Ypsomed Holding

Medizintechnikunternehmen

Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf BE ist ein international tätiges Schweizer Medizintechnik-Unternehmen. Ypsomed beschäftigte 2021 rund 2'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete bei einem Umsatz von 464,8 Millionen Schweizer Franken einen Reingewinn von rund 23 Millionen Schweizer Franken.[2] Die Ypsomed Holding ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert.

Ypsomed Holding AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0019396990
Gründung 2003
Sitz Burgdorf BE, Schweiz
Leitung Simon Michel (CEO)

Gilbert Achermann (VR-Präsident)[1]

Mitarbeiterzahl 2000 (2021)
Umsatz 464.8 Mio. CHF (2021/22)
Branche Medizintechnik
Website www.ypsomed.com
Stand: 31. Januar 2024

Tätigkeitsgebiet

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Ypsomed entwickelt, produziert und vertreibt kundenzpezifische Injektionssysteme, Injektions-Pens und Autoinjektoren mit denen sich Menschen mit chronischen Krankheiten ihre Medikamente durch subkutane Injektion selbst verabreichen können. Kunden sind vor allem Pharma-, Biotech- und Biosimilar-Unternehmen. Zudem ist die Gesellschaft auch aktiv im Bereich der Insulinpumpentherapie, vor allem mit der selbstentwickelten Insulinpumpe mylife YpsoPump, Pen-Nadeln, Blutzuckermessgeräte und im Diabetes-Fachhandelsgeschäft in Deutschland. Die Produktion erfolgt in Burgdorf und Solothurn, Schweiz, sowie in Schwerin, Deutschland.

Geschichte

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Ypsomed entstand 2003 durch die Aufspaltung der Burgdorfer Disetronic-Gruppe. Während der Infusionsbereich an die Roche Holding verkauft wurde, wurde der Injektionsbereich als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Ypsomed weitergeführt und 2004 durch einen IPO an die Börse gebracht. Simon Michel ist CEO, Gilbert Achermann ist seit 2022 Präsident des Verwaltungsrats, Willy Michel ist Unternehmensgründer, Hauptaktionär und seit Mai 2022 Ehrenpräsident.[1]

Ab 2010 bot Ypsomed als erster Anbieter in Europa Insulinpumpen nach dem Patch Pump-Prinzip des amerikanischen Herstellers Insulet an. Die Partnerschaft mit Insulet wurde per 31. Juli 2018 beendet.[3]

Im August 2019 ging in Schwerin ein Werk für die robotergesteuerte Produktion von Insulinpumpen und Pens in Betrieb. 2024 soll eine Erweiterung des Werks mit 60 neuen Arbeitsplätzen in Betrieb gehen und 100 Millionen Auto-Injektoren pro Jahr herstellen können.[4]

Im Mai 2020 schloss Ypsomed einen Partnerschaftsvertrag mit der US-Firma Dexcom. Die Zusammenarbeit ermöglicht den Betrieb der Inslinpumpe mylife von Ypsomed mit dem CGM-System (Kontinuierlich messender Glucosesensor) G6 von Dexcom in einem Closed Loop Betrieb[5].

Im November 2022 meldete Ypsomed überraschend, dass die geplante Kooperation auf dem US-Markt mit dem US-Unternehmen Unternehmen Eli Lilly nicht zustande kommt. Damit ist der Zugang zum weltweit größten Insulinmarkt für Ypsomed vorerst nicht möglich. Außerdem bleibt die Ypsopump in den USA durch die FDA nicht zugelassen.[6][7]

Ab Dezember 2023 kommt es für Ypsoemd zu Lieferschwierigkeiten für die Ypsopump-Insulinpumpe aus dem Werk Schwerin. Die Pumpenproduktion wurde vorübergehend eingestellt. Nur noch Bestandskunden werden beliefert.[8]

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Einzelnachweise

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  1. a b Ypsomed Generalversammlung 2022. In: Ypsomed, 30. Juni 2022.
  2. Ypsomed Geschäftsbericht 2021/22
  3. Ypsomed: 700 Millionen in Luft aufgelöst in: Berner Zeitung vom 21. Juli 2017
  4. Wirtschaft in Schwerin | Ypsomed baut für 18 Millionen Euro zweites Werk in Schwerin, auf svz.de
  5. Ypsomed und Dexcom schliessen Partnerschaft für Closed Loop System. In: PR Ypsomed. 4. Mai 2020, abgerufen am 4. September 2022.
  6. Eli Lilly ends insulin pump collab with Ypsomed to focus on its own diabetes, auf fiercebiotech.com
  7. Einschätzung zum Rückzug des US-Partners | Ypsomed kalt geduscht, auf fuw.ch
  8. Lieferschwierigkeiten YpsoPump, auf insulinclub.de