Yaacov Agam

israelischer Künstler

Yaacov Agam (hebräisch יעקב אגם), geboren als Yaacov Gipstein (* 11. Mai 1928 in Rischon LeZion) ist ein israelischer bildender Künstler und Vertreter der kinetischen Kunst.

Yaacov Agam (1991)
Yaacov Agam, 2006

Agam, geboren als Yaacov Gipstein, ist der Sohn eines streng religiösen Rabbiners und Kabbalisten. Von 1946 bis 1949 studierte er Bildende Kunst an der Jerusalemer Bezalel Academy of Arts and Design bei Mordecai Ardon, einem Bauhaus-Schüler, ab 1949 in der Schweiz, in Zürich an der Kunstgewerbeschule bei Johannes Itten, einem früheren Bauhaus-Lehrer, darüber hinaus nahm er auch Impulse der ästhetischen und mathematischen Theorien Max Bills und der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen konkret-konstruktiven Kunstrichtung auf. 1951 ging er nach Paris, wo er bis 2017 lebte. Seit seiner Rückkehr nach Israel lebt er in Tel Aviv.

Er studierte am Atelier d'art abstrait und an der Académie de la Grande Chaumière. Er hatte 1953 seine erste Einzelausstellung bei der Galerie Craven. Zwei Jahre später nahm er an der ersten internationalen Ausstellung für kinetische Kunst in der Galerie Denise René, in Paris, teil. Im Jahr 1964 war Yaacov Agam Teilnehmer der documenta III in Kassel.

Bereits in den frühen 1950er-Jahren begann Agam, sich für kinetische Elemente zu interessieren. Er arbeitete mit diversen Medien, die er zu Gesamtkunstwerken zusammenfügte. Es entstanden sowohl Ton- und Tastbilder, die sich bei Berührung veränderten, als auch Arbeiten, bei denen sich Klang-, Licht- und Wasserelemente verbanden (Musikfontaine La Defense, Paris 1976). Agam bediente sich dabei häufig des Werkstoffes Acryl, dessen Licht- und Farbdurchlässigkeit ihm neue gestalterische Möglichkeiten gab.

Seine künstlerische Sichtweise dokumentiert sich in einer ständigen Suche nach Verbindungsmöglichkeiten zwischen Kunst und Technik, zwischen Form und Farbe. Es entstanden fächerförmige, an die Op-Art angelehnte reliefähnliche Bilder, die perforiert waren und in die man dadurch Einblick haben konnte. Jede Position des Betrachters veränderte somit das Kunstwerk, der Betrachter wurde zum „Mitschöpfer“ der Kunst.

Auszeichnungen und Preise

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  • 1963 Biennale Sao Paulo (Preis für Forschungen in der Kunst)
  • 1970 Festival Internationale de la peinture Cagnes-sur-Mer (Erster Preis)

Literatur

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  • Yaacov Agam: Texte des Künstlers. Übersetzt von Hans G. Schürmann. Griffon, Neuchatel 1962. (Mit Schallplatte Transformes musicales.)
  • Yaacov Agam: Bilder und Skulpturen. Katalog. Städtische Kunsthalle, Düsseldorf 1973.
  • Yaacow Agam und Bernard Mandelbaum: Art and Judaism. A Conversation Between Yaacov Agam and Bernard Mandelbaum. B.L.D., New York o. J.
  • Homage to Yaacov Agam. Leon Amiel Publishers, New York 1981, ISBN 0-8148-0751-8
  • Galérie Denise René: Mes anneés 50. Galérie Denise René, Paris 1988.
  • Hans Mayer (Hrsg.): Vom Konstruktivismus zur Kinetik 1917 bis 1967. Selbstverlag u. Galerie Denise René, Krefeld 1967.
  • Günter Metken: Agam. Kunst heute Bd. 23, Hatje, Stuttgart 1977.
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Commons: Yaacov Agam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien