Yoram Globus

israelischer Filmproduzent

Yoram Globus (hebräisch יורם גלובוס‎; * 1941 in Tiberias, Palästina) ist ein israelischer Filmproduzent.

Yoram Globus (1991)

Globus ist zwölf Jahre jünger als sein Cousin Menahem Golan (1929–2014). Seine Eltern zogen mit ihm in seiner Kindheit nach Kirjat Motzkin, wo sein Vater ein Kino betrieb. In seinen Teenagerjahren erfolgte ein weiterer Umzug nach Tel Aviv, wo seine Eltern ein weiteres Kino führten. Auf Drängen seines Vaters und seines Cousins besuchte Globus eine Wirtschaftshochschule, um dann mit Golan in den 1960er Jahren in die israelische Filmproduktion einzusteigen und die Firma Noah Film zu gründen.[1] Während Golan hier der kreative Kopf war, führte Globus die Geschäfte.[2]

Einer ihrer ersten gemeinsamen Filme war Sallah – oder: Tausche Tochter gegen Wohnung aus dem Jahr 1964. Dieser wurde als erste israelische Produktion überhaupt als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert. Dies sollte den beiden in den 1970er Jahren drei weitere Male gelingen.[3] So produzierte Globus dabei mehrfach weitere Filme, die wiederum von Golan inszeniert wurden, darunter auch Operation Thunderbolt aus dem Jahr 1977. Dieser war im Jahr darauf für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Auf Grund ihrer schnellen Produktionsweise, die immer auch auf niedrige Kosten bedacht war, wurden Globus und Golan in Israel auch „Go-Go-Boys“ genannt.[4]

Globus und Golan wurden zu den wichtigsten israelischen Filmproduzenten, allerdings gelang es ihnen nur selten, auch international tätig und erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund versuchten sie, eine eigene international ausgerichtete Produktionsfirma zu etablieren.[5]

Zusammen mit Golan übernahm er 1979 schließlich die US-amerikanische Film-Produktionsfirma Cannon Films. Gemeinsam zählten sie danach zu den wichtigsten unabhängigen Filmproduzenten auf dem US-amerikanische Filmmarkt.[6] Unter Cannons Films entstanden bis einschließlich 1994 rund 200 Produktionen verschiedenster Genres.[7] Das Geschäftsmodell der beiden basierte vor allem darauf, die internationalen Filmrechte vorab zu verkaufen, und zwar sowohl auf dem Kino- als auch auf dem Video- und Fernsehmarkt. In wenigen Fällen existierte dabei zum Zeitpunkt des Verkaufs kaum mehr als ein fiktives Filmplakat.[8]

In den Jahren 1984 (schlechtester Film für Herkules), 1987 (schlechtester Film für Die City-Cobra) und 1988 (schlechtester Film für Harte Männer tanzen nicht) waren Menahem Golan und er jeweils für die Goldene Himbeere nominiert. 1988 waren sie beide für den Film Harte Männer tanzen nicht bei den Independent Spirit Awards nominiert.

Nach der Insolvenz von Cannon Films trennten sich die Wege von Globus und Golan zu Beginn der 1990er Jahre und Globus führte in Israel das Unternehmen Globus-United, zu dem auch eine Kinokette gehört. Zudem war er bis in die 2000er Jahre hinein als Filmproduzent tätig.

Filmografie (Auswahl)

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  1. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, BearManor Media, Orlando, Florida 2020, S. XXIII.
  2. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XXIV.
  3. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XXV.
  4. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XXIV.
  5. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XXV.
  6. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XXVI.
  7. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XIX.
  8. Austin Trunick: The Cannon Film Guide. Volume I: 1980-1984, S. XVIII.