Yamaha RD 350 YPVS

Motorrad des japanischen Herstellers Yamaha Motor

Die Yamaha RD 350 YPVS ist ein Motorrad des japanischen Herstellers Yamaha, das von 1983 bis 1990 produziert wurde.[1]

Yamaha
RD 350 YPVS
Hersteller Yamaha Motor
Produktionszeitraum 1983 bis 1990
Klasse Motorrad
Bauart Sporttourer
Motordaten
2 Zylinder, wassergekühlt, Zweitaktmotor
Hubraum (cm³) 347
Leistung (kW/PS) 43/59 bei 9.200 min−1 (20/27, 37/50, 46/63)
Drehmoment (N m) 44,1 Nm bei 9.000/min (59 PS-Version), 40,7 Nm bei 7.200/min (50 PS-Version)
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 190 (59 PS-Version), 181 (50 PS-Version)
Getriebe 6-Gang, Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Antrieb Kettenantrieb mit offener Rollenkette
Bremsen 3 Scheibenbremsen Ø 265 mm
Radstand (mm) 1.385
Maße (L × B × H, mm): 2.120 x 710 x ?
Sitzhöhe (cm) 80
Leergewicht (kg) 164 (vollgetankt)
Vorgängermodell Yamaha RD 350 LC
Nachfolgemodell keins

Geschichte

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Insgesamt konnte Yamaha von der RD 350 auf dem deutschen Markt mehr als 22.000 Stück absetzen, davon entfällt etwa die Hälfte auf die YPVS-Modelle.[2] Der erste Typ 31K der YPVS-Reihe wurde von 1983 bis 1984 gebaut. Die RD 350 YPVS unterscheidet sich vom Vorgängermodell RD 350 LC durch eine Walzensteuerung am Auslasskanal (Yamaha Power Valve System, kurz YPVS), ein stehendes Federbein (Monocross-Federung, 5-fach verstellbar), eine Scheibenbremse am Hinterrad, eine Lenkerverkleidung und einen Motorspoiler.

Im Rahmen der Modellpflege wurden 1985 die RD 350 N und RD 350 F vorgestellt. Die RD 350 N hat als Naked-Bike-Variante keine Verkleidung, die RD 350 F hingegen eine Vollverkleidung. Die Leistung des Motors wurde auf 46 kW (63 PS) gesteigert und war nun auch in den gedrosselten Varianten mit 37 kW (50 PS) oder 20 kW (27 PS) erhältlich. Diese beiden Modelle wurden bis 1989 gebaut. Danach stellte Yamaha aufgrund der zunehmend strengeren Abgasgesetzgebung den Vertrieb der großen Zweitaktmotorräder in Deutschland ein.

Neben Deutschland wurde in vielen Ländern ebenfalls wegen der Abgasbestimmungen der Verkauf beendet, zuerst Ende 1985 in den USA. Nach 1990 war das Modell RD 350 R (4CD) mit serienmäßiger Vollverkleidung und Doppelscheinwerfer nur noch in Brasilien, Italien, Spanien und Großbritannien erhältlich. Die RD 350 R wurde zuletzt bis 1995 in Großbritannien verkauft.

 
Yamaha RD350 LC YPVS

Fahrwerk

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Die Bremsscheiben der RD 350 YPVS sind geschlitzt und bieten damit bei gleicher Größe ein besseres Bremsverhalten als bei den Vorgängermodellen.

Der Rahmen baut am Steuerkopf breiter, so breit wie der Tank. Die Vorderradgabel von Showa ist luftdruckunterstützt und lässt sich bei Bedarf straffer einstellen. Die Schwinge ist nicht mehr als Cantileverschwinge, sondern als Kastenschwinge mit Hebelsystem ausgeführt. Ab Werk wird die Schwinge in Bronzebuchsen gelagert.

Trotz der Verbesserungen des Fahrwerks neigt die RD 350 YPVS des Typs 31K immer noch zum Hochgeschwindigkeitspendeln.[3] Die Reifendimensionen waren: 90/90-18-51 H (vorn), 110/80-18-58 H (hinten)

 
Motorblock der RD 350 YPVS 31K

Im Einlassbereich befinden sich zwei 26 mm Mikuni-Rundschiebervergaser, welche die Zylinder durch eine Metallmembran mit Kraftstoff versorgen. Bei der Gemischbildung wird über das Getrenntschmierungssystem lastabhängig Motoröl aus dem 2 Liter fassenden Ölbehälter zugeführt. Die Menge an Motoröl reicht für 700 bis 800 km.[4] Das Verdichtungsverhältnis beträgt 6:1. Das Volumen des Tanks beträgt 20 Liter.

Eine wichtige Neuerung bei der RD 350 YPVS ist die variable Auslasssteuerung mit elektrisch verstellbaren Walzen (YPVS), die für eine gleichmäßigere Leistungsentfaltung im unteren und mittleren Drehzahlbereich sowie eine höhere Leistung im oberen Drehzahlbereich sorgen.

Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen mit Unterbrecherkontakt verfügt die RD 350 YPVS über eine kontaktlose Zündung (CDI). Das Steuergerät der CDI steuert auch den Stellmotor für das YPVS.

Gestartet wird der Motor durch einen Kickstarter. Das niedrige Leergewicht (vollgetankt) von 164 kg und die hohe Leistung des Zweitaktmotors von 43 kW (59 PS) ergeben ein Leistungsgewicht von 3,8 kg/kW. Damit ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden möglich.[5]

Name Modell Bauzeitraum Absatzmarkt
RD 350 LC2 31K 1983–1984 Europa
RZ 350 LC2 33E 1983–1984 Kanada
RZ 350 35G 1983–1984 Australien
RZ 350 R 29K 1983 Japan
RZ 350 48H/1EL 1984–1985 USA
RD 350 N 1JF 1984–1985 Europa
RD 350 F 57V 1984–1985 Europa
RZ 350 R 1AG 1985 Kanada
RZ 350 R 1AH 1985 Australien
RZ 350 RR 52Y 1984–1985 Japan
RD 350 N2 1UA/1XA/1XE 1986–1989 Europa
RD 350 F2 1WT/1WW/1WX/1WU 1986–1989 Europa
RZ 350 F 1WY 1986 Australien
RZ 350 1WV 1986–1987 Kanada
RD 350 1YH 1986–1990 Brasilien
RD 350 3FB 1988–1989 Kanada
RD 350 F2 2UA 1988–1990 Italien
RD 350 F2 2UA 1990 Spanien
RD 350 R 4CD 1991–1992 Brasilien, Italien, Spanien
RD 350 R 4CD 1992–1995 Großbritannien

Literatur

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  • Joachim Kuch, Jürgen Gaßebner: Yamaha: Motorräder ab 1955. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02280-X, Seite 93–94.
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  • Jens Schultze: Yamaha RD 350 LC. In: News. Nippon Classic, 11. November 2016, abgerufen am 14. Juli 2021: „Renntechnik für die Straße“

Einzelnachweise

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  1. Historie der RD-Modelle von Yamaha. Hermann Novak, abgerufen am 8. Juni 2024: „Quelle: http://www.wheelies.de/wheelies/bikes/yamaha/rd_geschichte/rd_geschichte.htm“
  2. Michael Allner: Gebrauchtmotorräder - 100 beliebte Maschinen unter der Lupe. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01778-4, S. 196 ff.
  3. Michael Pfeiffer: Yamaha RD 350 YPVS. 26. März 2009, abgerufen am 13. Juli 2021: „Räääängbrabbelbrabbel“
  4. Jürgen Schmitz: Die Anziehungskraft der RD. In: PS. August 1983, S. 18–23.
  5. Werner Koch: Impression Yamaha RD 350 YPVS. 13. März 2000, abgerufen am 16. Juli 2021: „Schall & Rauch“