Zeigt her eure Füße

deutsches Volkslied

Zeigt her eure Füße (auch: Zeigt her eure Füßchen) ist ein bekanntes deutschsprachiges Volkslied. Es ist tradiert, dass das Lied um 1860 entstanden ist. Es zählt zu den bekanntesten Kinderliedern im deutschsprachigen Raum und wird oft als bewegtes Singspiel in Kindergärten und Grundschulen verwendet.

Verbreitet ist eine Fassung, die aus Schleswig-Holstein überliefert sein soll.[1] Andere regionale Varianten lauten „Zeigt mir eure Füße“,[2] „Habt acht auf eure Füße“[3] oder „Verstellet eure Füße“.[4]

Die Melodie ist dem Marschlied Hinaus in die Ferne von Albert Methfessel entlehnt, der es zuerst 1814[5] und erneut 1818 in seinem Allgemeinen Commers- und Liederbuch veröffentlichte.[6][7] Methfessel wird gelegentlich (wohl aufgrund einer Verwechslung) auch als Textautor von Zeigt her eure Füße genannt.[8]

Der Text, dessen Verfasser als ungeklärt gilt, beschreibt die Arbeit von Waschfrauen, die im 18. und 19. Jahrhundert wenig geschätzt wurde.

 

1. Strophe
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh
und sehet den fleißigen Waschfrauen zu!
Sie waschen, sie waschen,
sie wasch’n den ganzen Tag,
sie waschen, sie waschen,
sie wasch’n den ganzen Tag.

2. Strophe
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh
und sehet den fleißigen Waschfrauen zu!
Sie wringen, sie wringen,
sie wringe’n den ganzen Tag,
sie wringen, sie wringen,
sie wringe’n den ganzen Tag.

3. Strophe
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh
und sehet den fleißigen Waschfrauen zu!
Sie hängen, sie hängen,
sie häng’n den ganzen Tag,
Sie hängen, sie hängen,
sie häng’n den ganzen Tag.

4. Strophe
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh
und sehet den fleißigen Waschfrauen zu!
Sie bügeln, sie bügeln,
sie büg’ln den ganzen Tag,
sie bügeln, sie bügeln,
sie büg’ln den ganzen Tag.

Literatur

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Commons: Zeigt her eure Füße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bernd Pachnicke (Hrsg.): Deutsche Volkslieder. Für Singstimme und Gitarre. 2. Auflage. Verlag Neue Musik, Berlin 1978, ISBN 3-7333-0027-0, S. 21.
  2. Hessische Kinderliedchen. In Kassel im Verein mit Johann Lewalter gesammelt und erläutert von Gustav Eskuche. Kühn, Kassel 1891, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Maria Kühn: Macht auf das Tor! Alte deutsche Kinderlieder, Reime, Scherze und Singspiele, zum Teil mit Melodien. 126.–131. Tausend. Karl Robert Langewiesche Verlag, 1937 (1905), S. 214 (uni-bielefeld.de).
  4. Karl Wehrhan: Frankfurter Kinderleben in Sitte und Brauch, Kinderlied und Kinderspiel. Staadt, Wiesbaden 1929, S. 252 (uni-duesseldorf.de).
  5. Marschlied. In: Zeitung für die elegante Welt. 14. Jg., Nr. 63, 31. März 1814, Beilage Nr. 3 (bsb-muenchen.de).
  6. Albert Methfessel: Allgemeines Commers- und Liederbuch mit Melodieen. Hof-Buch und Kunsthandlung, Rudolstadt o. J. [1818], S. 132 f. (staatsbibliothek-berlin.de).
  7. Friedrich Silcher, Friedrich Erk (Hrsg.): Allgemeines Deutsches Kommersbuch. 55.–58. Auflage. Schauenburg, Lahr 1858, S. 52 f. (wikisource).
  8. Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Kinderlieder. Melodieausgabe (= SEM 8370). Schott, Mainz 1997/2010, ISBN 978-3-254-08370-8, S. 254.