Xamtanga [ˈχamtaŋa] (Äthiopisch: ኃምታጛ[1]; auch bekannt als Agawinya, Khamtanga, Simt'anga, Xamir, Chamir und Xamta[2]) ist eine zentralkuschitische Sprache, welche in Äthiopien, hauptsächlich in der Provinz Amhara, von 224.000 Sprechern gesprochen wird.[2] Sie ist nicht gefährdet.[3]

Xamtanga

Gesprochen in

Athiopien Äthiopien
Sprecher 224,000
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

xan

Die Standardschrift ist die äthiopische Schrift.[2] Die Tabelle auf der rechten Seite zeigt die Silbenzeichen der Äthiopischen Schrift für Xamtanga.[1]

Tabelle der Silbenzeichen der äthiopischen Schrift für Xamtanga
IPA ə u i a ɨ
h~ħ
l
m
ɾ
s
ʃ
k’
kʷʼ
β~v/b
t/tθ
t͡ʃ
x
n
-
k
q~qʼ
w
z
j
d
d͡ʒ
g
ŋ
ŋʷ
t’
t͡ʃʼ
s’
f

Phonologie

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Vorne Zentral Hinten
Hoch i ɨ u
Mittel ə
Tief a

Die Zentralvokale /ɨ ə a/ haben je nach benachbarten Konsonanten verschiedene Allophone.

Konsonanten

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Labial Koronal Postalveolar
oder palatal
Velar Uvular Glottal
Tenuis Labialisiert Tenuis Labialisiert
Plosiv und
Affrikat
Stimmlos t t͡ʃ k q
Stimmhaft b d d͡ʒ ɡ ɡʷ
Ejektiv t͡ʃʼ kʷʼ
Frikativ Simmlos f s ʃ χ χʷ h*
Stimmhaft z
Ejektiv
Nasal m n ŋ ŋʷ
Lateral l
Flap ɾ
Halbvokale j w

Phonologische Prozesse

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Gemination

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In nicht wortanlautender Position unterscheidet man in Xamtanga zwischen geminierten und einfachen Konsonanten. Bei den meisten Konsonanten ist der Unterschied zwischen einem Geminaten und einem Nicht-Geminaten einfach eine Frage der Länge, doch im Falle von /b t q/ ist es komplexer. Wenn es nicht am Wortanfang steht, ist das /b/ ein bilabialer [β] oder ein labiodentaler Frikativ [v], und /t/ und /q/ sind die Affrikaten [tθ qχ]. Die Laute können jedoch auch geminiert [bː tː qː] oder als Simplicia [b t q] auftreten.

Am Wortanfang treten geminierte Konsonanten nicht auf und /b t q/ sind Plosive.

Literatur

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  • D.L. Appleyard: A Grammatical Sketch of Khamtanga—I. In: Bulletin of the School of Oriental and African Studies, University of London. Band 50, Nr. 2, 1987, S. 241–266 (englisch).
  • D.L. Appleyard: A Grammatical Sketch of Khamtanga—II. In: Bulletin of the School of Oriental and African Studies, University of London. Band 50, Nr. 3, 1987, S. 470–507 (englisch).
  • D.L. Appleyard: A Definite Article in Xamtanga. In: African Languages and Cultures. 1988, S. 15–24 (englisch).
  • D.L. Appleyard: A Comparative Dictionary of the Agaw Languages. In: Kuschitische Sprachstudien – Cushitic Language Studies. Band 24. Rüdiger Köppe Verlag, Köln 2006 (englisch).
  • Chloé Darmon: L'agäw xamtanga : une langue couchitique en contact avec l'amharique. In: Pount. Cahiers d'études : Corne de l'Afrique - Arabie du Sud. Band 4, 2010, S. 169–195 (französisch).

Einzelnachweise

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  1. a b Xamtanga language, alphabet and pronunciation. In: Omniglot. Abgerufen am 12. Juli 2019 (englisch).
  2. a b c Xamtanga. In: Ethnologue. Abgerufen am 11. Juli 2019 (englisch).
  3. Xamtanga. In: Glottolog. Abgerufen am 11. Juli 2019.