Yanagi-Mission

blockadebrechende U-Boote, mit denen d. japan. Kaiserreich während d. Zweiten Weltkriegs versuchte, einen Austausch an Menschen, Material u. Wissen mit d. kriegsverbündeten Deutschen Reich u. Italien zu gewährleisten

Yanagi (japanisch 柳作戦, Yanagi sakusen, deutsch wörtlich: „Weide-Strategie“) war der Deckname für blockadebrechende U-Boote, mit denen das japanische Kaiserreich während des Zweiten Weltkriegs versuchte, einen Austausch an Menschen, Material und Wissen mit dem kriegsverbündeten Deutschen Reich und dem Königreich Italien zu gewährleisten.

Missionen

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UIT 24 in japanischen Gewässern (August 1944).

Ein Austausch von kriegswichtigen Rohstoffen, Waffen und Geräten zwischen Deutschland, Italien und Japan war durch den im Jahr 1940 geschlossenen Dreimächtepakt vereinbart worden. Nachdem ursprünglich Frachter, also Überwasserschiffe, als Blockadebrecher dienten, diese aber aufgrund der alliierten Luftüberlegenheit zunehmend gefährdet waren, sollten U-Boote diese Aufgabe übernehmen.

Dazu wurden zwischen 1942 und 1945 japanische, deutsche und italienische U-Boote auf die lange und gefährliche Seereise von Japan nach Europa beziehungsweise von Europa nach Japan geschickt. Nur wenigen Booten glückte die Reise hin- und zurück.[1] In der nachfolgenden Tabelle ist eine zumindest teilweise erfolgreiche Mission durch „o“ und eine gescheiterte durch „ד gekennzeichnet.

Beginn Ende U-Boot Ereignis Status
15. Juni 1942 13. Okt. 1942 I-30 Auf Rückfahrt durch Mine im Pazifik gesunken o
5. Apr. 1943 6. Mai 1943 I-29 Passagiere und Ladung an U 180 übergeben o
9. Feb. 1943 3. Juli 1943 U 180 Passagiere und Ladung von I-29 übernommen o
28. März 1943 24. Mai 1944 U 178 Versorgung durch U 843 im Indischen Ozean o
10. Mai 1943 10. Aug. 1943 U 511 Überstellung an Japan als RO 500 o
11. Mai 1943 9. Juli 1943 Cappelini Überstellung an Japan als UIT 24 scheitert zunächst[2] o
16. Mai 1943 22. Mai 1943 Tazzoli Überstellung an Japan scheitert ×
Mai 1943 26. Juli 1943 Giuliani Überstellung an Japan als UIT 23 scheitert ×
1. Juni 1943 21. Dez. 1943 I-8 Erfolgreiche Mission o
14. Juni 1943 26. Aug. 1943 Torelli Überstellung an Japan als UIT 25, wird I-504 o
16. Juni 1943 19. Juni 1943 Barbarigo versenkt zwischen Biskaya und Azoren ×
30. Juni 1943 19. Juni 1944 U 188 Erfolgreiche Mission o
13. Okt. 1943 13. Nov. 1943 I-34 Im Südwest-Pazifik versenkt ×
16. Dez. 1943 26. Juli 1944 I-29 Im Pazifik versenkt ×
26. Jan. 1944 11. März 1944 UIT 22 Vor Kapstadt versenkt ×
8. Feb. 1944 4. Mai 1944 UIT 24 Überstellung an Japan als I-503 o
13. Feb. 1944 14. Feb. 1944 UIT 23 In der Malakkastraße versenkt ×
19. Feb. 1944 3. Apr. 1945 U 843 Erfolgreiche Mission o
10. März 1944 24. Juni 1944 I-52 Im Nordatlantik durch Flugzeuge versenkt ×
30. März 1944 13. Mai 1944 RO 501 Als U 1224 an Japan übergeben, im Nordatlantik versenkt ×
22. Aug. 1944 23. Aug. 1944 U 180 In der Girondemündung durch Mine versenkt ×
16. Apr. 1945 17. Mai 1945 U 234 Nach Kapitulation an US-Navy übergeben ×

Siehe auch

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Literatur

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  • Eiji Takebayashi: Geheimmissionen der japanischen und deutschen U-Boote im Zweiten Weltkrieg. PDF; 1 MB.
  • Frode Weierud: TIRPITZ and the Japanese-German Naval War Communication Agreement. PDF; 30 kB.
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Einzelnachweise

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  1. Blockadebrechende U-Boote 1942–1945, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  2. H-033-1: Yanagi Missions and Submarine Atrocities (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2020.