Zeniketes († 77 v. Chr. in Olympos) war ein Seeräuber, der im 1. Jahrhundert v. Chr. in Lykien und Pamphylien Herrscher eines kleinen Piratenreiches war.

Olympos
Die Flammen der Chimaira

Es gelang ihm, zunächst die Stadt Olympos und anschließend die benachbarten Städte Korykos und Phaselis in seine Gewalt zu bringen. Von dort aus bedrohte er den Seehandel im östlichen Mittelmeer. Als die römischen Truppen des Publius Servilius Vatia 77 v. Chr. seine Festung auf dem Berg Olympos stürmten, setzte er sich und seinen gesamten Haushalt in Brand.

Plutarch berichtet, dass die kilikischen Piraten (womit er wohl Zeniketes und sein Gefolge meint) in Olympos seltsame Opfer darbrächten und den Mithras verehrten. In Zusammenhang mit diesen Kulthandlungen steht vermutlich die Chimaira, die sich dort ganz in der Nähe befindet, ein schon damals bestehender Erdbrand und Kultplatz, an dem zur Zeit des Zeniketes weithin sichtbare Flammen aus dem Berg schlugen.[1]

Ob Zeniketes ursprünglich ein kilikischer Seeräuber war, oder ein Häuptling aus den Bergen des Hinterlandes, der sich mit den kilikischen Piraten aufgrund gemeinsamer Interessen verbündete, bleibt unklar.[2]

Literatur

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  • N. K. Rauh, R. W. Townsend, M. Hoff, L. Wandsnider: Pirates in the Bay of Pamphylia. An Archaeological Inquiry. The Sea in Antiquity, British Archaeological Reports. Online
  • Karl Feld: Barbarische Bürger: die Isaurier und das Römische Reich. de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3110188996, S. 67f
  • Henry A. Ormerod: Piracy in the ancient world. An essay in Mediterranean history. University Press, Liverpool 1924. Neuausgabe: Johns Hopkins University Press, 1996, ISBN 0801855055, S. 216
  • Henry A. Ormerod: The Campaigns of Servilius Isauricus against the Pirates. In: The Journal of Roman Studies, Bd. 12 (1922), S. 35–56

Einzelnachweise

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  1. Adnan Diler: Lykia Olympos Dağında Bir Ön Araştırma. In: Turk Arkeologiji Dergisi 29 (1991), S. 161–176 und Orhan Atvur: Olympos Antik Kentı (1991-1992 Çalişmaları). In: Arkeoloji ve Sanat 88 (1999), S. 13–31
  2. Ormerod: The Campaigns of Servilius Isauricus 1922, S. 41f