Zimtbauch-Hakenschnabel

Art der Gattung Hakenschnäbel (Diglossa)

Der Zimtbauch-Hakenschnabel (Diglossa baritula) ist eine Vogelart der Familie der Hakenschnäbel (Diglossa) aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art kommt in Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador vor. Am 22. April 1983 wurde erstmals ein Tier in Nicaragua entdeckt, bei dem es sich eventuell nur um einen verirrten Vogel handelte.[1] Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Zimtbauch-Hakenschnabel

Zimtbauch-Hakenschnabel (Diglossa baritula) in Oaxaca, Mexiko

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Diglossinae
Gattung: Hakenschnäbel (Diglossa)
Art: Zimtbauch-Hakenschnabel
Wissenschaftlicher Name
Diglossa baritula
Wagler, 1832

Merkmale

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Zimtbauch-Hakenschnabel

Der Zimtbauch-Hakenschnabel erreicht eine Körperlänge von etwa 10,5 bis 12 Zentimeter. Der Oberschnabel hat eine hakenförmig nach unten gebogene Spitze. Der schwarze schmale Schnabel ist leicht gebogen und an der Basis blass rosafarben. Die Beine sind dunkel rosafarben. Der Kopf und die Oberseite des Männchens ziert ein schieferfarbenes Blaugrau, wobei der Farbton am Kopf etwas dunkler ist. Das Kinn und der obere Bereich der Kehle ist blaugrau. Die Unterseite ist zimtfarben. Das Weibchen ist im Gegensatz zum Männchen auf der Oberseite und am Kopf gräulich oliv. Die Flügel und der Schwanz sind etwas dunkler mit blasseren Flügelbinden. Die Kehle, die Brust und die Flanken sind aschfahl zimtfarben gefärbt, wobei die Brust verschwommene dunkle Streifen aufweist. Der Bauch ist zimtfarben.[2]

Jungvögel ähneln den ausgewachsenen Tieren, doch sind der Kopf und die Oberseite des weiblichen Nachwuchses bräunlich oliv bis oliv, wobei die Flügel und der Schwanz dunkler sind. Flügelbinden und Schirmfedern sind hell zimtfarben gesäumt. Die zitronenfarbige Kehle und Brust wirkt schmutzig, wobei die Brust auch verschwommene dunkle Streifen aufweist. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind gelblichbraun. Die dunklen Flanken wirken ausgewaschen.[2]

Verhalten

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Normalerweise sieht man Einfarb-Hakenschnäbel allein oder in Gruppen mit einigen Vögeln. Zu den Pflanzen, die sie zur Nahrungsaufnahme anfliegen, gehören Prunkwinden, Lobelien und die zu den Schwarzmundgewächsen gehörende Leandra.[3] Sie sind äußerst emsig und flattern fortwährend herum. Wenn sie singen, kann man sie praktisch in allen Straten beobachten. Ihre Nester bauen sie im tiefliegenden Gebüsch zu einem dicken Kelch, der überwiegend aus Moos, Kiefernadeln und Wurzelfasern besteht. Hierin legen sie zwei bis drei hellblaue Eier mit braunen und grauen Sprenkeln bzw. Flecken.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Die Vögel kommen in halboffenen von Kräutern überwachsenen Gebieten mit feuchten bis semiariden von Sumpf-Eichen und Immergrün bewachsenen Wäldern sowie in Blumengärten vor. Hier bewegen sie sich in Höhen zwischen 1.200 und 3.500 Meter.[2]

Unterarten

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Die Art wird in folgende Unterarten unterteilt:

  • Diglossa baritula baritula Wagler, 1832 – die Nominatform, kommt in den Hochebenen Mexikos in den Bundesstaaten Jalisco, Guanajuato, Hidalgo und Veracruz südlichbis an den Isthmus von Tehuantepec vor.
  • Diglossa baritula montana Dearborn, 1907 – Kommt in den Höhenlagen des südlichen Mexikos im Bundesstaat Chiapas über Guatemala mit Ausnahme der Sierra de las Minas bis nach El Salvador vor. Die Im Gegensatz zur Nominatform ist die gesamte Kehle blaugrau und die Unterseite etwas dunkler.[4]
  • Diglossa baritula parva Griscom, 1932 – Ist in den Hochebenen im Osten Guatemalas in der Sierra de las Minas bis nach Honduras u. a. ins Departamento Francisco Morazán verbreitet. Die Unterart hat einen dunkleren Kopf und das zimtfarbene der Unterseite wirkt intensiver. Der Schnabel, die Flügel und der Schwanz sind etwas kürzer.[5][6]

Früher gab es in der Wissenschaft die Meinung, dass der in Costa Rica und Panama vorkommende Einfarb-Hakenschnabel (Diglossa plumbea) eine weitere Unterart sei. Mitochondriale-DNA-Untersuchungen ergaben, dass sie zusammen mit Einfarb-Hakenschnabel und Rostbauch-Hakenschnabel (Diglossa sittoides) eine Schwestergruppe bilden.[7] Schon frühere allopatrische Untersuchungen kamen zum selben Ergebnis, dass D. baritula, D. plumbae und D. sttoides eine Superspezies bilden.[8]

Etymologie

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Der Gattungsname ist von griechisch dis, di- (= zwei) und glossa (= Zunge) abgeleitet und bezieht sich auf die typische U-förmige Zunge dieser Gattung.[9] Das Wort »baritula« leitet sich vom griechischen Wort »baritēs (βαρίτης G)« ab, einen kleinen unbekannten Vogel von dem Dionysos berichtete, dass er nicht mit einer Leimruten zu fangen sei.[10] Das »montana« in der Unterart hat den Ursprung im lateinischen Wort »montanus« für »Berg«.[11] Schließlich und endlich leitet sich »parva« vom lateinischen Wort »parvus« ab und bedeutet »klein«.[12]

Literatur

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  • Steve N. G. Howell, Sophie Webb: A Guide to the Birds of Mexico and Northern Central America. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-854012-0.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Juan Carlos Martínez-Sánchez: Records of New or Little Known Birds for Nicaragua. In: The Condor. Band 91, Nr. 2, 1989, S. 468–469 (online [PDF; 189 kB; abgerufen am 18. Juni 2011]).
  • Shannon J. Hackett: Molecular Systematics and Zoogeography of Flowerpiercers in the Diglossa baritula Complex. In: The Auk. Band 112, Nr. 1, 1995, S. 156–170 (online [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 18. Juni 2011]).
  • Jorge E. Schondube, Carlos Martínez Del Rio: The Flowerpiercers' Hook: An Experimental Test of an Evolutionary Trade-Off. In: Proceedings: Biological Sciences. Band 270, Nr. 1511, 2003, S. 195–198, PMC 1691227 (freier Volltext).
  • François Vuilleumier: Systematics and evolution in Diglossa (Aves, Coerebidae). In: American Museum novitates. Nr. 2381, 1969, S. 195–198 (online [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 18. Juni 2011]).
  • Ned Dearborn: Catalogue of a collection of birds from Guatemala. In: Publications of the Field Museum of Natural History - Ornithological series. Band 1, Nr. 3, 1907, S. 69–138 (online [abgerufen am 18. Juni 2011]).
  • Ludlow Griscom: New Birds from Honduras and Mexico. In: Proceedings of the New England Zoölogical Club. Band 13, 1932, S. 55–62.
  • Hugh C. Land: A Collection of Birds from the Sierra de las Minas, Guatemala. In: The Wilson Bulletin. Band 74, Nr. 3, 1962, S. 267–283 (online [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 18. Juni 2011]).
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Einzelnachweise

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  1. Juan Carlos Martínez-Sánchez S. 468.
  2. a b c d Steve N. G. Howelet al, S. 706 f.
  3. Jorge E. Schondube S. 196.
  4. Ned Dearborn S. 125 f.
  5. Ludlow Griscom S. 61.
  6. Hugh C. Land S. 279.
  7. Shannon J. Hackett S. 165.
  8. François Vuilleumier S. 33 f.
  9. James A. Jobling S. 136.
  10. James A. Jobling S. 67.
  11. James A. Jobling S. 259.
  12. James A. Jobling S. 293.