Xenoperdix

Gattung der Familie Fasanenartige (Phasianidae)

Xenoperdix ist eine Gattung aus der Familie der Fasanenartigen, deren Vertreter in den Bergen Tansanias leben. Die Gattung wurde erst 1994 wissenschaftlich beschrieben. Zu ihr gehören zwei Arten, nämlich die Udzungwawachtel (Xenoperdix udzungwensis) und die Rubehowachtel (Xenoperdix obscurata).

Xenoperdix
Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
ohne Rang: Galloanserae
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Rollulinae
Gattung: Xenoperdix
Wissenschaftlicher Name
Xenoperdix
Dinesen, Lehmberg, Svendsen, Hansen & Fjeldså, 1994

Merkmale

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Die beiden Arten der Gattung Xenoperdix haben einen Unterkörper mit auffälligen Querstreifen. Ein Geschlechtsdimorphismus ist nicht vorhanden. Der Schwanz besteht aus 14 Federn, was sie unter anderem von den Waldrebhühnern unterscheidet. Die Läufe weisen keine Sporen auf und der Schnabel ist klein und rot.[1]

 
Verbreitungsgebiet der Arten in Tansania.
blau: X. udzungwensis
rot: X. obscurata

Ursprünglich galt die Gattung als monotypisch: Nur die Udzungwawachtel wurde der Gattung zugerechnet. Inzwischen belegen genetische Untersuchungen, dass als zweite Art die Rubehowachtel zur Gattung gerechnet werden muss. Die Rubehowachtel galt bis 2005 als Unterart der Udzungwawachtel. Beide Arten gelten als gefährdet, da sie nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet haben.

Systematik

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Bei den Arten der Gattung Xenoperdix handelt sich um waldbewohnende Hühnervögel, die enger mit den Waldrebhühnern Südostasiens als mit den afrikanischen Frankolinen verwandt sind. Es wird daher vermutet, dass es sich wie beim Kongopfau bei den beiden Arten der Gattung um Relikte aus dem Miozän handelt, als sich der Tethys-Ozean kurz schloss und es so zu einem Austausch von Tieren zwischen Afrika und Indien kommen konnte.[2] Mittlerweile ist auch anhand von Genanalysen die Verwandtschaft zwischen den waldlebenden Vertretern der Gattung Xenoperdix und den südostasiatischen Waldrebhühnern belegt.[3]

Die beiden Arten der Gattung leben wahrscheinlich schon seit Millionen Jahren voneinander getrennt. Zwischen den beiden Waldgebieten, in denen sie vorkommen, liegt ein Gelände mit offenen Hochebenen und einem großen Fluss.[4]

Entdeckungsgeschichte

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Die Möglichkeit, dass es in den Bergen Tansanias eine noch unbeschriebene Art oder gar Gattung geben könne, wurde vier dänischen Biologen bewusst, als ihnen in dem für sie zubereiteten Kochtopf Hühnervogelfüße auffielen, die keine Sporen aufwiesen. Bereits zuvor hatten sie eine Gruppe von Hühnervögeln gesehen, die sie an Frankoline erinnerten. Die Vögel hatten eine auffällig abweichende Gefiederfärbung gegenüber den Frankolinarten, die sie in ihren Bestimmungsbüchern fanden. Die Biologen schlossen jedoch nicht aus, dass die Diskrepanz auf die unzureichende Bebilderung ihrer Bestimmungsbücher zurückzuführen war. Sie beobachteten die Vögel nicht weniger als 85 Mal, bevor es einem ihrer ortskundigen Führer gelang, zwei der Tiere in einer Schlinge zu fangen.[5] Die wissenschaftliche Beschreibung der neu entdeckten Art – der Udzungwawachtel, die in eine eigene Gattung gestellt wurde – erfolgte 1994.

Im Jahr 2000 wurden in den Rubeho-Bergen, in 150 Kilometern Entfernung zum Vorkommen der Udzungwawachtel, Vögel beobachtet, die man zunächst als weitere Population der Udzungwawachtel ansah. Der tansanische Ornithologe Jacob Kiure kehrte 2001 gemeinsam mit Jon Fjeldså in dieses Gebiet zurück. Fjeldså war bereits an der wissenschaftlichen Erstbeschreibung der Udzungwawachtel beteiligt gewesen. Ihnen fiel auf, dass die Vögel dieser Population nicht nur erheblich kleiner als die weiter südlich vorkommenden Tiere waren, sondern, dass sie sich auch in Hinblick auf ihr Gefieder deutlich von diesen unterschieden. Die Vermutung, dass es sich lediglich um eine Unterart handele, bestätigte sich nicht. Wie DNA-Tests ergaben, waren die genetischen Unterschiede so groß, dass die neu entdeckte Population Artstatus erhielt und jetzt als Rubehowachtel (Xenoperdix obscurata) geführt wird.[6]

Literatur

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Einzelbelege

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  1. Madge et al., S. 252
  2. Couzon, S. 183
  3. Couzon, S. 183–185
  4. Couzon, S. 185
  5. Couzon, S. 182
  6. Couzon, S. 185