Zuckerpalme

Art der Gattung Arenga

Die Zuckerpalme (Arenga pinnata, Syn.: Arenga saccharifera Labill. ex DC.) ist in den feucht-tropischen Gebieten Malaysias und Indonesiens verbreitet und heute im ganzen indomalayischen Archipel kultiviert.

Zuckerpalme

Zuckerpalme (Arenga pinnata)
Illustration aus Francisco Manuel Blanco: Flora de Filipinas.

Systematik
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Unterfamilie: Coryphoideae
Tribus: Caryoteae
Gattung: Arenga
Art: Zuckerpalme
Wissenschaftlicher Name
Arenga pinnata
(Wurmb) Merr.
Habitus

Beschreibung

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Der Stamm erreicht Höhen von 10 bis 15 m. Er trägt einen Schopf mächtiger, etwa 3 m langer Fiederblätter. Die Pflanzen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die weiblichen Blütenstände wachsen im Bereich der Blattwedel, die männlichen unterhalb derselben. Die Blüten sind dreizählig. Die männlichen Blüten enthalten viele Staubblätter. Die Früchte enthalten ein bis drei Samen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]

Taxonomie

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Arenga pinnata wurde 1779 als Saguerus pinnatus von Friedrich von Wurmb in Verh. Batav. Genootsch. Kunsten Band 1, Seite 351 erstbeschrieben. Die Art wurde 1917 durch Elmer Drew Merrill in An interpretation of Rhumphius's Herbarium Amboinense Seite 119 als Arenga pinnata (Wurmb) Merr. in die Gattung Arenga gestellt. Synonyme von Arenga pinnata (Wurmb) Merr. sind Gomutus rumphii Corrêa, Arenga gamuto Merr., Arenga saccharifera Labill. ex DC. und Borassus gomutus Lour.[2]

Der Saft aus den Blütenständen wird ab dem 9. Jahr geerntet. In den ersten Tagen können 2 bis 7 l entnommen werden. Nach ca. 7 Wochen nimmt der Saftfluss ab. Pro Jahr können bis zu 1800 l Saft gewonnen und zu ca. 150 kg Zucker verarbeitet werden. Weiter werden die Samen gegessen und die Blattstielfasern (Arenga-Fasern) zu Bürsten, Tauen und Matten verarbeitet. Aus dem Holz der Stämme werden Röhren hergestellt.

Die Blätter und Blattspreiten werden als Baumaterial und für Korbwaren verwendet. Der schwarze Rindenbast dient zum Decken hochwertiger Dächer, so dass z. B. Tempel in Bali wie mit schwarzem Reet gedeckt wirken.

Die Steinfrüchte enthalten im Fruchtfleisch Oxalate. Ganze unreife Früchte werden zuerst kurz gekocht oder geröstet, damit bei der Weiterverarbeitung das Allergiepotenzial reduziert wird. Danach wird die Schale (Exokarp) entfernt, das transparente, noch samenlose Fruchtfleisch gekocht und über mehrere Tage gewässert, um die Oxalate zu entfernen. Diese Früchtchen, in Sirup eingelegt, sind in Indonesien und Philippinen ein beliebtes Naschzeug oder werden zu Dessert weiterverarbeitet. In Spezialgeschäften sind konservierte junge Früchte in Sirup unter der Bezeichnung Palmfrucht im Angebot. Ältere Früchte, die einen Steinsamen enthalten, werden nicht mehr verwertet.

In geringem Umfang wird auch Sago aus der Pflanze gewonnen.

Literatur

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  • Heinz Brücher: Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer, Berlin 1977.
  • M. Flach, F. Rumawas: Plant yealding non-seed carbohydrates. In: Prosea. Band 9. Backhuys Publ., Leiden 1996.
  • W. Franke: Nutzpflanzenkunde. Thieme, Stuttgart und New York 1997.

Einzelnachweise

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  1. Arenga pinnata bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Arenga pinnata. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. Februar 2025.
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Commons: Arenga pinnata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien