Xetra-Gold

börsengehandelter Rohstoff

Xetra-Gold ist ein Exchange-traded Commodity (ETC) (ISIN DE000A0S9GB0), das Ende Dezember 2007 von der Deutsche Börse Commodities GmbH auf den Markt gebracht wurde. Das Wertpapier wird an der Börse, hauptsächlich am Handelsplatz Xetra, in Euro gehandelt. Der Wert des ETCs bezieht sich auf ein Gramm Feingold.

Logo von Xetra-Gold
Das Logo von Xetra-Gold.

Bei der Deutschen Börse Commodities GmbH handelt es sich um ein Joint-Venture der Deutschen Börse AG mit den Bankpartnern Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, Bankhaus Metzler sowie der Schweizer Vontobel-Bank. Weiterhin ist die Umicore AG & Co. KG beteiligt, die die Lieferung des Goldes ermöglicht.

Funktionsweise und Deckung

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Es handelt sich um eine unverzinsliche Inhaberschuldverschreibung ohne Laufzeitbegrenzung, welche das Recht verbrieft, sich den Gegenwert in Gold ausliefern zu lassen. Das Gold wird im Zentraltresor für deutsche Wertpapiere in Frankfurt verwahrt, einem Tresor der Clearstream International S.A. (Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG). Bis Dezember 2021 wurde 1604 Mal Gold auf Verlangen ausgeliefert.[1] Insgesamt 7,2 Tonnen physisches Gold gingen damit an Anleger.

Die Xetra-Gold-Inhaberschuldverschreibungen sind neben dem im Tresor lagernden Gold teilweise mit Lieferansprüchen auf Gold, sogenanntem Buchgold, gedeckt. Zum 30. Juni 2018 waren Wertpapiere zum Nennwert von rund 181,335 Tonnen Gold im Umlauf, von denen rund 178,447 t durch eingelagerte Goldbarren im Tresor und rund 2,888 t durch Lieferansprüche gegenüber der Umicore AG gedeckt waren.[2] Die physische Deckung betrug somit 98,4 Prozent.

Zum 30. Juni 2019 lagerten 194,3 Tonnen Gold mit einem Wert von 7,7 Milliarden Euro im Tresor.[3] Am 25. November 2019 wurden erstmals mehr als 200 Tonnen Gold im Tresor verwahrt.[4][5] Zum Jahresende 2021 lagerten 237,6 Tonnen im Tresor.[1] Der Gegenwert stieg auf 12,2 Milliarden Euro.

Besteuerung

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Nach einigen Jahren widersprüchlicher Gerichtsurteile[6] entschied der Bundesfinanzhof im Oktober 2015 (Az.: VIII R 4/15 und VIII R 35/14),[7] dass Xetra-Goldanleihen einen börsengehandelten Rohstoff darstellen. Sie werden damit in steuerlicher Hinsicht genauso wie Münzen und Barren aus physischem Gold eingestuft. Damit unterliegen Veräußerungsgewinne nicht der Kapitalertragsteuer. Kursgewinne, die innerhalb der zwölfmonatigen Spekulationsfrist realisiert werden, unterliegen aber dem persönlichen Steuersatz, sofern die Freigrenze von 600 € über alle privaten Veräußerungsgewinne im laufenden Kalenderjahr überschritten wird (§ 23 EStG).

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Gruppe Deutsche Börse - Xetra-Gold schließt 2021 mit einem Bestand von 237,6 Tonnen ab. 5. Januar 2022, abgerufen am 14. Januar 2022.
  2. Deutsche Börse Commodities GmbH: Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2018. Abgerufen am 8. Januar 2019.
  3. n-tv Nachrichten: Investoren jagen Goldanlage auf Rekordhoch. Abgerufen am 2. Juli 2019.
  4. Gruppe Deutsche Börse - Anhaltend hohe Gold-Nachfrage: Xetra-Gold überschreitet erstmals 200-Tonnen-Marke beim Goldbestand. In: deutsche-boerse.com. 25. November 2019, abgerufen am 25. November 2019.
  5. Kerstin Papon: Mehr als 200 Tonnen: Deutsche Börse lagert so viel Gold wie noch nie im Tresor. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. Januar 2020]).
  6. Michael Schreiber: Abgeltungsteuer: Anhängen und Steuern sparen. Abgerufen am 19. Januar 2019.
  7. Bundesfinanzhof entscheidet für Anleger. n-tv Nachrichten, abgerufen am 19. Januar 2019.