Zuckerfabrik Marienburg „Martha“

Dampflokomotive der Zuckerfabrik Malbork

Die schmalspurige Dampflokomotive der Zuckerfabrik Marienburg mit der Bezeichnung Martha und einer Spurweite von 750 mm wurde von Borsig im Jahr 1911 gebaut. Mit der Verstaatlichung der Betriebe in Polen erhielt die Lokomotive nach dem Zweiten Weltkrieg eine an das Bezeichnungssystem der Polskie Koleje Państwowe (PKP) angeglichene Bezeichnung.[1] Die T-7841 ist im Eisenbahnmuseum in Sochaczew als Exponat erhalten.

Zuckerfabrik Marienburg Martha
erhaltene Lokomotive im Museum Sochaczew
erhaltene Lokomotive im Museum Sochaczew
erhaltene Lokomotive im Museum Sochaczew
Nummerierung: Zuckerfabrik Marienburg Martha
Cukrownia Malbork T-7841
Cukrownia Pelplin 1
Anzahl: 1
Hersteller: Borsig,
Fabriknummer 7841
Baujahr(e): 1911
Ausmusterung: 1974
Bauart: B n2t
Spurweite: 750 mm
Länge über Puffer: 6400 mm
Länge: 4840 mm
Höhe: 3280 mm
Breite: 1800 mm
Gesamtradstand: 1400 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 20 m
Leermasse: 8 t
Dienstmasse: 11 t
Radsatzfahrmasse: 5,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Indizierte Leistung: 58,88 kW (80 PS)
Anfahrzugkraft: 15 kN
Treibraddurchmesser: 640 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 270 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,54 m²
Verdampfungsheizfläche: 25,3 m²
Wasservorrat: 1 m³
Brennstoffvorrat: 1 t
Bremse: Wurfhebelbremse

Geschichte

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Zuckerfabrik Marienburg

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Die Lokomotive wurde von der Zuckerfabrik Marienburg 1910 bei Borsig mit der Fabriknummer 7841 gekauft. Sie erhielt in der Zuckerfabrik den Namen Martha.[2] Ihre Aufgabe war die Bedienung der von der Strecke Marienburg–Lichtfelde abgehenden Anschlussgleise.[2]

Die Lokomotive überstand beide Weltkriege und erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg die neue Bezeichnung T-7841. Sie wurde bei der nun polnisch bezeichneten Cukrownia Malbork bis zur Schließung der Anschlussbahn 1962 eingesetzt.[2] Sämtliche Untersuchungen wurden bis 1958 von der Werkstatt der Zuckerfabrik durchgeführt, nach 1958 erfolgte dies in einem Ausbesserungswerk (Zakłady Naprawcze Taboru Kolejowego – ZNTK). Auch wurden dort einige Umbauten ausgeführt.[2]

Cukrownia Pelplin

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Nach 1962 kam die Lokomotive zur Cukrownia Pelplin und wurde dort als Nummer 1 bezeichnet. Sie wurde bis 1974 als Rangierlokomotive verwendet und dann abgestellt. 1978 wurde die Lok als Museumslokomotive wieder aufgebaut und ist heute (2023) Exponat im Eisenbahnmuseum in Sochaczew.[2]

Konstruktion

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Der Blechrahmen mit einer Blechstärke von 12 mm ist auch als Wasserkastenrahmen ausgebildet.[3] An den Stirnseiten sind Pufferbohlen vorhanden, auf denen nochmals vorgesetzte Träger die Balancierhebelkupplung tragen. Ursprünglich waren in den beiden seitlichen Kästen neben dem Kessel sämtliche Kohlevorräte gelagert. Im Rahmen eines Umbaues erhielt die Lok einen Kohlenkasten hinter dem Führerhaus. Der bisherige linke Kohlenkasten wurde zusätzlicher seitlicher Wasserkasten. Dadurch erhöhte sich der Aktionsradius der Lok.[3]

Der Flammrohrkessel besaß eine kupferne Feuerbüchse, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch eine stählerne ersetzt wurde. Er besteht aus zwei Schüssen. Auf dem ersten Schuss sitzt der Dampfdom mit Regler, auf dessen Haube ist zusätzlich ein Sicherheitsventil mit Druckfeder angebracht. Die Bedienung des Reglers geschieht über seitliches Gestänge.[3] Auf dem zweiten Kesselschuss sitzt der Sanddom, mit dem durch Handbedienung die erste Achse von vorn und die zweite von hinten gesandet werden konnte. Gespeist wurde der Kessel durch zwei Injektoren.[3] Die Lokomotive besaß einen Ejektor auf der linken Seite, um Wasser aus offenen Gewässern aufnehmen zu können. Die deutschen Armaturen wurden bei einer Ausbesserung im ZNTK gegen polnische ausgetauscht.[3] Die Zweizylindermaschine wurde mit einer Heusinger-Steuerung gesteuert, die Zylinder sind in der Horizontalen 4° geneigt angeordnet und besaßen Flachschieber.[3] Der Kreuzkopf wurde zweischienig auf der Gleitbahn geführt.

Die Handbremse wird durch einen Hebel auf der Rückseite des Führerhauses bedient. Die Lokomotive besaß eine Petroleumbeleuchtung.[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Bogdan Pokropiński: Muzealne Parowozy wąskotorowe w polsce, Muzeum Ziemi Pałuckiej (dla Toru Szerokości 750 mm). Muzeum Ziemi Pałuckiej, Żniń 2007, ISBN 83-8879508-2, S. 44–45, 88 (polnisch).
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Commons: Narrow Gauge Railway Museum in Sochaczew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Internetseite mit dem Bezeichnungssystem der PKP ab 1960
  2. a b c d e Bogdan Pokropiński: Muzealne Parowozy wąskotorowe w polsce, Muzeum Ziemi Pałuckiej (dla Toru Szerokości 750 mm), Żniń 2007. ISBN 83-88795-08-2. Seiten 44
  3. a b c d e f g Bogdan Pokropiński: Muzealne Parowozy wąskotorowe w polsce, Muzeum Ziemi Pałuckiej (dla Toru Szerokości 750 mm), Żniń 2007. ISBN 83-88795-08-2. Seiten 45