Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften
Zentralverbandes der Konsumgenossenschaften (ZdK) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1903 |
Sitz | Hamburg |
Zweck | Interessenverband für Genossenschaften |
Vorsitz | Mathias Fiedler Syndikusrechtsanwalt |
Mitglieder | 512 (2020) |
Website | www.zdk-hamburg.de |
Geschichte
BearbeitenDer Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. wurde als Dachverband 1903 in Dresden als Zentralverband deutscher Konsumvereine gegründet und hat seitdem seinen Sitz in Hamburg, der damaligen Hochburg der Genossenschaften und der Gemeinwirtschaft. Zur Gründung kam es, weil im Jahre 1902 der bürgerlich-konservative Allgemeine Verband der deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, die SPD und den Gewerkschaften nahestehende Genossenschaften (die sogenannte „Hamburger Richtung“) ausschloss.[1] Der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK) ist als eingetragener Verein der Interessenverband der Konsumgenossenschaften in Deutschland. Seine Organe sind der Vorstand, Verbandsrat und der Verbandstag. Das frühere Verwaltungsgebäude steht neben dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof.
Auf seinem Höhepunkt 1922 hatte der ZdK 1350 Mitgliedsgenossenschaften, die einen Umsatz von 1,24 Milliarden Reichsmark erwirtschafteten. Die Genossenschaften waren damit zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Machtfaktor geworden. Sie wurden deshalb auch als „dritte Säule“ der Arbeiterbewegung bezeichnet.[2]
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten besetzte die SA am 2. Mai 1933 das Verwaltungsgebäude des ZdK in Hamburg. Der ZdK wurde aufgelöst und trat erst nach dem Krieg wieder unter dem alten Namen auf.[3]
Die Krise der Konsumgenossenschaften ab den 1970er-Jahren und der Zusammenbruch der Co op AG hatten zu Mitgliederverlusten und einer Neuausrichtung geführt.
Vorstandsmitglieder
BearbeitenBekannte Vorstandsmitglieder im Zentralverband waren von 1948 bis 1964 Erwin Hasselmann, Erich Potthoff 1957–1963, Oswald Paulig 1975–1987, Burchard Bösche 2000–2011.
Von 1990 bis 1998 war Olaf Scholz Syndikus beim Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften.
Heutige Entwicklung
BearbeitenHeute entwickelt der Verband den Genossenschaftsgedanken weiter, indem er die Neugründung von Genossenschaften im Dienstleistungssektor fördert. Genossenschaften in der Energie-Versorgung wie Green Planet Energy, Schulen, Dorfläden, Weltläden, Buchhandlungen, Kinos, Wohnprojekte, Kaffeeimporteure, Wohnungsbaugenossenschaften, Historiker und Unternehmensberater bilden den Kern der ZdK-Mitgliedschaft.
1955 wurde vom Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften die Heinrich-Kaufmann-Stiftung wieder gegründet, die heute das Hamburger Genossenschaftsmuseum betreibt.
Literatur
Bearbeiten- Bernd Wulf: Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft Landwege eG, Zentralverband der deutschen Konsumgenossenschaften, Hamburg 2006
- Burchard Bösche, Jan-Frederik Korf: Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften. 150 Jahre Konsumgenossenschaften in Deutschland. 100 Jahre Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V., Hamburg 2003.
- Fritz Großmann: 100 Jahre co op Nordschwarzwald Konsumgenossenschaft eG, Zentralverband der deutschen Konsumgenossenschaften, Hamburg 2007
- Burchard Bösche: Das genossenschaftliche Krankenhaus Salzhausen, Zentralverband der deutschen Konsumgenossenschaften, Hamburg 2008
- Detlef Grumbach, Burchard Bösche: Wirtschaftliche Vereine – Dorfläden als wirtschaftliche Vereine – Wirtschaftliche Vereine als kleine Genossenschaften, Zentralverband der deutschen Konsumgenossenschaften, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8391-9041-8
- Erwin Hasselmann: Im Strom der Zeit, 60 Jahre Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften. In: Zentralverbande deutscher Konsumgenossenschaften e. V., Hamburg (Hrsg.): Beiträge zur Theorie und Geschichte des Genossenschaftswesens. Verlagsgesellschaft deutscher Konsumgenossenschaften, Hamburg 1963.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wegweiser zu den Stätten von Verfolgung und sozialdemokratischem Widerstand in Hamburg – Die Innere Stadt, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS), Hamburg 2005 S. 49
- ↑ Wegweiser zu den Stätten von Verfolgung und sozialdemokratischem Widerstand in Hamburg – Die Innere Stadt, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS), Hamburg 2005 S. 49
- ↑ Wegweiser zu den Stätten von Verfolgung und sozialdemokratischem Widerstand in Hamburg – Die Innere Stadt, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS), Hamburg 2005 S. 50