Zeller Bach (Irrsee)

Fluss in Österreich

Der Zeller Bach (auch Zellerbach geschrieben) ist ein kleiner Bach am Zeller- oder Irrsee im Mondseeland, einem Teil des Salzkammerguts im Hausruckviertel Oberösterreichs.

Zeller Bach
Zellerbach
Mittellauf des Zeller Baches

Mittellauf des Zeller Baches

Daten
Gewässerkennzahl AT: HZB:2-122-152-001-014
Lage Salzkammergut, Oberösterreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Irrsee → Zellerache → Mondsee → Seeache → Attersee → Ager → Traun → Donau → Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit Donau unterhalb Jochenstein (DUJ)
Beginn am Lackenberg[1]
47° 53′ 28″ N, 13° 20′ 17″ O
Quellhöhe 754 m ü. A.[1]
Mündung in Zell am Moos[1]Koordinaten: 47° 54′ 7″ N, 13° 18′ 42″ O
47° 54′ 7″ N, 13° 18′ 42″ O
Mündungshöhe 553 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 201 m
Sohlgefälle 75 ‰
Länge 2,7 km[2]
Einzugsgebiet 2,398 km²[1]
Gemeinden Zell am Moos, Tiefgraben

Der Bach ist nicht zu verwechseln mit der Zeller Ache, dem Abfluss des Sees.

Lauf und Landschaft

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Der Bach entspringt[1] etwa 1½ Kilometer östlich vom Südende des Sees am Westhang des Lackenbergs (925 m ü. A.), unterhalb von Sulzberg auf etwa 750 m ü. A. Er fließt nordwestlich und bildet zwischen Zellgraben und Lindau den Gutteil seines Laufs die Gemeindegrenze von Tiefgraben zu Zell am Moos. Er passiert die Tiefgrabener Häuser Am Zellerbach, hier kommt von links der Graben beim Thalbauer.

Ab der Mondsee Straße (B154) ist er dann der Dorfbach des Ortes Zell am Moos. Am Kirchplatz rinnen ihm von rechts noch die Gräben von Niederbrandstatt her zu. Nach gut 2½ Kilometern Lauf[2] mündet er beim Zell-am-Mooser Seebad in den Irrsee (553 m ü. A.).

Geologie und Hydrographie

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Der Bach kommt von einer Randmoräne des Traungletschers der Würm-Eiszeit (ca. 100.000–10.000 Jahre vor heute), der letzten Kaltzeit, die einen Wall westlich des Irrsees bis in die Haslau hinterlassen hat. Dahinter wurde die junge Vöckla eingezwängt. Der nordwestliche Lauf ist hierorts unüblich: Das Mondsee-Irrsee-Gebiet stellt den nacheiszeitlichen Rückzugsraum der Gletscherzunge des Traungletschers dar und entwässert deshalb alpeneinwärts („verkehrt herum“, erst ab dem Attersee strömt das Wasser wieder Richtung Alpenrand). Dem folgen auch die meisten kleinen Zubringer. Zellerbach, nördlich der Ramsaubach oder der Iltisbach gegenüber vom Kolomannsberg gehen entgegen dieser Richtung.[3] Es dürfte sich um Laufbildungen im spät-würmzeitlichen Gletscherschwund-Vorfeld handeln,[4] südlich bei Guggenberg liegt ein Felsriegel quer im Tal und dann bis zum See bei Gasleiten ausstreifend,[5] dem der Bachlauf folgt.

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Commons: Zeller Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Angaben DORIS, Thema Wasser & Geologie, Informationen Detaileinzugsgebiete und Berichtsgewässernetz, doris.ooe.gv.at
  2. a b Stationiert bis km 2,671; der Bach wird hydrographisch bis in die Gewässerachse des Sees stationiert, mündet dort bei km –0,3715, hydrographische Gesamtlänge 3,0425 Kilometer.
  3. Entsprechend der Vöckla und dem Irrsdorfer Bach nördlich des Sees, erstere fließt am Alpenrand zur Ager, zweiterer zu Mattig und Inn.
  4. Gustav Görzinger: Bericht 1959 über Aufnahmen auf Blatt Straßwalchen (64). In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 1960, Abschnitt Quartär: Zellerseer Zweig des Traungletschers, S. A 38 (ganzer Artikel S. A 36–38, pdf, opac.geologie.ac.at).
  5. vergl. Eberhard Fugger: Die oberösterreichischen Voralpen zwischen Irrsee und Traunsee. In: Jahrbuch d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1903, 63. Band, 2. Heft, Kapitel Der Irrsee, insb. S. 298 (ganzer Artikel S. 295–350, mit Tafel XIV., PDF, geologie.ac.at, dort S. 4).