Kalleinen, Agnieska Kurant, Teatr Nowy, Paweł Althamer, Far A Day Cage, andcompany&Co., machina eX, Turbo Pascal, Ann Liv Young, Fatih Akın, Züli Aladag, Thomas Arslan, Sebastian Baumgarten, Neco Çelik, Herbert Fritsch, Ruedi Häusermann, Bobo Jelcic & Natasa Rajkovic, Auftrag: Lorey, Caden Manson & Jemma Nelson, Jonathan Meese, Ayse Polat, Angela & Daniel Richter, Krysztof Warlikowski, Barbara Weber, Joerg Zboralski, John Bock, Complizen, Ania Corcilius, Delbrügge & de Moll, Christopher Dell, Doris Dziersk, Barbara Ehnes, Antje Ehmann & Harun Farocki, Höfner & Sachs, Martin Kaltwasser & Folke Köbberling, Janice Muller, Peanutz Architekten Berlin, Meg Stuart, Dareen Abbas (Syrien), Hisham Awad (Libanon), Alex Baczynski-Jenkins (GB/Polen), Liane Al Gusain (Kuwait), Romain Hamard (Frankreich), Marwan Hamdan (Libanon), Sara Hamde (Ägypten), Maxime Hourani (Libanon), Jessika Khazrik (Libanon), Raed Motar (Irak), Monira Al Qadiri (Kuwait), Monica Restrepo (Kolumbien), Urok Shirhan (Irak/Niederlande), Stefan Tarnowski (Libanon/GB), Renate Boden, Patrick Buhr, Sabine Yi-Ling Sam, Sina Seifee, Leon Wilmanns, Ale Bachlechner, Benjamin Ramirez-Perez, Stefan Ramirez-Perez, Iante Roach.[1]
X Firmen
Bearbeiten2014 wurde im Rahmen des Theaterfestivals Theater der Welt in Mannheim (Kurator: Matthias Lilienthal) das Projekt X Firmen verwirklicht. In drei verschiedenen Touren konnten die teilnehmenden Besucher an kurzen Performances in der Hauptzentrale der SAP AG in Walldorf, der Mannheimer Industriestraße und in verschiedenen Geschäften in der Mannheimer Innenstadt teilnehmen.
Literatur
Bearbeiten- M. Lilienthal: Das voyeuristische Erschrecken. Zu Idee und Konzept von X Wohnungen, in: Arved Schultze/ Steffi Wurster (Hg.): X Wohnungen, Duisburg. Theater in privaten Räumen. Berlin: Alexander Verlag 2003, ISBN 3-89581-096-7
Weblinks
Bearbeiten- Goethe-Institut: „X Wohnungen“ in Johannesburg: Die Hütten, die die Welt sind
- Frankfurter Rundschau: „X Wohnungen“ wird zum Exportschlager
- Hebbel-Theater: X-WOHNUNGEN SUBURBS 2005 ( vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
- Deutschlandradio Kultur: Ein Theaterprojekt als Exportschlager
- Artikel der Deutschen Welle mit kurzem Überblick über die Geschichte des Formats
- Goon Magazine über X Wohnungen
- Artikel der taz über X Firmen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 23 Mini-Bühnen im 10-Minuten-Takt. In: Der Tagesspiegel Online. 2. Juni 2004, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 7. März 2022]).