Zellmauserung

der biologische Prozess der Zellerneuerung

Zellmauserung, auch Zellaustausch (engl. cell turnover) genannt, ist die Bezeichnung für den Ersatz differenzierter Zellen durch die Proliferation von undifferenzierten Zellen.

Beschreibung

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In den meisten Geweben des menschlichen Organismus findet ein ständiger, mehr oder weniger hoher Zellumsatz statt. Speziell die besonders hochdifferenzierten Zellen mit hoher Stoffwechselleistung sind besonders kurzlebig und werden entsprechend häufig ausgetauscht.[1] Im Dünndarm werden beispielsweise fortlaufend Enterozyten und Becherzellen – die eine mittlere Lebensdauer von lediglich etwa 36 Stunden haben – durch neue undifferenzierte Zellen ersetzt (enterische Zellmauserung). Die Vorläuferzellen werden im Laufe ihrer kurzen Lebensspanne zu den Darmzotten hin verschoben, wobei sie sich in Enterozyten und Becherzellen differenzieren. Danach werden sie von im Epithel integrierten Lymphozyten so zerlegt, dass das apikale Drittel der Zellen in das Darmlumen abgestoßen wird. Der Rest der Zellen wird in der Darmschleimhaut durch Makrophagen abgebaut. Bei einem Erwachsenen werden so pro Tag etwa 200 g Darmzellen abgebaut und durch neue Zellen ersetzt.[2] Auch bei der Erneuerung der Haut und im Fettgewebe[3] findet eine Zellmauserung statt. Gewebe in dem praktisch keine Mauserung stattfindet, auch Ruhegewebe genannt, wird beispielsweise von Nervenzellen gebildet.[4] Über die Mechanismen, die den programmierten Zelltod (Apoptose) und die Teilung der Stammzellen in den jeweiligen Organen unterschiedlich koordinieren, ist bisher noch wenig bekannt.[5]

Namensursprung

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Der Begriff »Zellmauserung« ist eine Parallele zu dem Wechsel des Federkleides bei Vögeln (Mauser).[1]

Weiterführende Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b G. Egger: Die akute Entzündung: Grundlagen, Pathophysiologie und klinische Erscheinungsbilder der unspezifischen Immunität. Verlag Springer, 2005, S. 100. ISBN 3211244913 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. W. Graumann: CompactLehrbuch Anatomie 3. Schattauer Verlag, 2004, S. 104. ISBN 3-794-52063-7 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. P. Arner, K. L. Spalding: Fat cell turnover in humans. In: Biochemical and biophysical research communications Band 396, Nummer 1, Mai 2010, S. 101–104, ISSN 1090-2104. doi:10.1016/j.bbrc.2010.02.165. PMID 20494119. (Review).
  4. R. Sedivy: @1@2Vorlage:Toter Link/www.sedivy.netPathologie 2. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2020. Suche in Webarchiven) Abgerufen am 20. April 2011
  5. J. Pellettieri, A. Sánchez Alvarado: Cell turnover and adult tissue homeostasis: from humans to planarians. In: Annual review of genetics Band 41, 2007, S. 83–105, ISSN 0066-4197. doi:10.1146/annurev.genet.41.110306.130244. PMID 18076325. (Review).